„Wenn man vorne steht, hat man eben auch das Glück, in den letzten Minuten noch ein typisches 0:0-Spiel für sich zu entscheiden.“ So formulierte ein Wiesenbacher Anhänger die alte Fußball-Weisheit. Kurz zuvor hatte die SpVgg Wiesenbach nach einem beherzten Auftritt vor 150 Zuschauern das Kreisligaspiel gegen den VfR Jettingen 0:1 verloren. Thomas Gornig, Abteilungsleiter und Innenverteidiger der Gastgeber, blickte so auf die Partie zurück: „Ich denke, das war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, aber Jettingen hat eben derzeit den Lauf.“
VfR-Trainer Sven Müller musste zum Spitzenspiel des ersten Rückrunden-Spieltags auf einige Offensivkräfte verzichten. Tim und Nico Paulheim fehlten wegen Verletzungen. Auch Sebastian Hofmiller und Philipp Reiter standen nicht zur Verfügung. Und so musste, wie schon in der Partie beim FC Gundelfingen II eine Woche zuvor, Innenverteidiger Justus Riederle ins Sturmzentrum. Doch der Auftritt des Kapitäns in vorderster Reihe dauerte nicht allzu lange an. Bei einem Flugkopfball, den SpVgg-Keeper Vince Spengler halten konnte, verletzte sich Riederle schon nach einer Viertelstunde an der Schulter und musste ausgewechselt werden. Für den ehemaligen Regionalligaspieler kam Vincent Bucher in die Partie.
Auch bei der SpVgg Wiesenbach konnte Trainer Robert Nan nicht auf sein komplettes Ensemble zurückgreifen. Unter anderem fehlte Stammkeeper Granit Bujupi. So stand Torwart Spengler erst bei der zweiten Mannschaft der Wiesenbacher zwischen den Pfosten und dann folgte sein Auftritt bei der Ersten. Spengler wirkte angeschlagen und fasste sich immer wieder an den Rücken, machte aber eine sehr gute Partie.
In der Anfangsphase schnürten die Jettinger die SpVgg in ihrer eigenen Spielhälfte ein. Doch außer dem Flugkopfball von Riederle und einem Hackentrick von Fabian Findler (8.), den Spengler ebenfalls entschärfte, gab es keine Großchancen. Bis zur Pause konnten sich die Wiesenbacher dann etwas befreien, doch Torchancen blieben Mangelware.
„Noch bin ich zufrieden“, bemerkte SpVgg-Coach Robert Nan in der Halbzeitpause. In der Phase nach der Pause sollte die Stimmung bei Nan weiter gut bleiben. Denn die Seinen setzen die ersten Ausrufezeichen – der eingewechselte Daniel Heininger mit einem Schuss knapp daneben (52.), der aufgerückte Thomas Gornig (53.) mit einem Kopfball, der ebenfalls knapp daneben ging, und Daniel Steck ebenfalls per Kopfball, den Keeper Sax abwehren konnte. Auf der anderen Seite versuchte es Marlon Fischer immer wieder mit Weitschüssen, die aber das Ziel verfehlten.
Als die Partie schon torlos zu enden drohte, brachte ein Freistoß, den Benedikt Riederle von der Mittellinie aus in den Strafraum brachte, die Entscheidung. Der mitgelaufene Daniel Heidenberger konnte Keeper Spengler aus kurzer Distanz überwinden.
In der Nachspielzeit bekamen die Platzherren einen Freistoß zugesprochen. Kevin Lohr nahm aus 22 Metern Maß und schoss den Ball knapp am Torkreuz vorbei.
VfR-Coach Müller analysierte: „Es war ein verdammt enges Spiel, das wir aber verdient gewonnen haben. Nach der Niederlage in Gundelfingen spürten wir doch ein bisschen Druck. Die Mannschaft hat eine gute Reaktion gezeigt. Es war ein gutes Gefühl.“