Gerade noch fünf Kicker aus ihrer Wunschformation konnten die Gastgeber aufbieten. Da passte es wie die berühmte Faust aufs Auge, dass Andreas Nerdinger beim Aufwärmen ein gefährliches Ziehen im Oberschenkel spürte und lieber passte, als ein Verletzungsrisiko einzugehen. Es wunderte dann auch keinen der 200 Augenzeugen, dass es im Gerüst der Gastgeber gewaltig ächzte. Viel geschmeidiger wirkten die Bemühungen der Rieser, die den SCB mit gekonnten Kombinationen immer wieder in die Defensive drängten. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt verdient gingen sie auch in Führung: Michael Wende legte einen Freistoß aus halblinker Position flach in den Strafraum, wo Raphael Wende schnell reagierte und den Ball aus spitzem Winkel gekonnt unter die Latte jagte (14.).
In der Folge kontrollierten die Gäste das Geschehen, hielten den SCB ohne erkennbare Mühe weit weg von ihrem eigenen Tor und starteten selbst immer wieder gefährliche Konter. Einen davon nutzte Feriz Meha nach einem Zuspiel von Stefan Raab zum 0:2 (28.) und zu diesem Zeitpunkt schien die Angelegenheit bereits entschieden. Doch der SCB bewies Moral. Das Team spielte vom Anstoß weg zum ersten Mal wirklich konstruktiv nach vorne, Sascha Wagner riskierte aus 18 Metern eine Bogenlampe und der Ball fiel hinter Torwart Benjamin Thum ins Netz (29.).
Die Nördlinger taten anschließend unfreiwillig alles dafür, den Gastgeber im Pokal-Geschäft zu halten. Als Meha allein vor dem leeren Tor stand, brachte er es fertig, den Ball aus neun Metern am Ziel vorbei zu schieben (31.). Zum Konzentrationsmangel gesellte sich Pech, als Philipp Buser den Pfosten traf (33.).
Den Bubesheimern fehlten freilich eindeutig die Mittel, um derartige Nachlässigkeiten im Abschluss für sich zu nutzen. Nördlingen blieb dominant und vom Elfmeterpunkt klappte es immerhin noch zweimal: Feha überwand SCB-Keeper Simon Zeiser ebenso wie Michael Wende (75. und 81.). Beide Male lag der insgesamt sicher leitende Unparteiische Kai Becker mit seinen Strafstoß-Entscheidungen richtig.