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Kreismeisterschaft Hallenfußball: Prickelndes Plädoyer für die klassische Variante

Kreismeisterschaft Hallenfußball

Prickelndes Plädoyer für die klassische Variante

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    Einen schwachen Tag erwischte Landesligist TSG Thannhausen. Im Viertelfinale gegen den TSV Wasserburg fand der Favorit erst in der Verlängerung zu Übersicht (unser Foto zeigt Michael Geldhauser, der von Daniel Ewerth angegriffen wird), im Halbfinale kam das Aus.
    Einen schwachen Tag erwischte Landesligist TSG Thannhausen. Im Viertelfinale gegen den TSV Wasserburg fand der Favorit erst in der Verlängerung zu Übersicht (unser Foto zeigt Michael Geldhauser, der von Daniel Ewerth angegriffen wird), im Halbfinale kam das Aus.

    Günzburg Falls am Samstagabend wirklich zum letzten Mal klassischer Hallenfußball in der Region gespielt wurde, dann war es immerhin ein krachendes Finale. Die meisten der 700 Fans, die Augenzeugen dieser Endrunde um die insgesamt 32. Kreismeisterschaft im Hallenfußball waren, dürften sich aber sehnlichst eine Wiederholung wünschen. So spannend und so stimmungsvoll wie diesmal war es nämlich allzu selten gewesen in den Jahren zuvor. Auch sportlich bot die Ausgabe 2014 einen klaren Fortschritt gegenüber dem schwachen Vorjahresturnier. Eine Konstante blieb der verdiente Sieger: Damals wie diesmal setzte sich in der Rebayhalle Günzburg der Fußball-Bezirksligist SC Ichenhausen im acht Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeld durch. Das Endspiel um den Sparkassen-Cup und die Siegprämie in Höhe von 500 Euro gewannen die Königsblauen gegen ihren Liga-Konkurrenten SpVgg Wiesenbach 2:1 (siehe So lief das Turnier). SCI-Trainer Oliver Schmid war es dann auch, der das Erlebte in die schönsten Worte aller Gesprächsteilnehmer kleidete: „Das große Zuschauerinteresse zeigt, dass die von der Sparkasse gesponserte Landkreismeisterschaft in ist und Zukunft hat.“

    Dass der Bayerische Fußball-Verband (BFV) das für die Zukunft anders sieht, ist hinlänglich bekannt. Ab dem kommenden Winter sollen offizielle Turniere allein nach Futsal-Regeln ausgetragen werden. Die jetzt beendete Kreismeisterschaft allerdings darf die Fußball-Familie als prickelndes, als flammendes Plädoyer dafür hernehmen, dass es auch anders gehen könnte. Denkbar und organisierbar wäre aus Sicht vieler Beteiligter eine Doppellösung wie die in der nun beendeten Winterspielzeit praktizierte: Futsal für die höherklassigen Vereine ab Bezirksebene, Hallenfußball für die Teams auf Kreisebene. Der Fußball-Bezirksvorsitzende Volker Wedel ließ am Samstag als Gast in der Rebayhalle zum wiederholten Mal anklingen, dass ihm genau dieses Modell zukunftsfähig erscheint. In seinen Worten: „Futsal ist ein Spiel für Techniker. Wenn es in den Spielklassen ein bisschen weiter nach unten geht, wird das schwieriger umzusetzen.“

    Alle Befürworter des Modells „klassischer Hallenfußball“ erhielten in Günzburg jede Menge Argumentationshilfen. Dazu zählten:

    Fanzuspruch Eingestanden: Die Fußball-Familie musste davon ausgehen, dass es die letzte Möglichkeit sein würde, den Sparkassen-Cup in seiner bisherigen Form mit Hallenfußball-Regeln und Rundumbande hautnah zu erleben. Ob’s letztlich nur daran lag, dass insgesamt 700 Besucher in die Rebayhalle kamen, sei dahingestellt. Interessant ist in diesem Zusammenhang zweifellos, dass die 470 zahlenden Zuschauer auf Kreisebene vergleichsweise nah an das Interesse an der schwäbischen Futsal-Meisterschaft heranreichen, die zwei Wochen zuvor an selber Stelle exakt 704 zahlende Zuschauer miterleben wollten.

    Atmosphäre Im Rückspiegel betrachtet hat es dem Turnier gutgetan, dass sich in den Vorrunden ein paar unterklassige Mannschaften durchsetzen konnten. Augenscheinlich hatten neben dem Finalisten SpVgg Wiesenbach die SpVgg Kleinkötz (Kreisklasse) und TSV Behlingen-Ried (A-Klasse) die größten und stimmgewaltigsten Fangruppen dabei – was entscheidend zur Atmosphäre beitrug. Bei einer Kreismeisterschaft nach Futsal-Regeln dürfte es aufgrund des technischen Anspruchs des Spiels praktisch ausgeschlossen sein, dass sich gleich mehrere Teams aus unteren Spielklassen für eine Endrunde qualifizieren. Überspitzt formuliert: Qualifikationsturniere könnten dann womöglich überflüssig, weil zu stark vorhersehbar werden.

    Athletik Vielleicht ist es ja einfach so, dass viele Fans das krachende Spektakel beim Hallenfußball der ästhetischen Note beim Futsal vorziehen. Ja, es gab bei der Endrunde am Samstag mehr und auch mehr absichtliche Fouls als auf schwäbischer Ebene. Aber Kampf und Leidenschaft gehören nun mal zum Fußball dazu – solange es auf dem Platz und auf den Rängen fair zugeht. Und das war in Günzburg, von wenigen Ausnahmen abgesehen, absolut der Fall.

    Bei uns im Internet

    Fußballer und Fans von der Kreismeisterschaft gibt’s online unter

    guenzburger-zeitung.de/lokales

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