Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Fußball Landesliga: Aus Frust wird Freude beim SC Ichenhausen

Fußball Landesliga

Aus Frust wird Freude beim SC Ichenhausen

    • |
    Alles muss raus: Fast eineinhalb Jahre war Julian Riederle verletzt. Im Landesliga-Heimspiel seines SC Ichenhausen gegen den FC Ehekirchen wurde er nun erstmals wieder eingewechselt – und erzielte kurz vor Schluss den Siegtreffer.
    Alles muss raus: Fast eineinhalb Jahre war Julian Riederle verletzt. Im Landesliga-Heimspiel seines SC Ichenhausen gegen den FC Ehekirchen wurde er nun erstmals wieder eingewechselt – und erzielte kurz vor Schluss den Siegtreffer. Foto: Ernst Mayer

    Eine derart geile zweite Halbzeit habe er noch nie erlebt im Hindenburgpark, sagte ein freudestrahlender Sympathisant des gastgebenden SC Ichenhausen nach einem in dieser Ausprägung tatsächlich seltenen Wechselbad der Gefühle. In den ersten 45 Minuten des Landesliga-Spiels gegen den FC Ehekirchen hatten die 110 maskierten Zuschauer an diesem Samstag, 24. Oktober, nämlich eine unterirdische Vorstellung der königsblauen Fußballer erleiden müssen. Die lagen zum Seitenwechsel 0:2 im Hintertreffen – und bejubelten nach dem Schlusspfiff einen letztlich verdienten 3:2-Erfolg.

    Eiskalt erwischt

    Die Gastgeber wurden gleich eiskalt erwischt, denn bereits nach 20 Sekunden stand es 0:1. Ehekirchens Torgarant Christoph Hollinger „roch“ das sich anbahnende Missverständnis zwischen Torwart Liridon Rrecaj und Kapitän Stefan Strohhofer und setzte die Kugel aus sieben Metern ins Netz.

    Die Königsblauen wirkten geschockt, es spielte praktisch nur der Aufsteiger aus dem Oberbayerischen. Als erneut Hollinger abzog, brachte Rrecaj gerade noch einen Fuß an den Ball (17.). Und weiter wirkten die Gäste agiler und zweikampfstärker. Ein Kopfball von Gabriel Hasenbichler pfiff noch haarscharf am SCI-Gehäuse vorbei (21.). Die nächste Einladung schlug Ehekirchen dann nicht mehr aus. Mit zwei Pässen war die Ichenhauser Abwehr ausgespielt, am Ende schlenzte Hollinger den Ball über den Innenpfosten rein (39.).

    Der Gastgeber besaß im ersten Durchgang nur eine Torchance. Ugur Kiral scheiterte an Torwart Simon Lenk, der ansonsten hauptsächlich Freizeit hatte (33.).

    Hängende Köpfe zur Pause

    Mit nachvollziehbar hängenden Köpfen trotteten die Ichenhauser nach dieser Demontage in die Kabine. Gefühlt niemand hätte in diesen Sekunden noch einen Pfifferling auf die Königsblauen gesetzt. Die wesentliche Ausnahme bildete Oliver Unsöld. Was der SCI-Trainer seinen Jungs während der Pause predigte, blieb hinterher unerwähnt. Aber es war das Richtige.

    Und der frühere Profi hatte auch das sprichwörtlich glückliche Händchen bei seinen Personalentscheidungen. Stefan Strohhofer blieb sitzen, Simon Fischäß kam nach langer Verletzungspause wieder mal zu einem Einsatz. Er belebte die Anstrengungen des SCI umgehend. Urplötzlich spielten nur noch die Königsblauen, die sich mutig an die Aufgabe machten, die vermeintlich verlorene Partie noch herumzureißen. Der Spaß am Fußballspielen war wieder da, das Selbstvertrauen stieg parallel von Minute zu Minute. Nur Zählbares fehlte dem Comeback-Versuch zunächst. Bis Fischäß seine hervorragende Vorstellung krönte, indem er eine mit äußerstem Einsatz erkämpfte Hereingabe von Kiral aus acht Metern zum Anschlusstreffer verwertete (65.).

    Mateusz Staron macht den Ausgleich

    Weiter ging’s nur in Richtung Ehekirchner Tor. Und tatsächlich gelang der viel umjubelte Ausgleich. Simon Fischäß gab den Ball nach innen, Mateusz Staron netzte aus zehn Metern beherzt ein (78.).

    Es spricht für die Ichenhauser, dass sie sich mit dem einen Punkt nicht zufriedengaben. Stattdessen drängten sie die sich immer konfuser wehrenden Gäste vollends in die eigene Spielhälfte zurück. Und die Gastgeber besaßen nun in Julian Riederle einen Fußballer in ihren Reihen, der seit ungefähr eineinhalb Jahren kein Punktspiel mehr bestritten hatte und entsprechend top-motiviert war, sich zu präsentieren. Kurz vor dem Treffer zum 2:2 hatte Unsöld den 26-Jährigen gebracht. Kurz danach wurde Riederle zum Helden des Tages, indem er nach Vorarbeit von Yannick Maurer aus zehn Metern flach einschoss (84.).

    Liridon Rrecaj hält den Dreier fest

    Eine Chance hatten die Gäste noch. Es war eine ganz dicke und sie versetzte Rrecaj in die Lage, seinen Patzer aus der ersten Minute mit einer Glanztat glattzubügeln: Als Sebastian Rutkowski abzog, hielt der Ichenhauser Torwart den Dreier reaktionsschnell fest (90.+1).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden