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Handball-Bayernliga: Ein bisschen Kampf ist viel zu wenig

Handball-Bayernliga

Ein bisschen Kampf ist viel zu wenig

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    Am Ball und am Erfolg vorbei gegriffen: Die Günzburger Michael Jahn (links) und Niko Hermann versuchen, den Haunstetter Maximilian Schnitzlein in seinem Vorwärtsdrang zu bremsen.
    Am Ball und am Erfolg vorbei gegriffen: Die Günzburger Michael Jahn (links) und Niko Hermann versuchen, den Haunstetter Maximilian Schnitzlein in seinem Vorwärtsdrang zu bremsen. Foto: Fred Schöllhorn 

    Nach einer indiskutablen ersten Halbzeit haben die Handballer des VfL Günzburg auch ihr zweites Auswärtsspiel dieser Bayernliga-Runde verloren. Die Feiertags-Partie beim TSV Haunstetten endete 25:27 (11:16). Trainer Stephan Hofmeister zeigte sich nach der Partie erheblich angefressen, sprach unter anderem von Überheblichkeit.

    Die Gastgeber hatten kaum klassische Rückraumspieler zur Verfügung. Nicht nur deshalb waren über 150 Günzburger Zuschauer optimistisch Richtung Augsburg gefahren. Sie sollten es bereuen. Beim 1:1-Ausgleich durch Stefan Knittl glaubte man noch an das Gute im Günzburger Spiel, doch die Abwehr fand keinerlei Zugriff auf den Rückraumspieler-Mangel der Haunstetter und ließ sich ein ums andere Mal düpieren. Geduldig trugen die TSV-Spieler ihre Angriffe vor, waren im Kampf Mann gegen Mann haushoch überlegen und zogen erst einmal auf 4:1 davon. Und es wurde aus Günzburger Sicht schlimmer und schlimmer. Besonders die rechte Seite der Haunstetter machte, was sie wollte. So fiel Gegentor um Gegentor. Da weder VfL-Spielmacher Nico Jensen noch den Halbspielern besonders viel einfiel, wurden sie leichte Beute für die Augsburger Kampfmaschinen. Das 12:5 auf der Anzeigentafel war deutlich. Wenigstens Pascal Buck und die Hermann-Brüder hatten mittlerweile die richtigen Schlüsse gezogen und so wurde der Rückstand erträglicher. Die Fünf-Tore-Differenz zur Pause schien nicht einmal aussichtslos.

    In der zweiten Halbzeit veränderte sich allerdings wenig, außer dass die VfL-Spieler nun bedingungslos kämpften – „an sich eine Selbstverständlichkeit“, raunte Hofmeister. Kämpfen aber konnten die TSV-Spieler auch.

    Es entwickelte sich eine Abwehrschlacht. Haunstetten balancierte praktisch ständig am Zeitspiel. Zwar warnten die Schiedsrichter immer wieder vor passivem Spiel, den Ball aber bekamen die Günzburger davon allein nicht. „Clever und diszipliniert gespielt“, dürften die Derbysieger im Nachhinein sagen. Und da den Gästen weiterhin Angriffs-Esprit fehlte, kamen sie erst spät auf Schlagdistanz heran. Durch zwei Tore ihres Besten, Jakob Hermann, und einen Treffer des kampfstarken Pascal Buck war fünf Minuten vor Spielende der Anschluss zum 23:24 geschafft. Zwei Tore von Anselm Walker stoppten jäh die Hoffnung, doch der VfL gab nun alles. Der schnelle Niko Hermann und ein mutiger Michael Jahn trafen wieder zum 25:26.

    Mit entscheidend war, dass die Schiedsrichter kurz vor Schluss komplett ihre Linie veränderten. 58 Minuten lang verweigerten sie jedem Stürmerfoul die Anerkennung. Dann erwischte es einen entsprechend verdutzten Haunstetter. Kurz danach berührte Daniel Jäger irgendwo im Mittelfeld einen Gegenspieler, der sich fallen ließ. Hofmeister zu dieser Szene: „Das macht man so. Es gibt etliche Schiedsrichter, die das ahnden. Wenn sie es 60 Minuten tun, kann man sich gut darauf einstellen. So aber hatten die Schiedsrichter ganz am Ende noch eine echte Überraschung parat.“ Das Stürmerfoul nahm den Seinen die letzte Ausgleichsmöglichkeit.

    Mit der gezeigten Einstellung wird für die Weinroten auch am Samstag (Anspiel ist um 20 Uhr) bei der TG Landshut nichts zu erben sein. Die Landshuter verloren am Tag der Deutschen Einheit knapp bei Geheimfavorit Bayreuth und besiegten davor Haunstetten standesgemäß 31:18. Hofmeister fordert von seinen Handballern eine schnelle Kurskorrektur. „Kämpferisch kann das VfL-Team aktuell nicht mithalten. Meine Mannschaft hat aus der schönen Saison 17/18 die falschen Schlüsse gezogen und meint wohl, dass es immer so weiter geht“, urteilt er.

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