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Handball-Bezirksoberliga: Klassederby fesselt 550 Fans

Handball-Bezirksoberliga

Klassederby fesselt 550 Fans

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    Der Augenblick des Triumphs: Die Günzburger Handballer feiern ihren Derby-Erfolg (großes Bild). Nach dem 26:25 gegen Ichenhausen besitzen sie weiterhin eine reelle Titelchance. Ein Erfolgsfaktor waren schnelle Gegenstöße, die in unbedrängte Würfe der Youngster im Team mündeten (links oben Nicolai Jensen). Der Ichenhauser Coach Klaus Hornung konnte da nur machtlos zuschauen (links unten).
    Der Augenblick des Triumphs: Die Günzburger Handballer feiern ihren Derby-Erfolg (großes Bild). Nach dem 26:25 gegen Ichenhausen besitzen sie weiterhin eine reelle Titelchance. Ein Erfolgsfaktor waren schnelle Gegenstöße, die in unbedrängte Würfe der Youngster im Team mündeten (links oben Nicolai Jensen). Der Ichenhauser Coach Klaus Hornung konnte da nur machtlos zuschauen (links unten).

    Günzburg Es war DAS Handball-Derby im Landkreis, und es hielt, was es im Vorfeld versprochen hatte. 550 Zuschauer erlebten ein fesselndes Bezirksoberliga-Spitzenspiel. Es war spannend und brisant bis zum Schluss. Am Ende fuhr der gastgebende VfL Günzburg durch ein 26:25 (13:12) die gesamte Ernte aus 60 Minuten Kärrnerarbeit ein. Das war ganz bitter für den SC Ichenhausen, der ebenbürtig war.

    Doch in der Gesamtschau von Hin- und Rückspiel in diesem Schlager gaben sich die Handball-Götter immerhin gerecht: In der Vorrunde blieben die diesmal unterlegenen Königsblauen in einer ganz ähnlichen Begegnung auf des Messers Schneide mit einem Tor Vorsprung die umjubelten Zwei-Punkte-Helden. Und so durfte Gäste-Coach Klaus Hornung am Samstagabend unwidersprochen sagen: „In der Tabelle ist letztlich nichts passiert. Und die anderen freuen sich auch, wenn sie mal gewinnen.“

    Nun, „nichts passiert“ ist eine Seite der Medaille. Die sieht so aus, dass die Königsblauen weiterhin tolle Aussichten auf den Titelgewinn haben. Die andere sieht so aus, dass die Weinroten weiter auf den ersehnten Sprung nach oben hoffen dürfen – zusammen mit vier weiteren Teams (neben Ichenhausen sind das Göggingen, Schwabmünchen und Gundelfingen). Das Rennen um die Meisterschaft ist also offener und prickelnder denn je.

    Kurz, ganz am Anfang, dachten fachkundige VfL-Fans, es könnte einfach werden. Schnell stand es 2:0, und die insgesamt starken Außen Steve Rennert und Julian Rothbauer vergaben zusätzlich beste Möglichkeiten. Die gehaltenen Bälle waren aber kein Zufall: SCI-Torwart Andreas Biller gehört zu den Besten der Zunft und erahnte die Ballwege durch seine groß gewachsene Deckung. Meist stand er goldrichtig.

    Schon beim 2:3 kippte das Derby zum ersten Mal. Die zähe Kämpferei begann, die Vorteile lagen minutenlang beim Team um den cleveren Spielmacher Tobias Steck. Zweimal (beim 5:7 und beim 7:9) führte der Gast mit zwei Treffern. Die Günzburger hatten ihre Kontrahenten zwar oft im „angezeigten Zeitspiel“, doch gerade da kam immer wieder der perfekte Pass zum Ichenhauser Torwurf.

    Das junge VfL-Team steigerte sich im Angriff. Der beste Feldspieler des Tages, Raphael Groß, nutzte die Räume zu Distanzwürfen und brachte seine Farben zurück auf die Erfolgsspur. Der Gastgeber führte erstmals wieder beim 10:9 und kurz danach sogar mit zwei Toren (12:10 und 13:11). Es schien noch mehr drin zu sein, doch die Ichenhauser packten plötzlich den Kreisläufer aus. Mit feiner Technik wurde Selahattin Yapicioglu immer wieder frei gespielt. Das Derby blieb offen und hatte in dieser Phase eine für diese Klasse überraschende Spielstärke.

    In der zweiten Hälfte stand es insgesamt elfmal unentschieden. Für den neutralen Zuschauer eine spannende Geschichte, für die mitleidenden Fans (besonders die Mamas und Papas) auf beiden Seiten eine nervenaufreibende Tortur. Ab dem 19:20, spätestens beim 19:21 fühlten die Zuschauer „Vorteil Ichenhausen“. Günzburg allerdings veränderte in dieser Phase seine Abwehr. Mit Erfolg, denn beim 21:21 war das nächste Remis aus Sicht der VfL-Abwehr um den starken Verteidiger Axel Leix erzielt. Noch dreimal konnten die Hornung-Schützlinge mit einem Tor vorlegen. Günzburg zog jeweils nach. Dann stand es 25:24. Dann wieder unentschieden. Und schließlich 26:25. Abpfiff durch die guten Schiedsrichter.

    Es folgten grenzenloser Günzburger Jubel nach einer grandiosen kämpferischen Leistung und Ichenhauser Enttäuschung nach einer ebenso grandiosen kämpferischen Leistung. VfL-Coach Stephan Hofmeister formulierte: „Auch das ist die Faszination Handball – der Abgrund zwischen Allem oder Garnichts. Der Reiz braucht die Gefahr des Scheiterns.“ (zg, ica)

    VfL Günzburg: T. Schmid Heinrich; Rothbauer (2), Jahn, Konopa (3), Geiger (1), Leix, M. Schmid, Schüller, Rennert (3), Jensen (3), von Fritsch, Jäger (4), Groß (10/3)

    SC Ichenhausen: Biller, Paluk; Steck (8/5), Miehtsam, Trenkenschuh (4), T. Hornung (2), F. Hornung (1), Schößler (1), Jordan (2), M. Hornung (1), Yapicioglu (6)

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