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Fußball-Bezirksliga: Ein-Mann-Show eines Schiedsrichters

Fußball-Bezirksliga

Ein-Mann-Show eines Schiedsrichters

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    Platzverweise gab's am Samstag für die Bubesheimer Markus Streit (links) und Arton Berisha. Weil auch Michael Wende vorzeitig vom Feld musste, beendete das Team das Spiel in Neusäß mit acht Mann auf dem Feld.
    Platzverweise gab's am Samstag für die Bubesheimer Markus Streit (links) und Arton Berisha. Weil auch Michael Wende vorzeitig vom Feld musste, beendete das Team das Spiel in Neusäß mit acht Mann auf dem Feld. Foto: Ernst Mayer

    Sportlich ist die Saison gelaufen für die Bezirksliga-Fußballer des SC Bubesheim. Nach dem 1:2 im Verfolgerduell beim TSV Neusäß hat das Team keine realistische Chance mehr, in den Titelkampf einzugreifen.

    Größer als die Trauer war beim SCB allerdings die Wut auf Schiedsrichter Franz Mayr (Gruppe Donau), der sich in unglaublich schlechter Tagesform präsentierte und den Ausgang der Partie durch seine einseitige Spielleitung erheblich beeinflusste. Insgesamt zückte der 23. Mann auf dem Platz achtmal Gelb, zweimal Gelb-Rot und einmal Rot gegen die Gäste. Außerdem verweigerte er in der Schlussphase einem wohl korrekt erzielten Tor der Bubesheimer die Anerkennung und „übersah“ anschließend auch eine Tätlichkeit des Neusäßer Schlussmanns Daniele Miccoli im Strafraum. Seine Äußerungen auf dem Spielfeld fielen ebenfalls auf. So formulierte Mayr vor Ohrenzeugen gegenüber dem Neusäßer Spieler Dennis Kaczmarczyk: „Der Trainer gibt Ihnen gute Tipps – setzen Sie sie um.“ SCB-Abteilungsleiter Karl Dirr, der sich direkt im Anschluss ans Geschehen mit seinen Kommentaren diplomatisch zurückhielt, sagte gestern: „Ich kann mich in meiner gesamten Funktionärslaufbahn an keine derart einseitige Spielleitung erinnern.“

    Von Beginn an stellte sich der Schiedsrichter in den Mittelpunkt des Geschehens und objektive Beobachter am Spielfeldrand waren sich schon hier einig, dass die Gäste die Partie wohl nicht mit elf Mann auf dem Feld beenden würden.

    Das erste Tor erzielte trotzdem der SCB. Ein weiter Einwurf von Marco Wasner landete bei Michael Wende, der drehte sich um den Gegenspieler und schoss vollspann aus sieben Metern ins lange Eck (3.). Eine präzise gespielte Aktion der Gastgeber leitete dann den Ausgleich ein: SCB-Innenverteidiger Markus Streit leistete sich ein unübersehbares Textilvergehen im Strafraum, kassierte für diesen Notstopp zu Recht die Rote Karte und Josef Guggenberger verwandelte den Elfmeter (44.).

    Im zweiten Durchgang wurden die Bubesheimer, die als Mannschaft funktionierten und alles gaben, langsam weniger: Nach einem Gespräch unter Fußballern an der Mittellinie (Ball und Schiedsrichter waren gefühlte 40 Meter vom Geschehen entfernt) unterbrach Mayr urplötzlich das Spiel, lief auf den Diskussionsteilnehmer Wende zu und hielt ihm für ein angebliches Verbalfoul die Ampelkarte unter die Nase (70.). Das Merkwürdigste an dieser Aktion: Die Neusäßer, die in dieser Szene mit Wende gesprochen hatten, hatten sich in keinster Weise beschwert. Gelb-Rot sah im weiteren Verlauf auch noch Arton Berisha wegen angeblichen Reklamierens (84.) – der SCB spielte nun mit acht Mann. Dass sich nun Lücken für den Tabellenzweiten boten, war klar und Daniel Framberger nutzte eine davon zum 2:1 (86.).

    Spiel gelaufen? Mitnichten. Jetzt ging die Sache erst richtig los. Als der TSV-Torwart einen Ball fallen ließ, staubte der soeben eingewechselte Bubesheimer Dennis Mehic zum vermeintlichen 2:2 ab – doch Mayr pfiff die Aktion wegen angeblichen Foulspiels an Miccoli zurück (88.). In der Schlussminute griff Miccoli dem SCB-Offensivmann Andreas Nerdinger ins Gesicht, doch statt auf Elfmeter und Platzverweis zu entscheiden, ließ Mayr die Partie weiterlaufen.

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