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Handball-Bayernliga: Günzburger Schmerzen in der Festspielstadt

Handball-Bayernliga

Günzburger Schmerzen in der Festspielstadt

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    Zu Boden geht in dieser Szene aus dem Heimspiel gegen Ismaning der Günzburger Axel Leix. Er und seine Teamkollegen gaben am Samstag in Bayreuth alles. Letztlich fehlten taktisches Geschick und ein bisschen Ballglück.
    Zu Boden geht in dieser Szene aus dem Heimspiel gegen Ismaning der Günzburger Axel Leix. Er und seine Teamkollegen gaben am Samstag in Bayreuth alles. Letztlich fehlten taktisches Geschick und ein bisschen Ballglück. Foto: Ernst Mayer

    Am Ende eines reinen Kampfspiels fehlte einfach das nötige Ballglück. Ganz knapp scheiterte Raphael Groß in den Schlusssekunden mit einem schwierigen Wurf am Fuß des fränkischen Keepers. Deshalb stand in emotionsloser Kälte das Endresultat von 25:24 auf der Anzeigentafel der uralt-ehrwürdigen Halle in Bayreuth. Zuvor hatten die Zuschauer eine Bayernliga-Partie erlebt, in der die Günzburger Handballer eine Halbzeit lang dominierten, um dann beim Tabellenzweiten HaSpo Bayreuth nach und nach ins Hintertreffen zu geraten und schließlich zur letztlich ungekrönten Aufholjagd zu blasen. VfL-Trainer Stephan Hofmeister bemerkte auf dem Nachhauseweg: „Schade, ein Punkt wäre nicht unverdient gewesen.“

    Der VfL Günzburg war voller Optimismus in die Wagner-Stadt gefahren und freute sich schon im Vorfeld auf die Deckungskunst der Bayreuther. Die Gäste wussten: Jedes offensive Abwehrsystem hat sein Gegensystem und kann mit taktischer Disziplin und Mut im richtigen Moment bekämpft werden. Das Problem war im Vorfeld nur, dass mit Pascal Buck der dafür eigentlich notwendige groß gewachsene Linkshänder im Rückraum fehlte. Für ihn musste Raphael Groß als Rechtshänder die Bälle um den groß gewachsenen Vorne-Verteidiger zirkeln. Da ihm dieses Kunststück vorzüglich gelang, war es mit den Anfangsvorteilen des Meisterschafts-Mitfavoriten schnell vorbei. Beim 4:4 wurde ausgeglichen. Der VfL funktionierte, obwohl er von den Schiedsrichtern Dominik Fass und Florian Güßregen ständig ins „Zeitspiel“ gestellt wurde. Da Manuel Scholz in diesen Drucksituationen mit unglaublichem Wurfgeschick Abwehr und Torwart gleichermaßen düpierte, ging der Matchplan erst einmal vorzüglich auf. Ein 6:11 als Zwischenergebnis dokumentierte das eindrucksvoll.

    Eine Zeitstrafe gegen Kapitän Axel Leix und ergebnisorientiertes Handeln statt Vollgas-Handball bereiteten den Weinroten dann ein paar Schwierigkeiten. Die kampfstarke HaSpo kam bis auf 10:12 zurück. Ein VfL-Doppelschlag durch Stefan Knittl und Nico Jensen erschien zu diesem Zeitpunkt (29.) leistungsgerecht. Und wieder nahmen sich die jungen Günzburger zurück – ein Verhalten, das Stephan Hofmeister scharf kritisierte: „Zu wenig wird das eigene Spiel konsequent in guten wie in schlechten Zeiten bedingungslos durchgezogen. Es gehört einiges an Nachlässigkeit und taktischer Dummheit dazu, wenn man sich nach einer überragenden ersten Hälfte in den letzten beiden Minuten noch drei Gegentore einfängt.“ Weil genau das passierte. wurde bei einem zu knappen 13:14 gewechselt.

    In der zweiten Hälfte dominierten die Abwehrreihen noch stärker. Zäh wurde gerungen. In der 36. Minute stand es erstmals seit langem wieder Unentschieden (15:15). Weiter wurden die Angreifer laufaufwendig bekämpft, die Torhüter hielten immer wieder schwierige Bälle, Günzburgs Patrick Bieber allein drei Siebenmeter. Viermal stand es in der Folge unentschieden, zuletzt beim 19:19 (49.). HaSpO Bayreuth schien die größeren Reserven zu haben. Spätestens beim 25:22 (58.) schienen die schwäbischen Felle im Main zu schwimmen. Der ernüchterte VfL-Edelfan und Handball-Papa Thomas Groß stellte auf der Tribüne das Trommeln ein.

    Doch wieder wurden die letzten Reserven mobilisiert. Durch zwei Tore von Raphael Groß und eines von Trickwerfer Stefan Knittl stand es 90 Sekunden vor Schluss 25:24. Bayreuth nahm die Auszeit. Sie war wirkungslos, zu entschlossen war die VfL-Defensive. Den Schwaben gehörte der letzte Angriff. Thomas Groß trommelte wieder. Konnte ein Punkt mitgenommen werden? Kurz vor Schluss: Freiwurf. Manuel Scholz hatte in dieser Spielzeit bereits vier dieser Dinger versenkt. Diesmal fand er keine Lücke, spielte zu Raphael Groß, der fand den schmalen Wurfkorridor, zog verdeckt im schwierigen Winkel ab. Der Torwart hielt.

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