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Fußball: Kleine Schritte statt großer Sprünge

Fußball

Kleine Schritte statt großer Sprünge

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    Wird seine Trainerlaufbahn nach dieser Spielzeit beenden: Markus Hofele.
    Wird seine Trainerlaufbahn nach dieser Spielzeit beenden: Markus Hofele. Foto: Jan Kubica

    So haben sich die Fußballer im Bibertal die laufende Spielzeit ganz und gar nicht vorgestellt. Bühl ist Tabellenletzter im Unterhaus des württembergischen Bezirks Donau-Iller, Silheim befindet sich weit entfernt von den Plätzen, die in die Bezirksliga führen. Woran lag’s? Und wird’s jetzt besser? Zwei Ausblicke auf die Frühjahrsrunde:

    „Die Vorrunde war ziemlich verkorkst“, räumt Trainer Markus Hofele ein. Hauptursache sei die personelle Situation gewesen. „Wir haben viele junge Spieler eingebaut“, berichtet der Coach. „Das ist gewiss nichts Negatives, aber es war halt schwierig.“ Auf dem Platz gab’s dann jede Menge knappe Spiele – meistens mit dem schlechteren Ende für die Bibertaler. Statt der angepeilten Rückkehr in die Bezirksliga Donau-Iller steht nun sogar der Klassenerhalt auf dem Spiel, wie auch Hofele erkennt. „Auf jeden Fall muss man nach unten schauen und die nötigen Punkte holen, um die Klasse zu halten“, sagt er.

    Zu tief mag der Silheimer Trainer aber auch nicht stapeln. Im Moment sehe die Lage schon wieder besser aus, versichert er. Nur noch ein Langzeitverletzter (Christoph Hille) benötige noch ein wenig Zeit, alle anderen Kicker seien fit. „Wir hoffen, dass wir einen versöhnlichen Abschluss dieser Runde schaffen.“

    Abgänge und Neuzugänge gibt es vor der Frühjahrsrunde nicht. Im Sommer aber stehen den Silheimern wichtige Änderungen bevor. Hofele selbst wird – wie mit der Abteilungsleitung um Manfred Wolf vereinbart – nach zwei Jahren bei den Bibertalern aufhören und er hat auch vor, seine Trainerkarriere zu beenden. Er ist jetzt 53, fing mit 30 als Spielertrainer an und stand mit kurzen Unterbrechungen immer in der Verantwortung. „Jetzt will ich auch mal Zeit für andere Dinge haben“, sagt er.

    Ein Nachfolger ist nach Angaben des Spartenchefs bereits gefunden. Robert Nan wird die Silheimer Mannschaft in die nächste Runde führen. Der 35-Jährige hatte bis in den Frühling 2016 einige Jahre lang den FC Günzburg gecoacht. Wolf ist froh über die gefundene Lösung und sagt: „Wir haben einen jüngeren, hungrigen Mann gesucht, der als Trainer was erreichen will. Wir sind mit Nan zusammengehockt und haben uns dann unter mehreren Kandidaten für ihn entschieden.“

    Die sportliche Lage sieht Wolf vor der ersten Partie der Frühjahrsrunde (Sonntag, 15 Uhr, beim SV Thalfingen) einigermaßen entspannt. „Wir gehen davon aus, dass wir noch einige Tabellenplätze nach oben klettern. Hofele soll den Abschied aus seiner Trainerkarriere haben, den er sich verdient.“

    In allernächster Zukunft werden die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Für die laufende Spielzeit heißt das bescheidene Ziel, in Sachen Leistung gegenüber der Konkurrenz nicht zu weit abzurutschen und weiter Spaß am Fußball zu haben. Dafür steht der Bühler Trainer Thomas Braun, der trotz der sportlichen Talfahrt immer motiviert blieb und auch über die laufende Saison hinaus versuchen will, mit den überschaubaren Mitteln im Dorfverein das Bestmögliche zu erreichen. Dass nicht immer alle in derselben Weise mitziehen, grämt den Coach freilich. Er hätte sich in der Vorbereitung aufs Frühjahr (los geht’s am Sonntag ab 15 Uhr mit der Partie beim TV Wiblingen) mehr Trainingsbeteiligung gewünscht.

    Erste kleine Schritte auf dem Weg in eine bessere sportliche Zeit sind immerhin gemacht. Vom SV Mähringen kam Alexander Huber neu hinzu. Darüber hinaus „wollen wir schauen, dass wir uns für die kommende Saison wappnen“, führt der Abteilungsleiter-Stellvertreter Thomas Vögel aus. Er sagt: „Zwei, drei motivierte Jungs wollen wir jetzt in der Rückrunde aktiv einbinden. Und vielleicht können wir uns in der Tabelle noch einen oder zwei Plätze verbessern und so ein Signal setzen, dass wir noch leben.“

    Im Spieljahr 2017/18 dann könnten nach demselben Verfahren weitere Talente aus dem zweiten A-Jugend-Jahr in den Erwachsenenbereich schnuppern. Den Bühlern bleibt ja auch gar nichts anderes übrig. Große Sprünge sind finanziell nicht drin.

    Vielleicht winkt Unterstützung von anderer Seite. Ein paar Hundert Meter vom Sportheim entfernt sind und waren einige Asylbewerber untergebracht. Vögel berichtet: „Wir haben bestimmt drei, vier von ihnen in der Reserve und auch schon in der ersten Mannschaft gehabt. Die können zum Teil schon kicken und sind auch integriert bei uns.“ Allerdings sei das immer ein Überraschungspaket, da niemand im Einzelfall sagen könne, wie lange die Leute vor Ort bleiben.

    Ein Wechsel steht unterdessen in der Abteilungsleitung an. Spartenchef Karl Steck wird aus gesundheitlichen Gründen vermutlich abtreten. Sein Nachfolger soll Patrick Färber werden. Der Fußballer konnte verletzungsbedingt lange nicht spielen, trainiert inzwischen aber wieder mit der Mannschaft.

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