Da waren’s nur noch drei, die ernsthaft um die Landesliga-Krone spielen: Nach einer hart umkämpften Partie haben die Handballerinnen des VfL Günzburg das Spitzenspiel in Schleißheim 24:23 (10:12) gewonnen. Damit schubsten sie den gastgebenden TSV fürs Erste aus dem engsten Kreis der Titelanwärter. Neben Günzburg und dem punktgleichen Tabellenführer Landshut streitet sich, wie’s momentan aussieht, nur noch der Dritte aus Ingolstadt um die Meisterschaft.
Die vielen mitgereisten Günzburger Fans und der sprichwörtliche Teamgeist gepaart mit einem unbändigen Siegeswillen bescherten den Spielerinnen von Stephan Volmering und Reinhard Müller den doppelten Punktgewinn. Ein eigens eingesetzter Reisebus reichte nicht aus, um die vielen Fans aus der Donau in den Norden der Landeshauptstadt zu bringen. So entsprach die Stimmung in der Schleißheimer Sporthalle eher der eines Heimspieles für die Günzburgerinnen. Die wenigen Einheimischen hatten keine Chance, gegen diese Unterstützung anzukommen.
Von Anfang an war das Spiel hart umkämpft. Die Weinroten zeigten trotz des speziellen Trainings während der Woche immer wieder Schwächen im Abschluss, weil sie nur extrem schwer ins Spiel ohne Harz fanden. Zum Seitenwechsel führte Schleißheim 12:10 und nach der Pause sah es zunächst so aus, als würden die Gastgeberinnen nachhaltig die Oberhand gewinnen, als sie ihren Vorsprung bis zur 40. Minute zum 19:15 ausbauen konnten.
Eine Auszeit der beiden VfL-Trainer und die Umstellung der Abwehr brachten die Wende. Annelie Galgenmüller gelang zehn Minuten vor Spielende zunächst der Ausgleich zum 20:20 und dann der Führungstreffer. Die nun sicher stehende Abwehr mit einer während des gesamten Spiels bestens aufgelegten Schlussfrau Lisa Gremmelspacher führte die Gastgeberinnen an den Rand der Verzweiflung. Vorne verwandelte Tanja Stoll den letzten ihrer insgesamt sechs Siebenmeter und es blieb der super stark spielenden B-Jugendlichen Lena Götz überlassen, die beiden Treffer zum verdienten 24:22 Vorsprung zu erzielen. Ein Treffer der Gegnerinnen in den letzten Spielsekunden konnte den verdienten Sieg der Günzburgerinnen nicht mehr verhindern.
Die mitgereisten Fans feierten ihre Spielerinnen ausgelassen und die beiden Trainer und ihr Team äußerten sich überglücklich nach diesen hart erkämpften Punkten.
Sechs Partien trennen die Weinroten noch vom vielleicht ganz großen Wurf. Schon gestern war wieder Konzentration angesagt. Die Vorbereitung auf das nächste schwere Auswärtsspiel, das Derby in Gundelfingen, hat begonnen. Auch dort herrscht Harzverbot in der Halle – das wird den Günzburgerinnen ihr gewohntes Spiel erneut erschweren. Dass sie damit umgehen können, haben sie bewiesen. (zg)
VfL Günzburg Gremmelspacher, Hafner; Götz (7), T. Stoll (7/6), Deutschenbauer (5/1), Galgenmüller (3), Harder (2), D. Stoll, Kubasta, Rösch, Kovács, Mengele