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Handball-Bayernliga: Schwaben-Derbys mit Wegweiser-Charakter

Handball-Bayernliga

Schwaben-Derbys mit Wegweiser-Charakter

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    Hat sich im Günzburger Team und im Bayernliga-Alltag durchgesetzt: Stefan Knittl (am Ball), hier im Heimspiel gegen den TSV Haunstetten.
    Hat sich im Günzburger Team und im Bayernliga-Alltag durchgesetzt: Stefan Knittl (am Ball), hier im Heimspiel gegen den TSV Haunstetten.

    Mit vier Mannschaften ist der Bezirk Schwaben in der Handball-Bayernliga vertreten. An diesem, für den weiteren Saisonverlauf wegweisenden Wochenende treffen sie in direkten Duellen aufeinander. Die Vorzeichen sind allerdings grundverschieden: Während der Tabellendritte TSV Friedberg und der TSV Haunstetten als Zehnter der Rangliste ziemlich sicher auch in der kommenden Runde in der bayerischen Eliteliga antreten und frei aufspielen können, stehen die Kellerkinder VfL Günzburg und TSV Niederraunau unter Druck.

    Nach der Erlanger Lehrstunde in Sachen Abwehrarbeit und Tempospiel wollen die Raunauer Jungs zu Hause wieder zeigen, dass sie in der Bayernliga durchaus mithalten können. Hoffnung gibt die über 40 Minuten ordentliche Vorstellung beim Spitzenreiter. Daran wollen die Niederraunauer nun anknüpfen. Klares Ziel ist es, den zweiten Saisonsieg zu erreichen.

    Eine Grundlage dafür ist ein gesundes Selbstvertrauen. Rückkehrer Maximilian Deisenhofer sagte dieser Tage zu seinen Mitspielern: „Wir dürfen uns die hohe Niederlage in Erlangen nicht zu sehr zu Herzen nehmen.“ Personell sieht’s ohnehin wieder besser aus. Lukas Konkel trainiert wieder voll mit der Mannschaft. Julian Waldmann und Andreas von Kries kehrten im Lauf der Woche ins Training zurück. Ob es bereits für einen Einsatz reicht, wird sich bei allen drei Handballern kurzfristig entscheiden.

    Ein realistischer Blick auf den Kontrahenten zementiert dennoch die Außenseiterrolle der Gastgeber. Mit dem TSV Haunstetten kommt ein sehr erfahrenes Team ins Schulzentrum Krumbach. Seit 2007 spielen die Augsburger Vorstädter in der Bayernliga. Durch eine sehr gute Jugendarbeit stoßen immer wieder Talente in den Kader der ersten Mannschaft und entwickeln sich über Jahre zu Leistungsträgern. Als jüngste Beispiele können Alexander Horner und Stefan Tischinger genannt werden. Beide stammen aus der Haunstetter Jugend und gehören mit ihren 23 Jahren bereits zu den Topspielern in Bayern. Nach einem holprigen Saisonstart (2:10 Punkte) hat sich das Team von Trainer Michael Rothfischer mittlerweile auch gefangen, feierte zwischenzeitlich mal drei Siege am Stück. Die Stärken des ausgeglichen besetzten Teams sind neben einer aggressiven und offensiven Abwehr das bewegliche Angriffsspiel. Hier zieht Max Schnitzlein als Spielmacher die Fäden; er ist dazu extrem torgefährlich. Niederraunaus Trainer Markus Waldmann schärft seinen Spielern ein: „Haunstetten ist eine kämpferisch sehr starke Mannschaft, die sowohl in der Abwehr als auch im Angriff an ihre physischen Grenzen geht. Wir müssen 60 Minuten körperlich dagegenhalten, um eine Chance zu haben.“ Anspiel: Samstag, 19.30 Uhr

    Die Ansetzung allein dokumentiert die großartige Entwicklung der VfL-Youngster in der jüngeren Vergangenheit. Noch vor zwei Jahren hieß der Gegner aus dem schwäbischen Renommierverein Friedberg III. Schon diese Begegnungen waren nicht einfach, oft mussten die Hofmeister-Schützlinge Lehrgeld zahlen. Und im Duell der ersten Mannschaften ist die Rollenverteilung ohnehin klar: Die Gastgeber sind haushohe Favoriten.

    Haushoch wird auch die Innenverteidigung sein, die in der schmucken TSV-Halle auf den VfL wartet: Mit Andreas Dittiger und Paul Thiel werkeln da Hünen im Innenblock. Ein weiterer Goliath ist nicht nur groß und stark, sondern wirft auch noch viel und hart: Fabian Abstreiter. VfL-Trainer Stephan Hofmeister: „Auf ihn wird man besonders achten müssen.“

    Kein Wunder, dass die Herzogstädter im Vorfeld der Runde den Aufstieg fest ins Visier genommen hatten. Diese Ambitionen zerstoben mittlerweile wie eine Seifenblase. Mit 16:8 Punkten sind die Schützlinge von Manuel Vilches Moreno nur Dritter. Vor Weihnachten setzte es eine völlig unerwartete Heimniederlage gegen Erlangen-Bruck und auch 2017 ging nicht gut los: Mit 24:26 unterlagen die Ambitionierten bei der TG Landshut. Freilich waren gleich einige Spieler verletzt: Alexander Schneider und Michael Schnitzlein fielen kurzfristig aus, Wurfkünstler Manuel Scholz leidet unter schmerzhaften Bandscheibenproblemen.

    Die Stimmung in der Günzburger Mannschaft ist trotz des andauernden Nichtabstiegskampfes ganz vorzüglich. Der Klassenerhalt ist für alle Weinroten ein Ziel, für das sich jeder Einsatz lohnt. Der jüngste Punktgewinn gegen die DJK Rimpar tat gut. Erstmals bewältigte die Mannschaft um Kapitän Axel Leix die Krisensituation „Rückstand“ in den Schlussminuten.

    Ein besonderes Spiel wird es für das „Friedberger Handballkind“ Stefan Knittl, der dort von den Minis bis in die Erste alle Stationen durchlief. Inzwischen ist er in der Günzburger Ersten mit immensem Fahrt- und Zeitaufwand persönlich und sportlich bestens angekommen. Pascal Buck wird wegen der Einnahme von Antibiotika noch wenigstens zwei Spiele ausfallen. Ähnlich lange dürfte Julian Niefs Wadenverletzung dauern.

    Alle anderen im weinroten Kader sind kerngesund und voller Tatendrang – drei oder vier Goliaths hin, krasser Außenseiter her. (zg)Anspiel: Sonntag, 16.30 Uhr

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