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Landesliga: Das Ende der weichen Welle

Landesliga

Das Ende der weichen Welle

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    „Wir sind ja alle selbst frustriert.“TSG-Spieler Michael Geldhauser
    „Wir sind ja alle selbst frustriert.“TSG-Spieler Michael Geldhauser

    Thannhausen „Die Spieler müssen sich einfach Mal den A… aufreißen und mehr tun.“ TSG-Trainer Marco Chessa war bei der Pressekonferenz sichtlich angefressen. Den Grund dafür hatten 150 Zuschauer kurz zuvor nicht übersehen können. Eine harmlose TSG Thannhausen hatte das Schwaben-Derby der Fußball-Landesliga Süd gegen den nur in der zweiten Halbzeit etwas besseren FC Gundelfingen 0:2 verloren und wieder einmal keinen der guten Vorsätze in die Tat umsetzen können. Aus den vier Spielen vor der Winterpause fordert Chessa nun vier Siege. „Und ich werde die Mannschaft darauf trimmen. Es wird rauer zugehen“, kündigte der TSG-Trainer eine harte Linie für die bevorstehenden Trainingseinheiten an.

    Verbesserungsvorschläge beinhaltet die Spielanalyse genügend. Vor allem hat es die TSG Thannhausen während der gesamten 90 Minuten nicht verstanden, den Gegner wenigstens zeitweise unter Druck zu setzen. Lediglich kurz nach Spielbeginn und kurz vor der Pause machten die Angreifer erkennbar auf sich aufmerksam. Früh im Spiel tankte sich Michael Grötzinger rechts durch, doch seine Hereingabe traf Michael Geldhauser sechs Meter vor dem Tor nicht richtig und die große Chance war vertan (2.). Und auch bei der zweiten Großchance war Geldhauser der Pechvogel: In der 41. Minute kam er im Strafraum frei zum Schuss, doch Gundelfingens Torhüter Rafael Kiebler hielt im Nachfassen. „Es ist schwer zu sagen, warum es nach vorne nicht läuft. Wir sind ja alle selbst frustriert. Wenn wir einmal eine Chance haben, fehlt uns meistens das Glück“, beschrieb ein ratloser Geldhauser die Angriffsschwäche der Thannhauser. Trainer Chessa wurde da schon deutlicher: „Aus solchen Situationen muss man einfach ein Tor machen.“

    Sein Gundelfinger Trainerkollege Armin Resselberger hatte in der ersten Halbzeit ebenfalls keinen Anlass zu Lobeshymnen. Sein Team passte sich dem TSG-Niveau an, mehr Zufallsprodukte als durchdachte Aktionen waren das Ergebnis. Ein Schuss von Stefan Winkler (7.), der knapp am langen Eck des TSG-Tores vorbei ging, ein abgefälschter Schuss von Patrik Merkle (10.) und ein Geschoss von Florian Prießnitz aus zwölf Metern, das TSG-Torhüter Liridan Recaj parierte – das war’s, was die FC-Offensivabteilung zu bieten hatte. Anscheinend hat aber FC-Trainer Resselberger in der Halbzeitpause die besseren Worte gefunden als sein Thannhauser Kollege. Die Gäste jedenfalls schalteten nun einen Gang hoch, während die Gastgeber mehr reagierten als agierten. Und die Thannhauser bekamen Anschauungsunterricht in Sachen Durchsetzungsvermögen. Als nämlich die TSG nach einem unnötigen Ballverlust von Sebastian Schwegle an der Mittellinie in einen Konter lief, blieb der Gundelfinger Merkle zwar zunächst bei TSG-Kapitän Stefan Winzig hängen, erkämpfte sich aber den Ball zurück und versenkte diesen aus 14 Metern zum 0:1 (50.). Der Grundstein für einen erfolgreichen Jubiläums-Auftritt der Gäste (es war deren 1000. Spiel in der Landesliga) war gelegt. Und Christoph Wirth (69.) machte ihn mit seinem Abstaubertor nach Pfostenschuss von Winkler endgültig perfekt.

    Um den Sieg musste der Gast aus Gundelfingen nicht mehr bangen. Kein Aufbäumen bei der TSG Thannhausen, kein Akteur in den Reihen der Hausherren, der imstande war, die Initialzündung zu geben, ob nun im Verbund oder auf eigene Faust. Die einzige Möglichkeit der Mindelstädter – ein Kopfball von Geldhauser (56.) – wurde von FC-Keeper Kiebler sicher pariert. Und so musste Trainer Chessa im 18. Spiel die zehnte Niederlage und einen Fehlstart in die Rückrunde notieren, was ihn aber nicht entmutigte. An „Hinschmeißen“ habe er noch nie gedacht, versicherte er bei der Pressekonferenz. Dazu sei er nicht der Typ. „Wenn ich etwas beginne, versuche ich auch, es zu Ende zu führen“, machte er deutlich, dass er sein schweres Amt eisern ausüben werde. Letztlich seien es die Lichtblicke, die ihn immer wieder aufbauen. Nur davon gab es im Schwaben-Derby reichlich wenig …

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