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Landesliga: Thannhausen geht baden

Landesliga

Thannhausen geht baden

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    Thannhausen geht baden
    Thannhausen geht baden

    Thannhausen Für die meisten der 150 Augenzeugen im Mindelstadion war es ein Déjà-Vu-Erlebnis. Einer von ihnen, der TSG-Ehrenvorsitzende Alexander Graf von Schönborn, sagte auf dem Weg zum Parkplatz enttäuscht: „Das Bemühen ist da, aber mehr auch nicht. Das wird wieder eine Saison wie letztes Jahr.“ Diese Bemerkung wurde so oder ähnlich zum meistgehörten Satz des Nachmittags, während der heimische Fußball-Landesligist TSG Thannhausen in einen kolossalen Fehlstart schlitterte. Nicht allein die vollauf gerechtfertigte 0:2-Heimniederlage gegen den Aufsteiger SC Oberweikertshofen verhagelte Spielern, Verantwortlichen und Fans bei hochsommerlichem Badewetter die Laune. Richtig ärgerlich war aus Sicht der Einheimischen, dass für sie schon nach dieser Saisonpremiere sonnenklar ist: Es wird wieder ein brutal schweres Unterfangen, diese Mannschaft unter den gegebenen Rahmenbedingungen in der Liga zu halten. Diesen Eindruck unterstrich Trainer Markus Deibler noch, indem er ausführte: „Mehr Potenzial ist nicht da und ich weiß nicht, wie ich das auf die Schnelle besser machen soll.“

    Dabei wirkten die Thannhauser in der Anfangsphase und (mit Abstrichen) über die komplette erste Halbzeit gefestigter und gefälliger. Während sich der Gast aus Oberbayern zu Beginn noch ängstlich in der neuen sportlichen Heimat umsah, kam die Deibler-Elf schnell in Tritt, zeigte gelungene Kombinationen und hatte erste ansatzweise torgefährliche Aktionen. Das erste ganz dicke Ding hatten allerdings die Gäste auf dem Fuß: Als die rechte Abwehrseite der Thannhauser nicht aufpasste, steuerte Qemajl Beqiri allein Richtung Führungstreffer, doch Liridon Recaj parierte super (12.). SCO-Torwart Christian Horn glich in Sachen Glanztaten postwendend aus, als er einen schönen 16-Meter-Schuss von Michael Grötzinger im Flug aus dem Eck faustete (13.).

    In der Folge hatten beide Mannschaften ein paar richtig gute Chancen. Offensiv sah es vor allem dann gut aus, wenn es schnell ging. Bei Thannhausen tat sich hier die Achse Ünal Demirkiran (der routinierte Neuzugang war auf Anhieb Chef im Team und überzeugte auf dem Feld unter anderem durch klare, sachliche Kommunikation) – Florian Sandner – Michael Geldhauser hervor. Wenn die Drei durch die Mitte spielten, kam ein Hauch von Gefährlichkeit ins Thannhauser Spiel. Grundsätzlich jedoch neutralisierten sich die Kontrahenten bei bemerkenswertem Tempo und auf ordentlichem Niveau. Das Unentschieden zur Pause ging deshalb in Ordnung.

    Anders sah es dann nach dem Seitenwechsel aus. Vom Anpfiff weg zeigte allein der Aufsteiger eine zielstrebige und mutige Offensivleistung. Zweimal hatten die Thannhauser viel Glück, dass sie nicht in Rückstand gerieten, ein weiteres Mal klärte Johannes Putz nach einer akrobatischen Aktion von Dimitrios Papadopoulos für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie. Dann jedoch fiel das inzwischen überaus verdiente Tor für die Oberbayern: Nach einer flüssigen Kombination durch die nur ansatzweise störende TSG-Abwehr schoss Spielertrainer Florian Hönisch aus 17 Metern flach ins Eck (72.). Für Recaj – bezeichnenderweise war er über 90 Minuten der beste Mann im TSG-Trikot – gab’s da nichts zu halten. Erneut Hönisch legte in der Nachspielzeit nach einem Konter noch das Tor zum Endstand drauf. Dieser zweite Treffer blieb in der Thannhauser Sommerdepression aber beinahe unbemerkt. Die Diskussionen drehten sich da längst um die Frage, warum das Team so früh körperlich platt und mit zunehmender Müdigkeit auch leidenschaftslos war.

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