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Landesliga: Eine Frechheit

Landesliga

Eine Frechheit

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    Die Entscheidung: Der Echinger Fabian Hrgota zieht ab und trifft zum 1:3. TSG-Torwart Thomas Böld hat keine Abwehrchance.
    Die Entscheidung: Der Echinger Fabian Hrgota zieht ab und trifft zum 1:3. TSG-Torwart Thomas Böld hat keine Abwehrchance. Foto: Foto: Erich Wörishofer

    Thannhausen Marco Chessa ist ein ruhiger Mensch. Wildes Gestikulieren und Herumschreien, wie man es von anderen Italienern kennt, gibt es bei ihm nicht. Nach der 1:3-Niederlage seiner TSG Thannhausen gegen den bis dato Letzten der Landesliga-Tabelle, TSV Eching, brodelte es aber aus ihm heraus. Die Stimme erhebend, bedeutete er den störenden Zwischenrufern bei der obligatorischen Pressekonferenz, ihn aussprechen zu lassen. Wildes Geschrei war die Folge, die Emotionen liefen aus dem Ruder. Dabei waren Trainer und Anhänger vereint – vereint in der Enttäuschung über die Leistung der heimischen Kicker. Was bei den lautstarken Fans auf dem Platz noch in einfachen Lettern ins Thannhauser Rund gebrüllt wurde („Wir haben die Schnauze voll“, „Nächste Woche keine Stimmung“ oder „Ohne Kampf gibt es keinen Punkt“), hörte sich bei Marco Chessa kinderfreundlicher, aber nicht weniger drastisch an. „Ich muss mich für meine Mannschaft entschuldigen. Es ist eine Frechheit, was die Spieler heute geboten haben. Jeder muss sich an der Nase packen und überlegen, ob er hier richtig ist.“

    In der Tat zeigte die TSG im Kellerduell nichts, was im Abstiegskampf gefordert ist. Vor allem die ersten 29 Minuten waren an Tiefpunkten nicht zu übertreffen: keine Leidenschaft, keine Inspiration, keine Ballsicherheit, kein Miteinander. Zwei frühe Gegentore und ein Lattentreffer waren die verdiente Folge. Da half auch Thomas Bölds Forderungen im TSG-Gehäuse nichts. Mehr Bewegung wollte er sehen, aufwachen sollten seine Mitspieler. Wach waren aber nur die Gäste: Der TSV Eching kombinierte mit einfachen Mitteln und setzte, angetrieben von Spielmacher Michael Rödl, mit flachen Bällen auf die schnellen Stürmer Fabian Hrgota, Peter Enckell und Adel-Karimi Al-Hamani Nadelstiche in der Größe von Bohrlöchern.

    Mit dem ersten Zutritt Richtung gegnerischer Strafraum kam die TSG aber zum Anschlusstreffer. Ein feines Zuspiel hob Torjäger Michael Geldhauser gefühlvoll über Keeper Alexander Heep hinweg ins Netz (29.). Es war der Auftakt zur besten Phase der Hausherren. Mit hartem Zweikampfverhalten wollte man sich zurück ins Spiel kämpfen, die wenigen Chancen nutzten allerdings Sinan Kararmaz oder Maximilian Lauer nach gut einer Stunde nicht.

    Genau dann war es Fabian Hrgota mit seinem zweiten Treffer, der die kleinen Hoffnungen auf Punkte im Thannhauser Fan-Lager zerstörte. Der ballsichere Italiener narrte nach einem Abschlag Gegenspieler Hüseyin Keles und ließ auch Thomas Böld keine Chance. Nun war die TSG am Ende und wieder nahe der Form der ersten 30 Minuten. Zwar hatte Kararmaz noch eine gute Gelegenheit, am Ende mussten die Gastgeber aber froh sein, dass die nachlässiger werdenden Gäste nicht mehr als einen weiteren Lattentreffer (80.) herausspielten.

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