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Futsal: Lieber spielen als arbeiten

Futsal

Lieber spielen als arbeiten

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    Sieht die TSG Thannhausen bereit für die Herausforderungen der Zukunft: Co-Trainer Eduard Keil.
    Sieht die TSG Thannhausen bereit für die Herausforderungen der Zukunft: Co-Trainer Eduard Keil.

    Vermutlich war es der entscheidende Motivationsschub. Der Bubesheimer Trainer Marco Chessa ließ seine Bezirksligakicker vor dem entscheidenden Spiel um den Einzug in die Endrunde zur schwäbischen Futsal-Meisterschaft wählen: Entweder gewinnen und am 10. Januar aktiv um den Titel spielen, oder verlieren und an jenem Final-Tag im Ordnungsdienst arbeiten. Das wollten die SCB-Fußballer offensichtlich vermeiden. Sie schlugen den favorisierten Landesligisten SC Ichenhausen 3:1 und qualifizierten sich für das Turnier um die Schwaben-Krone.

    Bis zu 450 Besucher (unter ihnen 270 zahlende) sahen beim mit sechs Teams aus der Region besetzten Qualifikationsturnier in der Rebayhalle Günzburg phasenweise guten und stets fair geführten Sport, der Lust macht auf die Endrunde, die an selber Stelle ausgespielt wird. Schade aus Sicht neutraler Augenzeugen war lediglich, dass die vier eingeteilten Unparteiischen einige Unsicherheiten zeigten und am Zustandekommen diverser Resultate nicht ganz unbeteiligt waren.

    Vorrunde – Gruppe A

    Der SCI gewann die Partie verdient. Am Ende wurde es zwar noch einmal knapp, aber Maximilian Fiedler machte mit einem Schuss von der Mittellinie alles klar. FCG-Trainer Robert Nan hatte in der Schlussminute alles auf eine Karte gesetzt und den Torhüter in Eishockeymanier durch einen Feldspieler ersetzt. Das ging nach hinten los; die Kreisstädter verloren den Ball, und Fiedler traf. Die individuelle Stärke der Ichenhauser Landesligaspieler gab den Ausschlag.

    Stefan Winzig, Mittelfeldstratege des SC Ichenhausen, avancierte zum Matchwinner. Mit zwei Treffern in der Schlussphase drehte er diese torreiche und spannende Partie zugunsten der Königsblauen. Außenseiter Thannhausen hielt während der gesamten Begegnung sehr gut mit. Die Zuschauer sahen ein technisch versiert geführtes Spiel mit zum Teil sehr schön herausgespielten Toren.

    Spannend war’s. Was im Spiel gegen den SCI noch nicht funktioniert hatte, zeigten die FCG-Kicker in der Partie gegen Thannhausen in Perfektion. Mit einem fünften Feldspieler lief der Ball so schnell durch die eigenen Reihen, dass Patrick Buchta völlig frei stand und den Ball 50 Sekunden vor Schluss zum 2:1 ins Tor jagen konnte. Doch dieser Treffer reichte nicht fürs Weiterkommen. Mit einem umstrittenen Strafstoß glich Denis Nickel wenige Sekunden vor dem Ende der Partie aus und sicherte der TSG das Weiterkommen.

    Vorrunde – Gruppe B

    Die Spieler des Außenseiters überraschten von Beginn an mit technisch vorzüglicher Ballführung. Die Folge waren gut anzusehende Kombinationen und jede Menge Tore. In der Defensive war Torwart Gerhard Heininger eine Bank. Als Ziemetshausen zweimal erkennbar aufmuckte, kassierte das Team im Anschluss wieder Gegentore und war so nie wirklich dicht dran, die Sache zu drehen.

    Der Bezirksligist trat über die komplette Spieldauer dominant auf und siegte hoch verdient. Der Führungstreffer entsprang zwar einem durchaus strittigen Sechsmeter, davor und danach aber hatten die Bubesheimer Hochkaräter zuhauf. Entschieden war die Sache erst durch das 2:0, das Tanay Demir nach einer tollen Kombination erzielte. Wiesenbach wurde erst im Anschluss richtig aktiv.

    Das abschließende war auch das schwächste Spiel der Vorrunde. Geschuldet war das unter anderem der Ausgangslage: Ziemetshausen hätte nach der hohen Niederlage im ersten Spiel einen deutlichen Erfolg zum Weiterkommen benötigt, Bubesheim verließ sich auf seine Stärken – und legte sich den Kontrahenten im Lauf der Begegnung auch so zurecht, dass es zum letztlich locker herausgespielten Erfolg reichte.

    Halbfinale

    Es war ein spannendes und keineswegs einseitiges Halbfinale. Der Kreisligist ging zwischenzeitlich sogar 2:1 in Führung. Am Ende setzte sich zwar die fußballerische Qualität der Ichenhauser Akteure durch, doch in der Schlussphase mussten sich die Landesligakicker schon einige Male bei ihrem Torhüter Simon Zeiser bedanken, der mit tollen Reflexen klärte. Die Wiesenbacher Martin Böck, Daniel Steck und Thomas Gornig prüften den zum besten Schlussmann des Turniers gewählten Zeiser jeweils mit Schüssen aus kurzer Distanz.

    Trotz des am Ende klaren Ergebnisses: Im Offensivspiel fehlten den Bubesheimer Jungs das entscheidende präzise Zuspiel und der konsequente Abschluss. Aufgrund der Fülle vergebener Topchancen musste der SCB lange um den Einzug ins Finale bangen. Bemerkenswert war der Treffer zum 2:0, denn Tanay Demir wählte dafür den kompliziertesten Weg ins Netz: Mit der Hacke bugsierte er das Spielgerät durch die Vollversammlung vor dem Gehäuse über die Linie. Es war die Krönung seiner Leistung; die Trainer der beteiligten Mannschaften wählten ihn anschließend zum besten Spieler des Turniers.

    Endspiel

    Im Spiel zwischen der ehemaligen Nummer eins im Landkreis-Fußball und der aktuellen Topadresse behielt der Außenseiter die Oberhand. Bubesheim stellte einfach die engagiertere Mannschaft und wollte den Sieg einen Tick mehr als der SCI.

    Das Finale startete furios. Schon nach knapp 30 Sekunden lag der Ball zum ersten Mal im Kasten. Doch die Führung gab den Königsblauen nicht die erwartete Ruhe. Mit dem Zuruf „Jungs, spielt doch wieder, wir sind doch keine Handballmannschaft“, reagierte SCI-Coach Oliver Schmid auf die folgenden weiten Abwürfe seines Torhüters Simon Zeiser. Trotzdem: Bis zur Pause hielt der knappe Vorsprung des Landesligisten. Auch die ersten Minuten danach konnten die Bubesheimer keinen Treffer erzielen.

    In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Der stark spielende Christian Berscheit avancierte dabei zum Matchwinner. In der 18. Minute verwandelte er einen Sechsmeter. Die nicht immer souverän leitenden Unparteiischen hatten auf Handspiel eines SCI-Akteurs entschieden.

    Wenige Sekunden später ging Bubesheim dann in Führung. Tanay Demir traf per Zehn-Meter-Strafschuss. Als die Königsblauen dann auf den Ausgleich drängten, schlug Berscheit zum zweiten Mal zu. 38 Sekunden vor Schluss traf er zum Endstand.

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