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Firmen: Höher hinaus und weiter in der Fläche

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Höher hinaus und weiter in der Fläche

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    Jettingen-Scheppach Grund zur Freude hatte Bürgermeister Hans Reichhart bei der ersten Bauausschusssitzung nach der Sommerpause. Selten, so seine Einschätzung, habe es in Jettingen- so viele und so bedeutende Bauanträge und -voranfragen gegeben wie in diesem September.

    Zahlreiche Anträge kamen von Industrie und Gewerbe, die wirtschaftliche Prosperität signalisieren. Doch mit dem Gewerbe kommt die Werbung. Gleich mit drei Anträgen auf Werbetürme musste sich der Bauausschuss beschäftigen. Während der moderate sieben Meter hohe Pylon der Rastplatztankstelle für die Preisanzeige den Räten kein Kopfzerbrechen bereitete, wurden weitere Anträge kritisch gesehen.

    Ein Werbeturm der Firma Roma am WMF-Gebäude sollte nach Bauantrag 30 Meter hoch werden. Hintergrund solcher Dimensionen ist der Wunsch der Gewerbetreibenden, von der Autobahn aus gesehen zu werden, auch über den Lärmschutzwall hinweg. Der Hinweis von Werner Seitz, im Bebauungsplan sei die Höhe solcher Werbeanlagen auf 25 Meter beschränkt, löste eine Debatte aus, in der sich allerdings alle Räte von vornherein einig waren. Auch wenn ein berechtigtes privatwirtschaftliches Interesse vorliege, sei das öffentliche Interesse, der Erhalt des Ortsbildes vorrangig. Hermann Högel wies zusätzlich auf den Grundsatz der Gleichbehandlung hin. Man einigte sich darauf, einen Turm von 25 Metern Höhe zu genehmigen, ohne bewegte Lichtbilder und mit einer nur von der Autobahn aus zu sehenden Beleuchtung.

    35 Meter hoher Turm bei ehemaligem Obi-Markt

    In einer Bauvoranfrage ging es um einen 35 Meter hohen Werbeturm am ehemaligen Obi-Markt, was insbesondere Hermann Högel empörte. Schließlich sei noch nicht einmal eine Geschäftsidee vorhanden, und schon schießen die Werbetürme in den Himmel. Man habe sich auf 25 Meter Höhe geeinigt, erinnerte Högel, doch das Grundstück, hielt Bürgermeister Hans Reichhart entgegen, liege außerhalb des Bebauungsplanes. Der Anfrage soll zunächst keine Zustimmung signalisiert, zusätzlich soll Rücksprache mit der Autobahndirektion gehalten werden. Bei allen Entscheidungen, forderte Christoph Böhm, müsse auch die Geländehöhe mitberücksichtigt werden.

    Robatherm will schneller ausbauen

    Das Unternehmen Robatherm will seinen Standort Scheppach schneller ausbauen als zunächst geplant und stellte den Bauantrag für eine weitere Produktionshalle und ein Torhaus mit Lkw-Durchfahrt. Letzteres gab Anlass für Diskussion, da sich manche Räte nicht sicher waren, ob der Abstand zur Staatsstraße auch ausreichen wird, wenn mehrere Lastzüge an der Torschranke warten müssen. Mit einer Gegenstimme wurde der Planung zugestimmt.

    Auch die in Jettingen ansässige Firma Wahl erweitert auf eigenem Gelände. Zwischen der Dieselstraße und der Umgehungsstraße entsteht eine 150 Meter lange Lackierhalle, der ehemalige benachbarte Sportplatz wird befestigt und als Container-Standplatz genutzt. Obwohl die Baugrenze nach Westen überschritten wird, reiche der Anstand zur Umgehungsstraße noch gut aus, versicherte Reichhart. Die notwendige Befreiung wurde erteilt.

    Eine rege Bautätigkeit gibt es im Ortsteil Ried. Ein Landwirt stellte den Antrag auf den Bau eines Milchviehlaufstalls am Ortsrand, der Bau eines Einfamilienhauses wurde im Genehmigungsfreistellungsverfahren bewilligt. Eine der beiden Bauvoranfragen für Privathäuser in Ried musste abgelehnt werden, da sich das Grundstück im Außenbereich befindet und eine fingerförmige Ausweitung der Ortsbebauung von der oberen Genehmigungsbehörde nicht gewünscht wird. Doch Bürgermeister Hans Reichhart stellte in Aussicht, bei der anstehenden Änderung des Flächennutzungsplanes das Thema erneut aufzugreifen. Weiteren Bauanträgen und Bauvoranfragen für Privathäuser in Jettingen konnte stattgegeben werden. Exotik zieht in Schönenberg ein. Der Bauausschuss genehmigte eine Einzäunung und einen Unterstand für eine Lamaherde.

    Dem Abbruchsantrag für die ehemalige Schreinerei Böhm in Jettingen stimmte der Marktgemeinderat zu.

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