Der Oberbayern-Trip wurde zu einer Demonstration der Stärke. Dem Ergebnis nach überraschend deutlich und gleichzeitig verdient siegte Fußball-Landesligist SC Ichenhausen am Samstag beim bisherigen Favoritenschreck SC Oberweikertshofen. Der 4:0-Erfolg basierte auf drei Säulen: beeindruckende mannschaftliche Geschlossenheit, enorme Torgefährlichkeit bei Standardsituationen und ein bisschen Spielglück.
Dass die Königsblauen auch zum vierten Mal in der Fremde feiern würden, konnte nach der ersten Halbzeit noch keiner vorhersagen. Die 1:0-Führung schmeichelte der Elf von Trainer Oliver Schmid zu diesem Zeitpunkt ein wenig. Der Gastgeber hätte schon früh jubeln können, doch SCI-Torwart Simon Zeiser rettete das zu Null mit einem tollen Reflex gegen Marius Kefer (5.). Glück hatte der Gäste-Keeper, als er einen Freistoß unterlief und der Ball am Pfosten landete (25.). Dann erhöhte Oberweikertshofen den Druck noch einmal. In den zehn Minuten vor der Pause verzeichnete der SCO acht Eckbälle sowie vier Freistöße aus gefährlicher Distanz und brachte dennoch keinen Treffer zustande.
Ichenhausen dagegen glänzte wieder einmal durch Effizienz. Fast 20 Minuten lang kam der Tabellenführer kaum in die Gänge, dann gelang ihm mit der ersten Gelegenheit der Führungstreffer. Maximilian Fiedler brachte einen Freistoß in den Strafraum, Torwart Stefan Brunner war mit der Faust dran und Martin Wenni setzte den Ball volley aus 14 Metern in die Maschen.
Sprachen die 160 Zuschauer während der Halbzeitpause noch von einem Treffen auf Augenhöhe, so erlebten sie anschließend total überlegene Ichenhauser. Das bereits entscheidende 0:2 resultierte aus einer sehenswerten Kombination. Wenni spielte den Ball präzise zu Sebastian Hofmiller, der leitete weiter auf Daniel Dewein und der Jungspund schlenzte die Kugel wunderbar ins Tor. Erneut Dewein sowie Hofmiller vollendeten anschließend noch zwei Muster-Konter und setzten mit ihren Treffern zum Endstand den Deckel drauf.
Die Konsequenz im Abschluss ließ erst in der Schlussphase der Begegnung erheblich nach. Vor allem Fiedler hätte sich mehrfach als Torschütze feiern lassen können.
Oberweikertshofen dagegen hatte all sein Offensivpotenzial in der Kabine gelassen und tauchte nur noch einmal gefährlich vor dem SCI-Tor auf. Mario Maric prüfte Zeiser mit einem schönen Schuss (80.).
Mit diesem Auftritt und dem klaren Ergebnis hat sich der alte und neue Landesliga-Spitzenreiter auch gleich eine ganz dicke Brust für das Gipfeltreffen mit dem FC Gundelfingen zugelegt. Der Tabellenzweite gastiert am Mittwoch ab 18.15 Uhr zum Nachholspiel im Hindenburgpark. So langsam stellt sich nur die Frage, wer auf Ichenhauser Seite dann auflaufen wird. In Oberweikertshofen traten zwei Königsblaue die direkte Fahrt vom Sportplatz ins Spital an: Thomas Kubina musste wegen einer Schulterverletzung zum Arzt, Sven Seibold zog sich eine Mittelfußverletzung zu und fuhr seinem Teamkollegen ins Krankenhaus hinterher.
SC Oberweikertshofen Brunner – Schuff (64. Maric), Rodenwald, Berisha (61. Schuch), Feicht, Fries, Lemmer, Kefer (74. Greif), Tremmel, Merwald, Nouhoum
SC Ichenhausen Zeiser – Seibold (83. Grünwald), Krammer, Wenni, Schiller – Schlittmeier, Winzig, Fabinger, Fiedler (87. Pop), Dewein – Kubina (30. Hofmiller)
Schiedsrichter Salb (München)
Tore 0:1 Wenni (18.), 0:2, 0:3 Dewein (57., 64.), 0:4 Hofmiller (66.)
Zuschauer 160