Einen von Schnelligkeit und Präzision geprägten Wahnsinns-Einstand hingelegt hat Neuzugang Anna Korakaki beim Heimwettkampf der Luftpistole-Bundesliga Süd im Vereinsheim Waldkirch. Als es für die Nummer eins des Aufsteigers gegen die FSG Hilpoltstein an die Stände ging, hatte sie bereits 20 Minuten vor Ende der Wettkampfzeit ausgeschossen. In vier Serien brachte die Griechin Leistungen zwischen 94 und 97 Ringen. Ihr Duell gegen Karl Schmidt gewann sie mit 382:374 und fiel der Waldkircher Trainerin Elfriede Weigelt hinterher überglücklich in die Arme. Zum Dank für den gelungenen Einstand erklang aus der Musikanlage des Vereinsheims Mikis Theodorakis’ Sirtaki. Dennoch blieb Korakaki auch in der Stunde des Triumphs selbstkritisch: „Ich habe mich wegen der Premiere selbst unter Druck gesetzt, ich kann das noch besser“, sagte sie im Anschluss an den Wettkampf, der eindeutig 4:1 zugunsten der in dieser Runde auftrumpfenden Emporkömmlinge aus Schwaben endete.
Auch ihre Mannschaftskollegen konnten den Heimvorteil optimal nutzen. Eine 98er-Serie gelang Alexander Kindig bei seinem Duellgewinn gegen Maxim Konradi (380:361). Überdeutlich gewann Sebastian Kugelmann sein Duell gegen Alexander Engel (372:339). Spannend ging es auf den Positionen drei und vier zu: Matthias Holderried konnte knapp punkten (378:371), Michael Frei musste sich um einen Ring geschlagen geben (365:366).
Durch den Heimsieg bleiben die Holzwinkler auf Tabellenplatz vier und können weiter auf eine Teilnahme am Bundesliga-Finale hoffen.
Vor dem Wettkampf der Waldkircher fanden im Schützenheim zwei weitere Erstliga-Paarungen statt. Die SGi Ludwigsburg gewann gegen Altheim Waldhausen 4:1. In den Reihen der Ludwigsburger befand sich die international erfolgreiche Serbin Zorana Arunovic, die mit 382:379 punktete. Ihr Teamkollege Florian Brunner lieferte mit 389 Ringen die Bestleistung des Wettkampftages ab. Eine knappe Kiste war der Wettkampf zwischen Willmandingen und Weil am Rhein, der 3:2 für die Weiler endete. Gabriele Haas (Willmandingen), die ehemalige deutsche Meisterin in der Frauen-Altersklasse, musste sich dabei Michael Schwald geschlagen geben (364:378). Das war das entscheidende Duell. Die beste Einzelleistung lieferte Pavel Svetlik (Weil am Rhein) mit 384 Ringen ab.
Die Gäste-Mannschaften und ihre Unterstützer fühlten sich im Waldkircher Vereinsheim sehr willkommen. „Es war ein kleinerer Rahmen als sonst, aber das macht nichts aus“, sagt Michael Schwald vom ESV Weil am Rhein. Die Willmandinger schätzten die gute Küche und die schönen Räume im Vereinsheim. Auch die Musikauswahl während der Wettkämpfe hat ihnen gut gefallen.
Kampfrichter Gerhard Furnier war außerdem begeistert von der Schießleitung und der Moderation.
Im Publikum saß Stefan Schmidt. Der Sportartikelhändler aus dem Kammeltal stattet überwiegend Luftgewehr-Mannschaften aus. In Waldkirch sah er seine ersten Bundesliga-Wettkämpfe mit der Luftpistole. Was anders war? „Ich musste mich zunächst etwas umstellen bei der Bewertung der Ergebnisse.“
Nicht nur Schmidt war überrascht von der Leistungsdichte und der Geräuschkulisse bei den Wettkämpfen. Beim Wettkampf zwischen Ludwigsburg und Waldhausen wurde jeder Zehner mit Trommeln und Rasseln begleitet. Die Waldkircher Fans verwandelten mit Kuhglocken die Schießhalle in einen Hexenkessel. Das ist es auch, was die Heldin des Tages an der Bundesliga besonders schätzt: „Ich mag den Lärm bei den Wettkämpfen in Deutschland“, sagte Korakaki.
SV Waldkirch – FSG Hilpoltstein 4:1 (1877:1811)
Korakaki – Schmidt 382:374, Kindig – Konradi 380:361, Holderried – Burger 378:371, Frei – Lutz 365:366, Kugelmann – Engel 372:339