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Fußball-Kreisliga: Willkommen im Trainerkarussell

Fußball-Kreisliga

Willkommen im Trainerkarussell

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    Das große Kettenkarussell auf der Wiesn (im Hintergrund prunkt die Paulskirche) verspricht seinen Fahrgästen Nervenkitzel und Spaß. Fußball-Übungsleitern dagegen wird’s im sprichwörtlichen Trainerkarussell allzu häufig arg schwindlig. Vier sind in der laufenden Kreisliga-Runde schon ausgestiegen.
    Das große Kettenkarussell auf der Wiesn (im Hintergrund prunkt die Paulskirche) verspricht seinen Fahrgästen Nervenkitzel und Spaß. Fußball-Übungsleitern dagegen wird’s im sprichwörtlichen Trainerkarussell allzu häufig arg schwindlig. Vier sind in der laufenden Kreisliga-Runde schon ausgestiegen. Foto: Matthias Balk, dpa

    Gut ein Drittel der Saison in der Fußball-Kreisliga West ist absolviert. Wobei (der Gedanke passt zur Eröffnung des Oktoberfests an diesem Samstag) das sich zeitweise wild drehende Trainerkarussell die Geschehnisse auf den Plätzen beinahe in den Hintergrund drängt. Vier Trainer aus der Region haben bereits ihren Posten als Übungsleiter an den berühmten Nagel gehängt. Die Gründe sind unterschiedlich. Offensichtlich aber ist, dass bekannte Namen das Fahrgeschäft verlassen haben – und ebenso prominente neu eingestiegen sind.

    Jürgen Weizer war Trainer Nummer eins, der sich zurückzog. Berufliche wie private Gründe wurden bei der SpVgg Ellzee offiziell als für den Rücktritt ausschlaggebend angegeben. Das ist auch zu akzeptieren. Jeder, der sich schon mal im Trainergeschäft versucht hat – und sei es auch „nur“ bei einer F-Jugend, kann nachvollziehen, wie viel Zeit und Herzblut man in diesen Job investieren muss. In Ellzee hatte man nun das Glück, direkt einen kompetenten Nachfolger zur Hand zu haben. Der Erfolgscoach der in der Kreisklasse spielenden Zweiten übernahm zunächst interimsmäßig und seit vergangener Woche auch hauptamtlich die Leitung der Übungseinheiten und das Coaching der Mannschaft. Zu beneiden ist Stefan Merk um diesen Job nicht. Einem Unentschieden stehen vier Niederlagen gegenüber und Merk muss an vielen Fronten gleichzeitig kämpfen. Zu allem Überfluss gesellt sich Pech hinzu. Wie am vergangenen Sonntag, als man gegen den TSV Offingen zu Hause eine sehr engagierte Leistung bot und praktisch mit dem Schlusspfiff das 1:2 kassierte. Damit dürfte Merk als Psychologe gefragt sein, steht doch am Samstag das Derby bei der SpVgg Wiesenbach an.

    Besondere Brisanz liegt hierbei in zwei Umständen. Zum einen kickt mit Tobias Holdenrieder eine frühere Ellzeer Stütze jetzt in Wiesenbach. Und zum anderen befinden sich die Schwarzbächler in einer ähnlichen Situation wie zuvor die Blau-Weißen. Sie stehen ohne Trainer da. Aufstiegscoach Andreas Hofmann hat ebenfalls aus privaten Gründen hingeschmissen. Momentan teilen sich Thomas Gornig und Christoph Schiller die Trainingseinheiten. Doch wurde am Sonntag mit Michael Groß ein potenzieller Trainernachfolger im Wiesenbacher Umfeld gesichtet.

    Ein paar Kilometer weiter vervollständigt der SV Waldstetten das Bermuda-Dreieck der verschwindenden Trainer. Jürgen Deinhards Abgang war von außen gesehen wohl am ehesten nachvollziehbar. Denn mit der historisch schlechten Startbilanz von fünf Niederlagen am Stück war sein Rücktritt am logischsten. Seither schwingt Benny Andrasch das Zepter an der Günz. Und so ganz langsam geht’s aufwärts für die Kicker aus der Faschingshochburg. Zwar nicht mit Helau, aber doch mit sehr unterhaltsamen Darbietungen (speziell die zweite Halbzeit gegen Mindelzell machte Mut) spielen sich die Gelb-Schwarzen wieder in die Herzen ihrer Fans. Nun geht es nach Neumünster, wo man gegen den Liga-Neuling den zweiten Dreier in dieser Spielzeit einfahren möchte.

    Zeitlich als bisher Letzter hielt Rainer Amann das Trainerkarussell in Schwung. Warum er beim durchaus erfolgreichen Bezirksliga-Absteiger TSV Ziemetshausen das Handtuch warf, bleibt vorerst im Dunkeln. Offiziell gab es nicht mal Wenigsagendes zu diesem Thema. Vielleicht fehlte nach sechs überwiegend sehr erfolgreichen Jahren einfach die Motivation. Oder die Chemie zur Mannschaft ging verloren. Dort scheint der bisherige Assistenztrainer Markus Seitz den richtigen Ton gefunden zu haben. Denn beim Spitzentreffen gegen den FC Günzburg lieferte der TSV eine sehr gute Leistung ab. Etwas Langfristiges wird allerdings nicht daraus – im Spiel beim VfR Jettingen sitzt bereits der neue Trainer auf der Bank der Ziemetshauser: Karlheinz Schabel. Eine sportlich sehr schwere Premiere für ihn.

    Alle weiteren sechs Landkreis-Vereine in der Fußball-Kreisliga West sind mit neuen Trainern in die Saison gestartet. Beim VfR Jettingen schwingt nun mit Sven Müller ein früherer Bundesligaprofi erfolgreich das Zepter. Christoph Bronnhuber fand den Weg vom TSV Offingen zum FC Günzburg. Das scheint sich mehr und mehr zu einem Glücksgriff für die Kreisstädter zu entwickeln. Neu beim Nachbarn SG Reisensburg-Leinheim ist Uli Bunk. Platz drei als Momentaufnahme ist ein starker Beleg für Qualitätsarbeit. In Offingen hat nun Andreas Ried das Sagen. Er liegt mit seiner Mannschaft im Soll. In Mindelzell hat Volker Kitzler ein schweres Amt übernommen. Dafür ist Aufsteiger VfL Großkötz mit Gerd Wiedemann gut unterwegs.

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