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Frauenhandball: VfL-Damen verpassen die Überraschung

Frauenhandball

VfL-Damen verpassen die Überraschung

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    Lena Götz war mit neun Treffern beste Torschützin des VfL.
    Lena Götz war mit neun Treffern beste Torschützin des VfL. Foto: Ernst Mayer

    Es hat nicht gereicht zur großen Überraschung: In einem phänomenalen Bayerliga-Spiel hat der Landesligaaufsteiger VfL Günzburg gegen den Bayernliga-Aufstiegsfavoriten HC Erlangen mit 23:29 (9:14) verloren. Trotz herrlichen Oktoberwetters kamen knapp 200 Zuschauer in die Rebayhalle. Sie brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen.

    In der Günzburger Anfangsformation stand erstmals in dieser Saison die jüngste der drei Torhüterinnen, Selina Schlund. Sie bewies ihr großes Talent und wechselte sich mit ihrer Kollegin Elena Hoffmann fast schon kameradschaftlich im Viertelstunden-Rhythmus ab. Der erste Treffer des Spiels gelang den Gästen durch Barbara Nübel. Flott und ausgeglichen verlief die Anfangsviertelstunde. Beim 2:1 durch Kreisläuferin Hannah Sperandio gelang den ehrgeizigen Gastgeberinnen die Führung. Ein paar Minuten später wiederholte Sonja Christel dieses Kunststück zum 5:4. Zwar imponierte den begeisterten Zuschauern die Spielweise der Mittelfränkinnen, doch bis zum 7:7 in der 20. Minute wies die Anzeigentafel regelmäßig Augenhöhe nach und so mancher Zuschauer rieb sich verwundert die Augen.

    Dann allerdings legte der Handballklub unbarmherzig vor. Sechsmal am Stück schepperte es im weinroten Gebälk. Wieder wurden die Augen gerieben, weniger begeistert freilich, aber doch respektvoll. Da half auch eine zwischenzeitliche Auszeit nicht. Die VfL-Abwehr fand keinen Zugriff und die Erlangerinnen spulten ihr abwechslungsreiches Pensum ebenso kalt wie temporeich herunter, unüberwindlicher nordbayrischer Abwehrbeton tat sein Übriges.

    Erfolgserlebnisse hatte bis zur 28. Minuten ausschließlich der Handballklub. Nach dem 7:13 durch die beeindruckende elffache Torschützin Franziska Peschko war das größte HC-Kino vorbei. Die Günzburger Fans staunten nicht schlecht und spürten trotz der großartigen ersten 20 Minuten: Das war die Vorentscheidung. Ausgeglichen ging es weiter bis zum Halbzeitpfiff der ausgezeichneten Schiedsrichter Sand und Böhme.

    Die Günzburger Trainer Jürgen und Peter Kees versuchten erst einmal zu beruhigen, viel zu verändern gab es ja nicht. Die VfL-Damen hatten sich zu Beginn der Partie von ihrer besten Seite gezeigt. Die Mannschaft blieb optimistisch und ließ den Kopf nicht hängen.

    Ordentlich wurde gekämpft. Mit einem Siebenmetertor verkürzte Martina Jahn zum 13:17. Insgesamt sechsmal kam die Mannschaft bis auf vier Tore heran. Nach der Machtdemonstration des Meisterschafts-Mitfavoriten war es wieder ein normal ausgeglichenes Spiel, bei dem der Gast freilich die Zügel in der Hand hielt. Zu abgezockt wirkten sie. So sehr sich die kampfstarken Schwäbinnen auch mühten, näher heran kamen sie nie mehr. Im Gegenteil: Durch einen Treffer von Carina Frost zum 22:29 erzielten die Erlangerinnen ihren größten Tore-Abstand. Lena Götz, die insgesamt neun Tore warf, war der letzte Treffer des Spieles zum 23:29 vorbehalten.

    Am Ende ging es genau um acht „verpasste“ Spielminuten zwischen der 20. und 28. Minute. In dieser Phase erzielte der Gast seine Sechs-Tore-Differenz, die er clever über die Zeit brachte. Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch: Die VfL-Damen können durchaus mit einer Top-Mannschaft mithalten. (zg)

    VfL Günzburg Schlund, Hoffmann; Götz (9), Harder (1), Kubasta, Leis, Stoll (3), Engelmann, Schütte, Sperandio (2), Christel (3), Jahn (3/1), Porkert (2)

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