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Fußball: Ein unfassbares 0:1

Fußball

Ein unfassbares 0:1

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    Es gibt Spiele, die verlierst du nur, wenn du ohnehin schon am Abgrund stehst. Der Satz wurde im Lauf der Sportgeschichte deshalb zur Fußball-Phrase, weil er oft genug einfach stimmt. Ein Musterbeispiel bot an diesem 20. November der Auftritt des Bezirksligisten SC Bubesheim beim SV Wörnitzstein-Berg. Obwohl die Gäste total dominant spielten und zur Pause schon mit drei, vier Toren Differenz hätten führen müssen, verloren sie durch ein spätes Gegentor 0:1. Der erkennbar mitgenommene SC-Abteilungsleiter Karl Dirr packte das Geschehen in ein Wort: „Unfassbar“.

    Es lief die dritte Minute der Nachspielzeit. Es gab Eckball für die Gastgeber, die 92 Minuten lang mit dem Glück des Verzweifelten irgendwie das 0:0 gehalten hatten. Die Kugel kam in die Mitte, am langen Pfosten kam Matthias Dietrich unbedrängt zum Kopfball und zielte goldrichtig.

    Dabei wäre selbst ein Zähler entschieden zu wenig gewesen für die abstiegsbedrohten Bubesheimer, die den Auftrag von Trainer Jan Plesner verstanden hatten und im ersten Durchgang buchstäblich eine ganze Klasse besser waren als Wörnitzstein-Berg. Mit der entscheidenden Einschränkung freilich, dass sie einmal mehr den Ball nicht über die Linie bekamen. Das lag viel an eigenem Unvermögen und ein bisschen am überragend haltenden Torwart Martin Müller, der das Spiel seines Lebens machte. Ob mit Kopf oder Fuß, ob Francois Akpaloo, Patrik Merkle, Axel Schnell oder Edward Schäfer – nichts klappte, alle scheiterten. Dirr, der am Spielfeldrand zunehmend verzweifelte, sagte erbittert: „Da musst du halt auch mal die Kiste machen. Was ich da vermisse, ist die Geilheit vor dem Tor.“

    In der Pause verstärkten die Gastgeber ihre Defensive, spielten fortan nur noch destruktiv. Allein deshalb waren die Bubesheimer im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so überlegen. Kommentar ihres Spartenchefs: „Ich kann in Sachen Leistungsbereitschaft gar nichts kritisieren. Aber was ich kritisieren muss, sind diese Geschichten vor dem Tor.“

    Übrigens: Trotz des unerwartet schlechten Abschneidens in dieser Herbstrunde ist Trainer Jan Plesner offenbar kein Thema. „Er kann nichts dafür“, sagte Dirr einmal mehr. Ratlos ist freilich auch der routinierte Funktionär, wie die Bubesheimer Fußballer diesen erneuten Nackenschlag aus ihren Köpfen verscheuchen sollen. (ica)

    SV Wörnitzstein-Berg Müller, Dietrich, Dietrich, Bschor, Steidle, Habersatter (60. Müller), Märtins (84. Wanner), Musaeus, Zengerle, Marks (80. Sturm), Schmidbaur (51. Schlüssel)

    SC Bubesheim Zeiser, Tamm, Wallner, Schäfer (85. Gomes de Souza), Hespeler, Schnell, Hain, Plesner, Levet, Merkle, Akpaloo (78. Pape)

    Schiedsrichter Haas

    Tor 1:0 Dietrich (90.+3)

    Gelb-Rot Wallner (86./SC Bubesheim)

    Zuschauer 80

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