Zur Eröffnung des Günzburger Handball-Sonntags treffen A-Junioren um 12.30 Uhr in der Pokalrunde der Bundesliga auf die HSG Konstanz. Dann muss sich auch zeigen, wie schwer es wiegt, dass zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag kein einziges Hallentraining möglich war.
Mit den Südbadenern kommt ein alter Rivale an die Donau. Der Zweitliganachwuchs war in den Qualifikationen und in jedem einzelnen Jugendbundesliga-Jahr Gegner der Günzburger. Fast immer zogen die Schwaben den Kürzeren, lediglich in der Vorrunde gelang ein Punktgewinn. Die Schützlinge von Trainer Christian Korb haben in dieser Runde immenses Verletzungspech. In die Pokalrunde sind sie dennoch mit einem Sieg und einer Niederlage gut gestartet.
Zuletzt gelang den Konstanzern in einem phänomenalen Spiel ein 30:23-Heimsieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen. Dabei täuscht das klare Ergebnis über den tatsächlichen Spielverlauf hinweg. Noch acht Minuten vor Schluss stand es 20:20, ehe das Team vom Bodensee den Turbo zündete, das Spiel auf den Kopf stellte und auf und davon zog. Bester Werfer war mal wieder Florian Wangler, der insgesamt zwölf Mal traf.
Solche Erlebnisse euphorisieren und schon dürfte als neues Ziel einer der ersten beiden Plätze ausgegeben werden, die zur weiteren Teilnahme am Deutschen Pokal berechtigen. Besonders der TV Bittenfeld und Frisch Auf Göppingen, die haushohen Favoriten dieser Runde, die auch die Tabelle ungeschlagen anführen, werden da rein sportlich einiges dagegen haben.
Die Günzburger waren zum Jahresabschluss durch viele Doppeleinsätze ein wenig überspielt und konnten nicht mehr ihr volles Leistungsvermögen erreichen. Die Hallenzwangspause half immerhin, die vielen kleinen Wehwehchen und Überlastungen verheilen zu lassen. Bis auf Spielmacher Alexander Jahn, der über Ellenbogenprobleme klagt, sind alle Spieler fit und voller Handball-Tatendrang. Die personell gute Ausgangslage wollen die VfL-Talente nutzen, um auf die Erfolgsspur zurückzukehren.
Allerdings ist man beim VfL Günzburg realistisch: Die Pokalrunde der Jugendbundesliga ist auch eine Abschiedstour. Ein Verein wie der VfL hat nicht jedes Jahr Auswahlspieler, um die herum eine Bundesligamannschaft über Jahre aufgebaut werden kann. In den nächsten Jahren werden die A-Jugendkader auch dünner besetzt sein, sodass man vorübergehend mit niedrigeren Klassen vorliebnehmen muss. Für einen bayerischen Viertligisten ist das kein Beinbruch, sondern der Normalfall. Aber noch stehen einige Spiele bevor. (zg)