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SC Bubesheim: Zurückhaltend zuversichtlich

SC Bubesheim

Zurückhaltend zuversichtlich

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    Bubesheim Eine neue sportliche Heimat, ein neuer Coach, eine neue und dazu sehr junge Mannschaft. Das sind die Vorzeichen, unter denen der SC Bubesheim ins Abenteuer Fußball-Landesliga startet. Das sportliche Ansinnen heißt Klassenerhalt, und die Zeit allein wird zeigen, ob dieses Ziel am Ende ein wenig blauäugig formuliert war oder ob der Mut der Verantwortlichen, als Bezirksliga-Meister mit dieser Rasselbande nach oben zu gehen, belohnt wird. Wie gut die Bubesheimer drauf sind, dafür könnte das erste Punktspiel am Samstag bereits ein Indikator sein. Anpfiff zur Partie beim Bayernliga-Absteiger TSV Gersthofen ist um 18 Uhr. Es ist der erste Landesliga-Auftritt des Vereins seit acht Jahren (von 2000 bis 2005 war der SCB schon einmal Gast in dieser Spielklasse).

    Einer, auf den es ganz besonders ankommen wird in den nächsten Wochen und Monaten, ist natürlich der Spielertrainer. Ajet Abazi heißt er. Er wechselte (begleitet von einigen Nebengeräuschen) vor wenigen Wochen vom künftigen Liga-Rivalen TSG Thannhausen zum Aufsteiger. Ein Lautsprecher ist er nicht. Er strahlt lieber zurückhaltende Zuversicht aus – und schon das könnte ein erster Schritt in die erstrebte Richtung sein.

    Mit dem Spiel in Gersthofen beginnt der fußballerische Ernst des Lebens. Haben Sie Ihre Anfangsformation schon im Kopf, oder stehen Sie noch mitten in den Planungen?

    Abazi: Natürlich stellt man sich schon jetzt vor, wie man am Samstag auftritt. Aber hinter zwei, drei Positionen steht einfach noch ein Fragezeichen. Es waren in der Vorbereitung auch ein paar Spieler verletzt – zum Beispiel Maximilian Lehner, Micael da Silva oder Christian Berscheit. Da muss man kucken, ob die fit werden.

    Welches Ziel formulieren Sie für die Saisonpremiere?

    Abazi: Wir fahren nach Gersthofen, um mindestens einen Punkt zu holen. Die Mannschaft hat im Test gegen Ulm bestätigt, dass sie gut spielen und taktische Vorgaben umsetzen kann. Ich traue der Mannschaft viel zu – wenn sie umsetzt, was ich vorgebe.

    Viereinhalb Wochen Vorbereitung hatten Sie zusammen mit der Mannschaft. Einige Testspiele wurden absolviert, die Zuschauer spendeten Lob für die Leistungen und das disziplinierte Auftreten gleichermaßen. Sie müssten eigentlich zufrieden sein.

    Abazi: Bis auf die zwei, drei Verletzungen bin ich sehr zufrieden mit der Vorbereitung. Es waren fast alle fast immer anwesend, die Jungs haben mitgezogen, die Atmosphäre ist gut, die Jungs haben Spaß, und auch die Disziplin war bis jetzt sehr gut.

    Nun ist es kein Geheimnis, dass fehlende Disziplin in der vergangenen Saison das Kardinalproblem der Bubesheimer war. Hat man jetzt in der Sommerpause einfach alles auf neu gestellt, oder war schon mehr nötig, um Verbesserungen zu erreichen?

    Abazi: Wir machen schon einiges. So bleiben wir jeden Donnerstag nach dem Training alle zusammen. Auch die Einheiten versucht man so zu machen, dass die Jungs bei aller Konzentration Spaß haben. Und man muss bestimmte Punkte immer wiederholen, damit sie diszipliniert auftreten. Aber das ist mein Job – und sonst von keinem anderen.

