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Eishockey: Der neue Modus stößt den Eisbären sauer auf

Eishockey

Der neue Modus stößt den Eisbären sauer auf

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    Ungerecht behandelt fühlen sich die Eishockeyspieler des ESV Burgau: Der Verband will die Landesligisten künftig in Neuner-Gruppen und nach einem neuen Modus spielen lassen. 
    Ungerecht behandelt fühlen sich die Eishockeyspieler des ESV Burgau: Der Verband will die Landesligisten künftig in Neuner-Gruppen und nach einem neuen Modus spielen lassen.  Foto: Ernst Mayer

    Der Bayerische Eissport-Verband (BEV) hat die Einteilung für die Landes- und Bezirksligen bekannt gegeben – und stößt damit auf heftige Gegenwehr beim heimischen ESV Burgau 2000. Dessen Vorsitzender Werner Gebauer kritisiert: „Wir Vereine wurden gar nicht gefragt, haben da kein Mitspracherecht.“ Gebauer ist überzeugt, dass viele seiner Funktionärskollegen in Bayern genauso denken. Für die demnächst anstehende Generalversammlung des Verbands kündigt er deshalb schon jetzt „eine heftige Diskussion“ an.

    Stein des Anstoßes ist keineswegs, dass die Landesliga Bayern in der kommenden Saison mit 27 Mannschaften an den Start gehen wird. Die Eisbären spielen in der Landesliga Süd/West, die SG Senden/Burgau 1b in der Bezirksliga West.

    So weit, so gut, stimmt Gebauer zu. Ganz schlecht findet er jedoch, dass die bayerische Landesliga dreigeteilt, konkret in drei Neuner-Gruppen, starten wird. Der Eisbären-Chef wirft dazu die Frage auf: „Wo wäre jetzt das Problem gewesen, eine Gruppe mit 14 und eine mit 13 Teams spielen zu lassen?“

    Eine direkte Antwort gibt’s vom Verband nicht. Einer schriftlichen Stellungnahme des BEV ist aber folgende Entscheidungs-Grundlage zu entnehmen: Da sich aufgrund der neu in die Landesliga aufgenommenen Mannschaften (TSV Erding und EHC 80 Nürnberg) sowie der nach geografischen Gesichtspunkten umgruppierten Vereine (DEC Inzell und TSV Trostberg) ein Ungleichgewicht zwischen den bisherigen Gruppen Nord/Ost und Süd/West ergeben würde, spielt die bayerische Landesliga ab sofort dreigeteilt. Und weiter heißt es dann: Zur Saison 2016/17 wird die Anzahl der Mannschaften auf jeweils acht pro Gruppe – dann also auf bayernweit 24 Landesligisten – reduziert.

    Der Spielmodus ist seitens des BEV ebenfalls beschlossen; ein Happen, der Gebauer besonders sauer aufstößt. Nach einer Einfach-Runde qualifizieren sich nämlich die besten vier Mannschaften jeder Gruppe (insgesamt zwölf) für die Zwischenrunde. Hier werden in zwei Gruppen mit je sechs Mannschaften die Teilnehmer für das Viertelfinale ermittelt. Ab da wird im Play-off-Verfahren „Best of Three“ der Landesliga-Meister ausgespielt, der direkt in die eingleisige Bayernliga aufsteigt. Der Vizemeister bestreitet eine Relegation gegen den Vorletzten der Bayernliga.

    Es ist abzusehen, dass Burgau in die Abstiegsrunde kommt

    Dass die Burgauer vermutlich nicht zu den besten vier Teams ihrer Gruppe gehören werden, sieht Gebauer kommen. „Realistischerweise haben wir auch heuer wieder Trainingsrückstand, weil wir erst so spät aufs Eis können. Wir haben in der Vergangenheit fast immer gesehen, dass es ab Dezember so langsam lief. Aber künftig entscheiden die ersten Spiele der Saison darüber, ob du anschließend oben oder unten spielst.“ Unten, das heißt nach dem neuen Modus: Die Vereine auf den Plätzen fünf bis neun der Vorrunde ermitteln in einer gruppen-internen Einfach-Runde die zwei Absteiger pro Gruppe. Gebauer lehnt das ab, ob nun die Punkte aus der Vorrunde mitgenommen werden oder nicht (ein Umstand, der nach den bisherigen BEV-Formulierungen unklar ist). Falls nicht, sieht der Eisbären-Vorsitzende die Gefahr, dass Vereine die Vorrunde abschenken und danach auf dem Transfermarkt zuschlagen. „Dann kannst du ganz schnell absteigen, auch wenn du Fünfter nach der Vorrunde warst“, grantelt er. Und falls die Punkte stehen bleiben, kann es passieren, dass die Abstände in der Tabelle schon unüberbrückbar sind, ehe es überhaupt in die Abstiegsrunde geht.

    "Ich finde das nicht gut"

    Gebauer fasst das alles so zusammen: „Ich finde das nicht gut. Wir hatten diesen Modus schon einmal. Und genau aus den von mir genannten Gründen hat man ihn irgendwann abgeschafft.“

    Der Eisbären-Vorsitzende will bei der nun anstehenden BEV-Generalversammlung einen Modus einfordern, nach dem jedes Spiel auch wirklich zählt und nach dem am Ende der Runde die über das ganze Spieljahr gesehen Besten auf- und die Schwächsten absteigen.

    Übrigens: Die insgesamt 40 bayerischen Bezirksligisten (gespielt wird in vier Gruppen) stellen am Ende der Saison drei Aufsteiger in die Landesliga. Sie werden im Rahmen der bayerischen Bezirksliga-Meisterschaft ausgespielt.

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