Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Interview: Viel Spaß – und das Trikot von Benny Lauth

Interview

Viel Spaß – und das Trikot von Benny Lauth

    • |
    „Das ist sicher eine einmalige Sache“: Gerd Wiedemann freut sich riesig auf den Auftritt gegen die Zweitliga-Profis von 1860 München.
    „Das ist sicher eine einmalige Sache“: Gerd Wiedemann freut sich riesig auf den Auftritt gegen die Zweitliga-Profis von 1860 München. Foto: Foto: Bernhard Weizenegger

    Rettenbach Die Feiern nach dem Titelgewinn des FC Reflexa Rettenbach in der B-Klasse West 4 sind vorüber. Jetzt gibt es nur noch ein Thema im Ort: Die Löwen kommen. Am Pfingstsonntag, 12. Juni, ist es so weit (Anpfiff im Hans Peter Albrecht-Sportpark ist um 15.30 Uhr). Die Vorfreude bei den Rettenbacher Kickern und bei den vielen Fans des TSV 1860 München in der Region ist natürlich riesengroß. Spielertrainer Gerd Wiedemann verrät im Gespräch mit unserer Zeitung, was er sich von diesem Höhepunkt erhofft, mit wem er hinterher das Trikot tauschen möchte – und warum er trotzdem auf die Trophäe verzichten könnte.

    Wie schwer wird es sein, eine erste Elf für das Spiel gegen 1860 auszuwählen?

    Wiedemann: Das ist ganz einfach: die besten elf spielen, als wäre es ein normales Punktspiel. Im Lauf der Partie werden wir entsprechend auswechseln. Ich werde es so machen, dass möglichst alle Spieler, die in der abgelaufenen Saison Einsätze hatten, zum Spielen kommen. Das werden so 17, 18 Mann sein. So war es ja von Anfang an gedacht: als Dankeschön an die Mannschaft.

    Besitzt ein derartiges Schau-Spiel gegen einen übermächtigen Kontrahenten auch einen sportlichen Wert?

    Wiedemann: Wir werden mit Spaß in die Partie gehen und uns einfach sagen: Das ist toll. Natürlich haben wir auch einige Sechzger-Fans in der Mannschaft. Für die ist es allein schon ein Traum, den Profis nicht nur die Hand zu schütteln, sondern tatsächlich gegen den Lieblingsverein zu spielen – und vielleicht mal einen Star auszutricksen. Und grundsätzlich wollen wir natürlich schon versuchen, so wenige Gegentore wie möglich zu bekommen. Aber das wird schwer. Früher haben wir immer gesagt: pro Liga zwei Tore Unterschied. Uns trennen, glaube ich, sieben Ligen...

    Beschreiben Sie doch mal, wie es in Ihnen aussieht.

    Wiedemann: Für uns Amateure ist das natürlich ein Highlight, gegen eine Zweitligamannschaft mit einem so großen Namen zu spielen. Das ist sicher eine einmalige Sache. Ich persönlich habe in der Landesliga bereits gegen Hansi Plügler (damals SE Freising) oder gegen Cacau (damals Türk Gücü München) gespielt. Aber das jetzt gegen die Löwen ist schon was ganz anderes.

    Haben Sie keine Angst davor, einen Profi zu verletzen – ganz einfach aus Unachtsamkeit oder Unbeholfenheit?

    Wiedemann: Absichtlich würde so etwas ohnehin nicht passieren. Das ist kein Thema. Wenn ich sehe, dass der andere schneller ist, brauche ich ihn nicht umhauen. Aber klar wollen wir auch mal den Ball kriegen.

    Mit wem möchten Sie nach der Partie gerne das Trikot tauschen?

    Wiedemann: Ich würde gerne mit Benny Lauth tauschen wollen. Aber ich bin ja eigentlich eher Bayern-Fan und wir haben, wie gesagt, einige Sechzger-Fans in der Mannschaft. Für die ist das Trikot von Lauth vielleicht noch viel interessanter.

    Ein Blick auf den sportlichen Alltag: Der Tabelle nach haben sich die Rettenbacher ganz souverän den Titel geholt. Wie schwer war’s denn wirklich?

    Wiedemann: Es sind immer zwei, drei Mannschaften dabei, die ebenfalls gut sind und die musst du einfach hinter dir lassen. Das ist uns gelungen. Wenn dann das Glück noch dazu kommt, passt es eben und man kann aufsteigen. Wir haben den Titel auch deshalb verdient, weil wir seit dem vierten Spieltag immer vorn standen – trotz unserer Verletztenmisere.

    Was sind Ihre nächsten Ziele?

    Wiedemann: Primär ist ganz klar: Wir wollen Konstanz reinbringen und den Klassenerhalt in der Kreisklasse schaffen. Dazu ist es nötig, die jungen Spieler und die Neuzugänge möglichst schnell zu integrieren. Außerdem muss man absolute Disziplin und Fitness haben. Entscheidend für mich als Trainer ist auch die gute Zusammenarbeit mit dem Verein.

    Wann beginnen Sie mit der Vorbereitung auf die neue sportliche Heimat? Gibt es schon erste Neuzugänge?

    Wiedemann: Am 4. Juli beginnen wir mit dem Training. Die Aufstiegs-Mannschaft bleibt komplett zusammen und wird in einzelnen Punkten verstärkt. Zum Beispiel kommt Gabor Freud, der in der abgelaufenen Runde schon ein paar Einsätze hatte, jetzt ganz zu uns. Immerhin spielte er schon in der ersten ungarischen Liga für FC Sopron und Ujpest FC. Außerdem kehrt Gabor Deberling aus Thannhausen zu uns zurück. Interview: Jan Kubica

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden