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Futsal in Günzburg: Gegen die Miesmacher: Ein Funktionär kämpft im Kreis Günzburg für Futsal

Futsal in Günzburg

Gegen die Miesmacher: Ein Funktionär kämpft im Kreis Günzburg für Futsal

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    Bubesheims Abteilungsleiter Karl Dirr (rechts) ist seit jeher ein großer Freund des Hallenfußballs. Nicht nur deshalb ärgert er sich über anhaltend negative Kommentare.
    Bubesheims Abteilungsleiter Karl Dirr (rechts) ist seit jeher ein großer Freund des Hallenfußballs. Nicht nur deshalb ärgert er sich über anhaltend negative Kommentare. Foto: Ernst Mayer

    Ein fulminantes Winterspektakel? Ein Zungenschnalzer für Fußballfreunde? Das war der Hallenfußball, vor allem in Schwaben, über mehrere Jahrzehnte. Seit das Spiel Futsal heißt, ist aus Sicht vieler Beobachter alles anders geworden. Und die Fraktion der „Früher war es viel besser“-Formulierer wird gefühlt immer größer. Ihre Kritik, auf den Kern gebracht: Der klassische Hallenfußball war großartig und sorgte deshalb für gut gefüllte Sportarenen – Futsal ist zu technisch, zu kompliziert und treibt die Menschen aus den Hallen.

    Tatsächlich hat die Zahl der Zuschauer beim Hallenfußball in den vergangenen Jahren (das begann bereits lange vor Einführung der neuen Regeln) kontinuierlich abgenommen. Die Endrunde der Schwäbischen Meisterschaft lockte im vergangenen Jahr, wohlwollend gezählt, gerade noch 1000 Besucher nach Günzburg. Kurioserweise räumten hinterher selbst die schärfsten Futsal-Kritiker ein, dass sie in der Vergangenheit kaum einmal ein derart hohes sportliches Niveau erlebt hatten.

    Karl Dirr vom SC Bubesheim kennt viele Argumente für Futsal

    Vorbei, vergessen: Vor dem am Feiertag Heilige Drei Könige in der Rebayhalle stattfindenden Qualifikationsturnier zur Schwaben-Endrunde feiert die Miesmacherei wieder Hochkonjunktur. Mal wird die Spielform Futsal im Allgemeinen kritisiert, mal der seit nunmehr fünf Jahren etablierte Endrunden-Standort Günzburg. Es sind Wortmeldungen, die Karl Dirr, Fußball-Abteilungsleiter des Turnier-Gastgebers SC Bubesheim, auf die Palme bringen – vor allem, wenn sogar aktuelle oder ehemalige Verbandsfunktionäre am eigenen Produkt herumnörgeln statt dafür zu werben. „Hier wird bereits im Vorfeld gezielt Antistimmung gegen Futsal beziehungsweise die anstehenden Hallenmeisterschaften erzeugt“, wettert der 63-jährige Funktionär.

    Dabei gibt es laut Dirr allerhand Argumente pro Futsal. „Nachweislich hat sich das spielerische Niveau der Mannschaften erhöht und natürlich hat sich das Verletzungsrisiko der Spieler um ein Vielfaches reduziert“, sagt er. Allein schon deshalb hätten sich viele Fußballer im Lauf der Zeit von Skeptikern zu Befürwortern der neuen Hallenfußball-Variante gewandelt.

    Jedes Jahr wird über den Standort der Schwäbischen Meisterschaft diskutiert

    Manchen Kritikern wirft Dirr vor, sie würden ihre Augen in zweierlei Hinsicht vor der Wahrheit verschließen. Erstens sei früher längst nicht alles glorreich gewesen, was sich unter den Hallendächern abspielte. Der Funktionär erinnert sich an diverse Turniere, bei denen Hallenfußball mit Rundumbande zu reiner Bolzerei verkam. Gleichzeitig sei die Fifa-Variante Futsal eben die einzige international gepflegte. An der schwäbischen Basis geführte Diskussionen über Sinn oder Unsinn des Regelwerks seien allein deshalb wenig ertragreich.

    „Jedes Jahr das gleiche Affentheater“ erlebt Dirr auch, wenn es um den Austragungsort der Schwaben-Endrunde geht. Natürlich könne man grundsätzlich der Ansicht sein, dass eine Bezirksmeisterschaft in der Bezirkshauptstadt stattfinden sollte, räumt er ein. Doch die Wortführer der Anti-Günzburg-Gruppe verdrängen nach seiner Auffassung seit Jahren die Tatsache, dass es zum Spielort Rebayhalle keine Alternative gibt. „Meines Wissens besitzt die Stadt Augsburg keine Halle, in der ein solches Ereignis stattfinden könnte“, bemerkt er – und ärgert sich, „wenn auf der einen Seite nach jedem Turnier die gut organisierte Veranstaltung in Günzburg gelobt und auf der anderen Seite ständig gestichelt wird, warum das in der Provinz stattfindet.“ Da fehle es massiv an Wertschätzung.

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