Gerhard Keller, Jugendleiter beim SC Mönstetten, hat das Traineramt neu übernommen. "Wir mussten das Risiko eingehen, sonst wäre die Mannschaft komplett auseinandergebrochen", sagt er und hofft zugleich, dass sich bis zum ersten Spiel am Samstag beim TSV Ottobeuren doch noch die eine oder andere Fußballerin als Verstärkung meldet.
Optimistisch sehen die 13- bis 16-jährigen Mädchen der kommenden Saison entgegen. "Wir kommen gut miteinander klar, wir waren sehr erfolgreich und das soll auch so bleiben", beschreibt Anna-Lena Keller die Motivation der Mannschaft, mit dem kleinen Kader anzutreten. In der vergangenen Saison belegte das Team den zweiten Platz in der höchsten schwäbischen Spielklasse und ist zurecht stolz darauf. Zwei Mädchen haben den Verein inzwischen verlassen, zwei andere spielen bereits im Frauenteam.
Dem gegenüber stehen zwei Neuzugänge: Janna Störminger und Julia Bamberger sind neu im Team. Die 13-jährige Janna hat bisher in einem Bubenteam in Offingen gespielt. "Das war gut", sagt sie, doch jetzt will sie lieber in einer Mädchenmannschaft spielen.
Fast alle haben früher schon mit Buben zusammen gespielt, jetzt machen sie ihr eigenes Ding. "Wir wollen zeigen, dass Mädchen besser sind als Jungs", sagt Anna-Lena Keller. Das sehe man schließlich an der deutschen Nationalmannschaft.
Ihr Ziel für die kommende Spielzeit? "Klassenerhalt", meint eine, "unter die Besten fünf", eine andere. Mindestens Platz drei will Torhüterin Anja Häberle erreichen.
Die positive Einstellung scheint zu stimmen. Trainer Gerhard Keller gibt auf die Frage nach sportlichen Zielen allerdings zu bedenken, dass die U15-Auswahlspielerin Franziska Jaser ein Zweitspielrecht bei den männlichen C-Junioren in Thannhausen hat und nur zur Verfügung steht, wenn sich die Spiele des TSG-Bayernligateams nicht mit denen der SC-Bezirksoberligaelf überschneiden. "Wir müssen damit rechnen, einige Spiele nur mit zehn oder gar neun Spielerinnen zu bestreiten", mahnt er. Die Mädchen sehen das entspannt: "Wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen. Der Zusammenhalt ist das Schöne am Fußball", sind sich alle einig.
Langfristiges Ziel ist es, so der Trainer, die Mädchen in die Frauenmannschaft des SC Mönstetten zu führen und dort dann den Weg aus der Bezirksliga nach oben zu schaffen.