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Landkreislauf: Die Ohne-Stock-Nordic-Walker

Landkreislauf

Die Ohne-Stock-Nordic-Walker

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    An der schönen Schnuttenbacher Feldkapelle kommt Franz Rosenfelder beim regelmäßigen Training vorbei.
    An der schönen Schnuttenbacher Feldkapelle kommt Franz Rosenfelder beim regelmäßigen Training vorbei. Foto: Emil Neuhäusler

    Zum sechsten Mal geht Franz Rosenfelder heuer beim Landkreislauf an den Start. Am 12. Juli wird er in Jettingen erneut in der Gruppe der Nordic Walker antreten. Im vergangenen Jahr kam er in Ichenhausen sogar als Erster ins Ziel. Das ist aber beim Landkreislauf, in dem es keine Siegesprämien gibt, von untergeordneter Bedeutung für ihn. Allein das Dabeisein zählt, wenn eine der größten Breitensport-Veranstaltungen in Schwaben auf dem Terminplan steht. Und wenn er schon seit Wochen auf seiner Lieblings-Trainingsstrecke übt, dann hauptsächlich, um in seiner eigenen Mannschaft, der Feuerwehr Mindelaltheim, gut mithalten zu können.

    Der 59-Jährige, der seit 18 Jahren das Amt des stellvertretenden Bürgermeisters in Dürrlauingen bekleidet, verlangte seinem Körper schon immer einiges ab. Als Ausbilder für den Rettungsdienst beim Roten Kreuz fuhr er 25 Jahre zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter die gut acht Kilometer lange Strecke von Mindelaltheim nach Scheppach mit dem Fahrrad. Als weiteren Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit im Lehrsaal, die ja fast nur in stehender Haltung absolviert wurde, nahm er an Fitnessprogrammen der Krankenkasse teil. In Altersteilzeit versucht er nun, mit Laufen das Rasten und Rosten hinauszuschieben. Und das Laufen in der Natur ist gleichsam zu seinem Hobby geworden.

    „Geburtshelfer“ für das Nordic Walking war die Freiwillige Feuerwehr Mindelaltheim, der Rosenfelder seit Jahrzehnten als aktiver Feuerwehrmann angehört. In ihr gibt es eifrige Sportler, die sich auch in früheren Jahren schon als eigene Gruppe bei Landkreisläufen beteiligten. Vor sechs Jahren gelang es, über die Feuerwehr eine Nordic WalkingGruppe anzumelden – aber erst dann, als innerhalb des Teams die Entscheidung gefallen war, das Nordic Walking ohne die an sich dazu gehörenden Stöcke zu absolvieren. Denn die Stöcke, erinnert sich Rosenfelder schmunzelnd, waren damals bei den Männern noch etwas verpönt. Und so geht am 12. Juli wiederum eine in Alter und Geschlecht bunt gemischte Gruppe „Ohne-Stock-Nordic-Walker“ aus Mindelaltheim an den Start.

    Einmal fuhr Rosenfelder mit seiner Familie die inzwischen frei gegebene Strecke in Jettingen mit dem Fahrrad ab. Testläufe vor dem Wettkampftag folgen.

    Bis dahin übt er dreimal die Woche auf seiner Lieblingsstrecke. Wenn in der Früh die anderen Familienmitglieder das Haus zur Arbeit verlassen haben, macht auch er sich vom „Weinberg“ auf durch den Wald in Richtung Dürrlauingen. Bald biegt er links ab in Richtung Schnuttenbach, dort hinunter auf den neuen Rad- und Gehweg an der Staatsstraße und zurück nach Mindelaltheim. Gut fünf Kilometer sind es, ungefähr so lang wie die diesjährige, offizielle Wettkampfstrecke.

    Abwechslung bringt die Tour: Teer und Schotterbelag wechseln sich ab, bergiges Terrain bringt den Puls nach oben, der sich dann bergab wieder normalisieren kann. Mehr als der sportliche Aspekt begeistert den Mindelaltheimer jedoch das Naturerlebnis. Frisch und befreiend empfindet er die Luft am Morgen. Die Vögel zwitschern und immer wieder steigern Lerchen ihr Lied trillernd in die Höhe. Dies berührt sein Innerstes, und wenn Rosenfelder an der schönen Schnuttenbacher Feldkapelle vorbei kommt, zieht es ihn immer wieder hinein, um in stiller Andacht seine Seele und sein Herz mitkommen zu lassen.

    Auf den Wettkampftag in Jettingen freut sich Rosenfelder schon jetzt. Viele Gleichgesinnte lernte er im Lauf der Jahre kennen, die immer wieder als alte Bekannte mit an den Start gehen. Und so fühlt er sich bei diesem tollen und großartigen Wettkampferlebnis dazugehörig. „Das macht Laune“, zeigt sich Rosenfelder begeistert, „und bringt am Ende auch noch einen Trainingseffekt für die Feuerwehr“.

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