In der Handball-Bezirksoberliga befinden sich beide Landkreisteams in der unteren Tabellenhälfte. Der SC Ichenhausen zeigte aber eine Leistung, mit der einem um den Klassenerhalt nicht bange sein muss. Bei der Reserve des VfL Günzburg lief nicht viel zusammen.
Günzburg II – Kissinger SC 30:31 (14:14) Obwohl sechs Spieler aus dem Kader der Ersten und A-Jugend mitwirkten, gelang in einem sehr temperamentvollen BOL-Spiel gegen den Kissinger SC kein Sieg. Kein einziges Mal führte der VfL, lediglich zum Ende der Halbzeiten keimte Hoffnung auf. 13:13 und 14:14 hieß es am Schluss des ersten Durchgangs und auch beim 27:28, 28:29 und 29:30 vor dem Abpfiff hofften die knapp 100 Fans. Beide Mannschaften legten für ein Sechstliga-Spiel erstaunliches Tempo vor, der VfL hatte individuell im stehenden Angriff kleinere Vorteile: Die Außen Julian Rothbauer und Christian Geiger erzielten schöne Treffer, Youngster Jakob Hermann schien zu Beginn mit prachtvoller Leistung das schwäbische Oberhaus einreißen zu wollen und Lars Braun ließ es mit ansatzlosen Würfen ordentlich krachen. Das alles hätte reichen können. Doch in der Abwehr agierten die Günzburger desolat. Die Torhüter konnten einem leidtun. Die Innenverteidigung reichte für keine Klasse der Welt.
Neben dem Defensivvorteil hatte die Gästemannschaft um Trainerin Anita Steiner auch die Privilegien einer „Ersten“ auf ihrer Seite. Es war ein eingespieltes Team und kein zusammengewürfelter Haufen aus drei Mannschaften. Zwei Siege in sechs Spielen sind bei den personellen Möglichkeiten der Günzburger aber zu wenig. Die Mannschaft wird ihre Einstellung überdenken müssen, nicht nur in der Abwehr. Eine durchschnittliche Bayernligareserve tritt anders auf. (zg)
VfL Günzburg II Ziegler, T. Schmid (Tor); Rothbauer (7/2), Braun (4), N. Schmid (1), Geiger (5); J. Schüller; M. Schmid, S. Schüller (3/1), Rennert (2/1), Jensen, Hermann (4), Förg, Walter (4)
(17:10) Der SCI hat sich nach der katastrophalen Leistung in Aichach nun vor heimischem Publikum mit einer tollen Vorstellung rehabilitiert. Vor 130 Zuschauern – darunter 60 lautstarke Gästefans – legte der SCI zu Beginn ein sehr hohes Tempo vor und strotzte vor Siegeswillen. Schnell gingen die konzentriert agierenden Königsblauen in Führung, die sie sich bis zum Ende der Partie nicht mehr nehmen ließen. In der Verteidigung funktionierte der Innenblock um Tobias Hornung, Istvan Walczer, Nico Mattes und Max Schubert perfekt, Torhüter Jürgen Paluk erledigte den Rest. Selbst in doppelter Unterzahl kam der SCI nicht in Bedrängnis. So ging der SCI mit einem verdienten 17:10 in die Halbzeit. Das Trainergespann Steck/Müller beorderte nach der Pause Youngster Niklas Schwab ins Tor, der wie sein Vorgänger stark parierte. Das Tor wurde vernagelt und die Abpraller landeten in der königsblauen Gegenstoßmaschine. Der HSG nahm Spielmacher Felix Hornung in Manndeckung, aber das eröffnete für die verbleibenden fünf Feldspieler Räume, die sie konsequent nutzten.
Nach 45 Minuten war die Luft bei den Gästen aus Lauingen vollkommen heraus. Der SCI passte sich an und verwaltete den Vorsprung.Wenn das Team weiterhin geschlossen und mit Siegeswillen in die Spiele geht, sollte der Klassenerhalt gesichert sein. (zg)
SC Ichenhausen Paluk, Schwab (Tor); Miethsam (4), T. Hornung (8), F. Hornung (6), Lindner, Schössler (2), Walczer (4), Jordan (2), Matthes (1), Trenkenschuh (4), Englet (4), Schuber (1), M. Hornung (1)