München Es passierte am Sonntag in der 15. Minute des Bundesliga-Heimspiels gegen den VfL Wolfsburg. Ohne Einwirkung einer gegnerischen Fußballerin sank die für den FC Bayern München spielende Thannhauserin Tanja Wörle zu Boden. Nach minutenlanger Behandlung wurde sie mit einer Trage vom Rasen gebracht. Nun haben sich die von Beginn der ärztlichen Behandlung an geäußerten Befürchtungen bestätigt: Die 30-jährige Thannhauserin zog sich in dieser Szene einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Zudem wurden der Meniskus und weitere Bänder des Knies lädiert.
Für die Fußballerin war die Diagnose „ein harter Schlag“, wie sie gestern auf Anfrage unserer Zeitung sagte. Tanja Wörle hält sich derzeit in ihrem Elternhaus in Thannhausen auf. Nach Angaben ihres Vaters Günter Wörle wird sie dann in etwa vier Wochen operiert. So lange dürfte es dauern, bis die Schwellung am Knie abgeklungen ist. Nach der Zeit im Krankenhaus will die Fußballerin noch einmal angreifen. Immerhin hat sie beim FC Bayern einen Vertrag bis Ende der Saison 2011/2012. Und im Lauf der kommenden Saison will die 30-Jährige auch wieder auf den Platz zurückkehren. Entsprechend kämpferisch formuliert Tanja Wörle: „Natürlich ist es mein Ziel, die Karriere nicht mit einem Kreuzbandriss zu beenden.“
Tanja Wörle begann als Sechsjährige bei der TSG Thannhausen mit dem Fußballspielen. Nach Landkreis-Stationen bei SV Billenhausen und TSV Krumbach wechselte sie zum TSV Schwaben Augsburg und von dort ging’s dann in die „große“ Fußball-Welt. Seit Beginn der eingleisigen Frauenfußball-Bundesliga in der Saison 1997/1998 ist sie in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv. Für TSV Crailsheim, Hamburger SV, FSV Frankfurt, SV Klinge Seckach und vor allem FC Bayern München absolvierte Tanja Wörle 223 Bundesligaspiele und traf 20 Mal ins Tor.