    Nun wurden Sie ausdrücklich als Spielertrainer geholt – ein Job, den Ihr Abteilungsleiter Karl Dirr seit jeher gerne vergibt. Andererseits haben Sie unlängst immerhin Ihren 37. Geburtstag gefeiert. Also: Wie hoch wird oder kann der Anteil des Spielers Abazi am Unternehmen Bubesheim sein?

    Abazi: Wenn Verletzungen ausbleiben, geht es noch bei mir. Ich bin allerdings keiner, der unbedingt spielen muss. Das heißt: Ich spiele natürlich gerne Fußball, aber wenn ich sehe, ich kann der Mannschaft nicht weiterhelfen, spiele ich nicht.

    Wer wird Ihr verlängerter Arm auf dem Platz sein?

    Abazi: Kapitän wird Raphael Wende sein. Den habe ich zusammen mit meinem Co-Trainer Marvin Länge nach Rücksprache mit dem Abteilungsleiter bestimmt. Die Eindrücke aus der Vorbereitung sind sehr positiv. Er hat als Vorbild auf dem Platz gewirkt, ist auf die neuen Spieler im Kader zugegangen. Es war für uns eindeutig, dass er das Amt übernehmen kann.

    Und welches System schwebt Ihnen für den SC Bubesheim vor? Mit jugendlicher Euphorie nach vorne oder erst mal Mauern, was das Zeug hält?

    Abazi: Offensivfußball ist immer sehr attraktiv, aber ich möchte grundsätzlich schon aus einer verstärkten Defensive heraus spielen. Freilich nicht mit langen Bällen, sondern ich möchte, da wir ein gutes Mittelfeld haben, unser Kurzpassspiel durchsetzen. Mit einem 4-4-2- oder 4-1-4-1-System hat das erst mal nichts zu tun. Da lässt man mal den Sechser anders spielen, dann hat man sofort ein neues System. Aber: Die Viererkette wird stehen, und dann werden wir voraussichtlich mit zwei Sechsern spielen. Dann kann man umstellen – je nach Spielsituation und -ergebnis.

    Mit der TSG Thannhausen haben Sie im vergangenen Spieljahr schon in der Landesliga Südwest gespielt. Natürlich sind ein paar Neulinge am Start, aber grundsätzlich kennen Sie sich aus in der Liga. Welche Vorteile wird Ihnen das bringen?

    Abazi: Es ist wichtig, die Stärken der Gegner zu wissen. Aber in der Landesliga Südwest hat man letztes Jahr festgestellt, dass jeder jeden schlagen kann. Es gibt keine Mannschaft, die man von vornherein abschreiben kann, und keine, die man als Topfavorit sehen muss.

    Das gilt dann natürlich auch für Ihr Team. Wo landet denn der SCB?

    Abazi: Ich habe junge, gut ausgebildete Spieler. Das Gros der Mannschaft, 13 oder 14 Leute, ist U23, unter ihnen sind sogar fünf 18- oder 19-Jährige. Die brauchen allerdings noch ihre Zeit. Und deshalb ist das aus jetziger Sicht alles mit Vorsicht zu sehen – nicht nur die Aufgabe in Gersthofen, sondern jedes Spiel. Das Ziel ist wirklich der Klassenerhalt. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Die ersten fünf, sechs Spiele werden zeigen, wie gut er wirklich ist.

    Noch einmal zurück in die jüngere Vergangenheit. Vonseiten Ihres ehemaligen Vereins gab es kritische Worte zu Ihrem Wechsel. Wollen Sie dazu noch etwas entgegen, oder ist die Sache für Sie erledigt?

    Abazi: Nur so viel dazu: Ich habe meine Pflicht in Thannhausen erfüllt, und es gab auch nie ein hundertprozentiges Ja zum Verein. Es war klar, dass ich gehe, wenn ein Trainerjob kommt. Das Gespräch führte

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