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Fußball-Bezirksliga: „Wir kommen wieder in die Spur“

Fußball-Bezirksliga

„Wir kommen wieder in die Spur“

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    Der Ziemetshauser Adnan Akyel hilft seinem Teamkollegen Tobias Eppler auf die Beine. Szenen wie diese sind es, auf die es laut Abteilungsleiter Georg Stötter ankommt – umso mehr, wenn Stammkräfte en masse fehlen.
    Der Ziemetshauser Adnan Akyel hilft seinem Teamkollegen Tobias Eppler auf die Beine. Szenen wie diese sind es, auf die es laut Abteilungsleiter Georg Stötter ankommt – umso mehr, wenn Stammkräfte en masse fehlen. Foto: Ernst Mayer

    Viel besser als am vergangenen Wochenende hätte es nicht laufen können für die drei Fußball-Bezirksligisten aus dem Landkreis Günzburg. In Wahrheit zeugen die erfreulichen Resultate aber nur davon, wie eng es zugeht in der höchsten schwäbischen Spielklasse und wie schnell (fast) jede Mannschaft zügig klettern, aber auch in Niederungen abtauchen kann, die dem Selbstverständnis oder der Expertenmeinung nach nie für möglich gehalten wurden.

    Beispiel TSV Ziemetshausen. Der erste Schritt aus dem Tabellenkeller ist gemacht, im sechsten Anlauf feierten die Ziemetshauser ihren ersten Saisonsieg. Der Erfolg gegen Tabellennachbar Heimertingen verdeutlichte vor allem, welch entscheidender Faktor Teamgeist im Fußball sein kann.

    Auf ihre Kameradschaft, auf ihre große Moral stützen wollen sich die Ziemetshauser auch heute Abend, wenn sie zum Kellerduell beim TSV Neusäß antreten. Die Gastgeber stecken in einem enormen personellen Umbruch mit Zu- und Abgängen in jeweils zweistelligen Zahlen, warten kaum überraschend noch auf den ersten Dreier und es wäre aus Ziemetshauser Sicht natürlich schön, wenn es über den Tag hinaus dabei bliebe. Wichtig wäre ein weiterer Erfolg allemal. Mit einem Sieg könnten sich die Kicker wieder in aussichtsreiche Position bringen, eine Niederlage jedoch würde Ziemetshausen nach dem verkorksten Saisonstart postwendend Richtung Abgrund schubsen.

    Kapitän Florian Klimm und Sebastian Lieb werden die Mannschaft heute anstelle des urlaubenden Trainers Rainer Amann betreuen. Abteilungsleiter Georg Stötter hofft, dass sich diese Übergangslösung als gutes Omen entpuppt. „Amann war jetzt zwei Mal im Urlaub und zwei Mal waren wir erfolgreich“, sagt der Funktionär schmunzelnd.

    Die bisher unzureichende Ernte schreibt Stötter allein der nicht enden wollenden Verletztenliste zu. „Am Trainer liegt’s nicht“, betont er und rechnet vor, dass in Ziemetshausen gemessen an reinen Stammspielern im Vergleich zur Rückrunde der vergangenen Saison eine dreiviertel Mannschaft fehlt. „So viele Leute kannst du nicht ersetzen“, sagt Stötter und fügt trotzig hinzu: „Wir kommen wieder in die Spur.“

    Beispiel TSV Offingen. Der Aufsteiger baut beinahe vollständig auf das Kreisliga-Meisterteam, verzichtete im Sommer auf klangvolle Neuerwerbungen und schlug sich bisher trotzdem wacker. Die Basis der positiven Resultate bilden die nachhaltig rollende Euphoriewelle, die eingespielte Mannschaft und Spielertrainer Christoph Bronnhuber. Der ist nach Ansicht von Vereinschef Manfred Schuster wirklich ein Motivationskünstler“, der es immer wieder schafft, neue Zeichen zu setzen. Auch deshalb gab’s nur eine Niederlage in sechs Begegnungen – ein Erfolg, der freilich Sand in die Augen der Fans streuen könnte, denn es gab auch nur einen Sieg.

    Mit einem weiteren Erfolg im Heimspiel gegen den VfR Neuburg am Sonntag könnten sich die Remiskönige der Liga freilich weiter nach oben arbeiten. Aber diesmal starten die Offinger wirklich als krasse Außenseiter. Sehr stark präsentierte sich der Vizemeister der vergangenen Runde bislang, fieselte unter anderem den hoch gehandelten SC Bubesheim auf dessen Platz mitleidlos ab. Andererseits hat der Aufsteiger in solchen Begegnungen nichts zu verlieren. Wer weiß: Vielleicht versetzt Unbekümmertheit wieder einmal Berge. Schuster glaubt daran und sagt: „Ich bin immer positiv eingestellt. Unsere Mannschaft ist stark genug, um nicht leer auszugehen – aber dafür muss alles perfekt laufen.“

    Beispiel SC Bubesheim. „Leichte“ Gegner gibt es in Ligaspielen nicht. Niemand sollte das besser wissen als der SC Bubesheim, der in dieser Bezirksliga-Spielzeit schon ein paar Punkte gegen Kellerkinder hat liegen lassen. Die Hausaufgabe gegen den derzeitigen Tabellenletzten der Gruppe Nord, SV Wörnitzstein-Berg, dürfte allein schon deshalb kein Einstellungsproblem hervorrufen bei den Fußballern um Spielertrainer Marvin Länge. Für die geht es am Samstag einmal mehr darum, endlich Konstanz ins eigene Spiel zu bringen. Der Papierform nach sind die Gastgeber gegen die bislang sieglosen Donauwörther Stadtteil-Kicker natürlich trotzdem favorisiert und geht es nach den Trainingseindrücken, macht sich Abteilungsleiter Karl Dirr auch keine Sorgen. „Das war überragend“, sagte er nach der Übungseinheit am Dienstag.

    Mürbe machen ihn allerdings die ständig erzwungenen Personalwechsel. Beinahe jede Woche gibt’s neue Fragezeichen oder Absenzen. Für eine Zeit lang abgemeldet hat sich nun Christian Grau (Sportverbot wegen einer Asthma-Behandlung). Auch die Hoffnung, dass Tobias Bader nach seinem Handbruch zurückkehren und das erste Spiel in dieser Runde absolvieren könnte, hat sich zerschlagen. Dirr setzt aufs inzwischen gewachsene Mannschaftsgefüge und sagt: „Wir versuchen trotzdem, gerade unsere Heimspiele erfolgreich zu gestalten – aber einen Schönheitspreis können wir im Moment nicht liefern.“

    TSV Neusäß – TSV Ziemetshausen (Fr. 19.30 Uhr), SC Bubesheim – SV Wörnitzstein-Berg (Sa. 15 Uhr), TSV Offingen – VfR Neuburg (So. 15 Uhr)

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