Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Grenzgänger

Lokalsport

Grenzgänger

    • |
    Spaß am Fußball: Das lebte Marco Mangold in seiner Zeit als Spielertrainer beim SC Bubesheim vor. Foto: Ernst Mayer
    Spaß am Fußball: Das lebte Marco Mangold in seiner Zeit als Spielertrainer beim SC Bubesheim vor. Foto: Ernst Mayer Foto: Ernst Mayer

    Wer Mangold fragt, was ihn tatsächlich zu seinem Entschluss bewogen hat, erfährt Erstaunliches. Seine Worte signalisieren beispielhaft, wie schwer es in der modernen Welt ist, als Grenzgänger im kräftezehrenden Dreieck von Beruf, Familie und Hobby auf Dauer zurechtzukommen. Vor allem, wenn einer dazu neigt, alle Dinge mit vollem Herzen anzugehen. Irgendwann bekommt einer wie Mangold dann das Gefühl, dass der Akku einfach leer ist. "Dieser Punkt ist jetzt erreicht", sagt der in Ulm-Wiblingen lebende und im Landratsamt Neu-Ulm beschäftigte Familienvater.

    Überlegungen, den massiven Zeitaufwand an der Stelle zu kappen, wo es (aus der Perspektive von Außenstehenden) am "leichtesten" möglich ist, plagen den seit Sonntag 30-Jährigen schon seit geraumer Zeit. Eigentlich, führt er aus, "bin ich durch Zufall zum Traineramt in Bubesheim gekommen." Seither investierte er - wie unzählige seiner Kollegen im Amateurfußball - sehr viel in die neue Aufgabe. "Der Aufwand war wirklich immens", sagt er und erwähnt fast beiläufig trainer-typische Tätigkeiten wie die psychologische Betreuung von Spielern.

    In seiner ersten vollen Saison, als Bubesheim mit viel Enthusiasmus spielte und haarscharf am Landesliga-Aufstieg vorbei schrammte, deckte der sportliche Erfolg den sich anbahnenden Substanzverlust noch zu, berichtet Mangold. Irgendwann jedoch fing der Körper an, nicht mehr mitzuspielen. Plötzlich plagte ihn eine hartnäckige Achillessehnen-Geschichte, die er nie voll auskurieren konnte, weil er auch auf dem Platz stets Vorbild sein wollte. Und eines Tages sind "die Aufgaben einfach zu viel geworden", sagt der 30-Jährige. "Den zeitlichen Mehraufwand mit Familie und Arbeit zu vereinbaren, wurde zu schwer."

    In Mangolds Augen hat es der SC Bubesheim "verdient, dass ich 100 Prozent gebe". Das konnte er offensichtlich immer seltener garantieren. Deshalb ist es auch nicht sehr wahrscheinlich, dass er in allernächster Zukunft ein neues Engagement angehen wird. "Ich bin immer lang bei einem Verein geblieben. Der Verein hängt mir immer sehr am Herzen und ich kann jetzt nicht einfach zu einem neuen Verein gehen und so tun, als wäre nichts gewesen."

    Wer coacht das Team im Pokal-Finale am Mittwoch?

    Mangold also hat das Kapitel SC Bubesheim beendet. Für den Verein aber geht's schon morgen weiter. Der SCB ist Gastgeber im Kreis-Finale des Toto-Pokals; die Partie gegen den TSV Nördlingen wird um 18.15 Uhr angepfiffen. Dirr hofft, bis dahin einen neuen Coach zu finden. "Wir verhandeln mit zwei Kandidaten", sagt er. Namen wollte der Abteilungsleiter nicht nennen. Er machte aber deutlich, dass er wieder einen Spielertrainer holen und ihn vorerst bis zum Saisonende an den Verein binden will.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden