Drunter und drüber geht es aktuell in der Handball-Bezirksoberliga. Sechs Teams kämpfen in drei Punkten Abstand um den einen Landesliga-Aufstiegsplatz. Der TSV Aichach bildet einsam das Mittelfeld. Und die übrigen fünf Mannschaften – darunter alle drei aus dem Landkreis Günzburg – spielen um den Nichtabstieg.
Aus dieser Gruppe gelang dem VfL Günzburg nun ein wichtiger Sieg gegen einen direkten Konkurrenten. Massiv abwärts geht es dagegen für den SC Ichenhausen und den TSV Niederraunau II.
Im Tor der Gastgeber ersetzte A-Jugend-Keeper Dennis Mendle Stamm-Schlussmann Dominik Ziegler. Der Youngster zeigte eine ausgezeichnete Leistung. Die war ein Baustein zum Erfolg.
Bis zum 8:8 hatten die Gäste um Torwart Christopher Hauf, der zuvor in Günzburg das A-Jugend-Bundesligator gehütet hatte, meist knapp die Nase vorn. Dann übernahm der VfL das Spieltempo. Gut tat dabei die Einwechslung von Raphael Groß, der zwar schwer mit dem Harzverbot zu kämpfen hatte, die Mannschaft aber mit seinem Tempo mitriss.
Mit großem Kampfgeist baute die verschworene VfL-Gemeinschaft in der zweiten Hälfte ihren Vorsprung nach und nach aus. Es waren deutlich mehr Kreisanspiele als zuletzt zu sehen. Nico Schmid ging immer wieder dahin, wo es weh tat und Julian Schmid, vor allem aber Steve Rennert, überraschten den starken Lauinger Torwart immer wieder mit Kunstwürfen aus dem Rückraum. Beim 30:24 war die Vorentscheidung gefallen.
Günzburgs Trainer Harald Jekel war rundum zufrieden mit seinen Kämpfern. (zg)
VfL Günzburg II Frey, Mendle; Röllig (3), Kögl, N. Schmid (5), S. Schüller (4), J. Schüller (5), M. Schmid (1), Märkl, Rennert (7), Groß (3), Grimm (4), Förg (2), Konopa
Die Raunauer Jungs hatten die Fahrt schon mit dünnem Kader und entsprechend überschaubaren Siegchancen angetreten. Allerdings wollten sie die immer vorhandene Restchance auf einen Erfolg möglichst lange hoch halten. Im Spiel allerdings kamen sie böse unter die Räder Nach der Packung beim Spitzenreiter räumten die Niederraunauer das Spielfeld mit hängenden Köpfen.
Bis zur 13. Minute konnten die Gäste das ungleiche Duell noch offen gestalten (7:7). Durch gute Szenen von Schlussmann Kowatsch und schnell nach vorne getragene Angriffe wurden leichte Tore erzielt. Im weiteren Spielverlauf allerdings sah es auf der Raunauer Seite wenig nach Bezirksoberliga-Handball aus. Beide Torhüter wurden komplett im Regen stehengelassen. Meist konnten die Gastgeber ohne jeglichen Körperkontakt und Gegenwehr Richtung Torraum ziehen. Die heranrollenden Gögginger nahmen die großzügigen Geschenke gerne an und konnten jeweils unbedrängt und nach Belieben abschließen. Natürlich spielte hier der Erste gegen den Letzten. Allerdings wird diese Abreibung bis nächste Woche nicht ganz einfach aus den Köpfen zu bringen sein. „Mund abputzen und weiter“ würde helfen – ob es gelingt? (zg)
TSV Niederraunau II Schweiger, Kowatsch; A. Thalhofer, Ring (1), Celik (11/3), Maisch (1), J. Mayer (1), , Maier (2), Majsai (2), Jekle (2), L. Mayer (6/1)
Wieder mal eine Abreibung kassiert hat der SC Ichenhausen. Beim Tabellenzweiten hatten die Königsblauen nichts zu bestellen. Es war die fünfte Niederlage in den vergangenen sechs Partien (allein gegen das damalige Schlusslicht Mering sprang in dieser Phase ein hauchdünner Erfolg heraus). Und es wird immer klarer, dass das vor der Saison ausgegebene Saisonziel, in der oberen Tabellenregion mitzuspielen, völlig überzogen war.
Dass in solchen Situationen Kritik am Trainer aufkommt, ist normal im Mannschaftssport. Einiges spricht dafür, dass Romeo Stoica durchaus einen guten Job macht. Er kämpft aber mit dem Problem, dass mehrere gutklassige Handballer das Team vor der laufenden Runde verlassen haben – und dass einige derjenigen, die jetzt das königsblaue Trikot tragen, seine komplizierten Systeme (noch) nicht voll verstehen oder umsetzen können. (ica)