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Fußball-Landesliga: Oliver Unsöld: „Vom Reden hat noch keiner einen Punkt bekommen“

Fußball-Landesliga

Oliver Unsöld: „Vom Reden hat noch keiner einen Punkt bekommen“

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    Angespannt verfolgt Trainer Oliver Unsöld das jüngste Heimspiel seiner Mannschaft gegen Jetzendorf. Durch den 3:1-Erfolg beendete der Fußball-Landesligist SC Ichenhausen eine Negativ-Serie. Jetzt geht’s nach Geretsried.
    Angespannt verfolgt Trainer Oliver Unsöld das jüngste Heimspiel seiner Mannschaft gegen Jetzendorf. Durch den 3:1-Erfolg beendete der Fußball-Landesligist SC Ichenhausen eine Negativ-Serie. Jetzt geht’s nach Geretsried. Foto: Ernst Mayer

    Ein weiter, schwer zu gehender Pfad liegt vor den Landesliga-Fußballern des SC Ichenhausen. Das gilt sowohl für das anstehende Punktspiel beim TuS Geretsried (Anpfiff im Isarau-Stadion ist am Samstag, 26. Oktober, um 15 Uhr) als auch für die komplette Rückrunde, die eine Woche später mit der Partie in Kaufbeuren losgeht. Das Ende einer Halbserie bietet auch immer die Möglichkeit, zurückzublicken auf Gutes (unter anderem auf den jüngsten Heimsieg gegen Aufsteiger TSV Jetzendorf) und weniger Gutes, auf Höhepunkte und Nackenschläge. In diesem Sinn haben wir mit SCI-Trainer Oliver Unsöld gesprochen. Der 46-jährige frühere Profifußballer sagt über:

    das Auf und Ab in der Tabelle: „Ich würde mir wünschen, wir hätten den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto. Fakt ist aber auch, dass wir wieder eine Umstellung hatten in der Vorrunde, weil wir toremäßig wichtige Spieler (Marco Boyer und Janick Reitz erzielten in der Vorsaison zusammen mehr als 20 Treffer) verloren haben. Und auch wenn die Ergebnisse in den Spielen gegen die Spitzenmannschaften nicht gestimmt haben: Gundelfingen und Sonthofen wissen bis heute nicht, wie sie gegen uns gewonnen haben. Das zeigt einmal mehr, dass wir jeden schlagen und gegen jeden verlieren können.“

    die Frage der Einstellung: „Wir sind nicht die Mannschaft, die mit 80 oder 90 Prozent ins Spiel gehen kann. Wir können keinen Schalter umlegen. Wenn wir mit der richtigen Einstellung auf den Platz gegangen sind, waren wir unabhängig vom Resultat eigentlich immer gut. Ich messe meine Mannschaft auch nicht nur an Ergebnissen, sondern vor allem an der Leidenschaft, mit der sie ein Spiel angeht. Für viele Leute dagegen zählen im Fußball nur die nackten Resultate. Da heißt es: Wenn der Erfolg da ist, war die Mannschaft gut, wenn es schlecht läuft, ist der Trainer schuld.“

    das drängendste Problem auf dem Platz: „Wir haben zu viele Gegentore gekriegt. Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir keine drei Spiele mit derselben Mannschaft spielen konnten. Dazu kamen kapitale individuelle Fehler, bei denen man sich als Trainer teilweise fragt, was wir eigentlich trainiert haben die ganze Woche.“

    Emotionen auf der Trainerbank: „Natürlich ärgert man sich über Situationen, die nicht so waren, wie man es sich vorstellt. Aber wenn bei mir mal keine Emotionen vorhanden sind, bin ich kein Trainer mehr. Und ich rede gerne Tacheles. Außerdem kann ich mich in meinem Alter nicht mehr groß verbiegen.“

    das Verhältnis zum sportlichen Leiter: „Unabhängig von der jetzigen Tabellensituation würde ich sagen: Rudi Schiller und ich haben beim SC Ichenhausen schon einiges ins Rollen gebracht. Wir pflegen beide das offene Gespräch, unterhalten uns nach fast jedem Training. Das ist ein sehr enges, fast freundschaftliches Verhältnis.“

    das anstehende Spiel: „Minimalziel ist ein Punkt. Wenn drei rausspringen, wäre es richtig gut. Geretsried ist nicht ganz leicht einzuordnen. Die Mannschaft hat in dieser Saison schon ein paar komische Ergebnisse, steht aber in der Tabelle ordentlich da.“

    das Saisonziel des SC Ichenhausen: „Über die bisherige Saison gesehen, gehören wir auf einen einstelligen Tabellenplatz. Ich bin auch überzeugt, dass wir den erreichen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Obwohl man so etwas immer mit Vorsicht äußern muss. Vom Reden hat noch keiner einen Punkt bekommen, sondern nur von harter Arbeit.“

    Gewinner und Verlierer im SCI-Kader: „Ich sehe immer nur das Gesamtpaket. Jeder einzelne Spieler hat jede Woche die Chance, im Training auf sich aufmerksam zu machen und dann auch Einsatzzeit zu bekommen. Natürlich gibt es Spieler, die in der Mannschaft des SC Ichenhausen nicht ersetzbar sind. Die kennt auch jeder. Alles andere ist fließend.“

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