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Handball: Einfach nicht aufzuhalten

Handball

Einfach nicht aufzuhalten

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    In Topform: Der Günzburger Daniel Jäger erzielte beim Landesliga-Erfolg in Simbach sechs Treffer.
    In Topform: Der Günzburger Daniel Jäger erzielte beim Landesliga-Erfolg in Simbach sechs Treffer. Foto: Ernst Mayer

    Zwei souveräne Siege haben die Landesliga-Handballer im Landkreis am vergangenen Wochenende eingefahren. Die Raunauer Handballer erweisen sich immer mehr als Wundertüte. Günzburg trotzte einer Ausfallwelle.

    Gaben zuletzt große Abwehrschwächen Anlass zu Kritik, waren es am Samstagabend beim Eichenauer SV die Wurfleistungen, die jenseits von Gut und Böse waren. Dass es trotzdem zum Sieg reichte, war das Ergebnis einer guten zweiten Hälfte.

    Was die Raunauer Jungs in der ersten Halbzeit und nochmals beim bereits feststehenden Sieg an hundertprozentigen Chancen ausließen, ging schon nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Lediglich Julian Waldmann mit einer fantastischen Quote, Tobias Hartmann und der wieder brandgefährliche Michael Klaußer ließen sich davon nicht anstecken. Wie die restlichen Raunauer aber an ESV-Torwart Felix Staudt scheiterten, hatte schon beinahe amüsanten Charakter. Zumindest freute sich der Eichenauer Hallensprecher sehr darüber – auch noch als die Niederlage des Heimteams bereits feststand.

    Die erste Halbzeit begann damit sehr zäh. Die erste Viertelstunde war vom Torhüterduell Staudt gegen Armin Hessheimer geprägt. Auch der Raunauer Keeper hielt prächtig, aber Manuel Scholz, Mathias Waldmann und Boris Matzner konnten einfach nicht einnetzen. Nach endlosen Minuten stand es 2:1. Dass dies die einzige Führung der Gastgeber während des ganzen Spiels bleiben sollte, war da noch nicht abzusehen. Mit seinem dritten Versuch erzielte Matzner den Ausgleich, und Scholz brachte Raunau dann mit 2:4 in Führung. Ab dem 4:5 dann eine überzeugende Phase. Angetrieben von Julian Waldmann, der Staudt endlich einmal auch in die falschen Ecken schickte, gelang ein 7:10-Vorsprung. Aber technische Fehler führten zum Halbzeitstand von 11:12.

    Bis zum 14:15 sollte der knappe Spielstand erhalten bleiben. Für Hessheimer kam jetzt Maxi Jekle ins Spiel und führte sich gleich mit einer Dreifach-Parade ein. Kapitän Maxi Deisenhofer, der jetzt die Lücken in der sich öffnenden ESV-Abwehr sah, blies zum Zwischenspurt. Mit seinem dritten Tor in schneller Folge erzielte er den 16:21-Zwischenstand. Wieder Julian Waldmann und Scholz erhöhten dann zum 17:24. Die Eichenauer öffneten ihre Abwehr mit einer 3:3-Variante vollends. Doch Raunau war darauf gut eingestellt, kennt man doch dieses taktische Mittel von ESV-Trainer Christian Kofler. Tobias Hartmann und Deisenhofer nutzten die Lücken konsequent. Der mögliche Kantersieg wurde dann aber durch das Auslassen bester Chancen verschenkt. (walp)

    TSV Niederraunau Scholz (8/3), J. Waldmann (7), Deisenhofer (5), Matzner (3), M. Waldmann (2), Hartmann (2), Thalhofer (1), Kiebler (1), Klaußer (1)

    Simbach – VfL Günzburg 17:31 (8:12) Wer hätte nach den beiden Auftaktniederlagen gedacht, dass es für die Günzburger doch noch ein goldener Herbst wird? Seit dem ersten Sieg Ende September gegen Altenerding steigerte sich das Team kontinuierlich und vergoldete den Oktober mit einer 8:0-Serie.

    Die Woche über ging aber erst einmal alles schief. Nicolai Jensen war wie geplant auf einem FSJ-Seminar, Lucas Barthel und Julian Nief plagten Herbstkrankheiten, Andi Konopas alte Fußverletzung machte einen Einsatz komplett unmöglich, und zu allem Überfluss musste Torhüter Tizian Schmid verletzt absagen, sodass A-Jugend-Schlussmann Dennis Mendle zu seinem ersten Landesliga-Männer-Einsatz kam. Da das Freitagstraining auch noch zugunsten einer anderen Sportart entfallen musste, schienen die leisen Hoffnungen der Simbacher auf ihren ersten Heimsieg nachvollziehbar. Doch dank der verständnisvollen Stadtverwaltung konnte am Samstagvormittag ein harzfreies Training in der Bruno-Merk-Halle abgehalten werden.

    Ab der Abfahrt Richtung Simbach lief es jedoch wie am Schnürchen für den VfL. Ausgezeichnete junge Schiedsrichter leiteten das Spiel. Die Schwaben führten, gestützt auf eine bewegliche Deckung und einen furios haltenden Patrick Bieber, schnell mit 6:1. Die zwischenzeitliche TSV-Aufholjagd zum 8:8 machte den vier lautstarken VfL-Fans nicht lange Sorgen, denn es klappte an diesem Tag fast alles. Abpraller blieben beim VfL, ein- oder zweimal meinten es auch die Schiedsrichter gut, oder Patrick Bieber hielt schnell einen Siebenmeter. Mit 8:12 ging es in die Pause.

    Nach Wiederanpfiff fütterte die beste Abwehrformation die Günzburger Gegenstoßmaschine. Ruckzuck stand es 9:17. Besonders Julian Rothbauer und Niko Hermann, die die ganze erste Halbzeit auf der Bank saßen, taten viel für das Tempospektakel. Die Gastgeber wirkten konsterniert, und die VfL-Spieler bekamen richtig Abwehrlust, allen voran Axel Leix. Selten fällt ein Abwehrspieler durch seine Schnelligkeit und faire Einsatzfreude so auf, dass er danach zum besten Spieler auf dem Platz auserkoren wird.

    Beim 15:28 war längst neu durchgewechselt worden. A-Jugend-Torwart Dennis Mendle bewies sein großes Talent. Das spektakulärste Tor erzielte Oldie Christian Geiger. Ein Gegenstoßpass über das ganze Feld kam ein wenig zu hoch, doch der Sprunggewaltige schraubte sich hoch und netzte den Ball in Kempa-Manier ein – eigentlich ein Tor für das Fernsehen. Die Günzburger Erste ist auf einem guten Weg. Nächste Woche soll das Team durch eine Freikartenaktion zusätzlich unterstützt werden, und dann hoffen alle auf die Rückkehr von Andi Konopa. (zg)

    VfL Günzburg Bieber, Mendle; Rothbauer (6), Lehr (2), Konopa, Geiger (3), Leix (2), Braun, Barthel (2), Groß (4/2), Jensen (2), Hermann (2), Jäger (6)

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