Ein speziell in den ersten 45 Minuten temporeiches, kämpferisches und sehr intensives Kreisliga-Spitzenspiel haben 170 Zuschauer auf dem Nebenspielfeld des Gundelfinger Stadions gesehen. Sowohl der gastgebende Tabellenzweite FC Gundelfingen II als auch der Primus TSV Ziemetshausen bewiesen im Flutlicht-Spiel, dass sie völlig zu Recht oben stehen. Am Ende stand ein knapper, aber durchaus verdienter 1:0-Erfolg der Gäste. Ziemetshausen hat damit einen großen Schritt Richtung Bezirksliga-Aufstieg getan.
Bei Ziemetshausen konnte Kapitän Stefan Endres nach langer Verletzungspause wieder mittun und allein schon seine Präsenz auf dem Platz wirkte für den TSV motivierend. Die Gäste begannen dann auch mit viel Power, pressten gut und drängten die Heimelf zunächst in die Defensive. Die erste gute Einschussmöglichkeit vergab die TSV-Offensive nach einem langen Ball von Marco Schneider in den Fünfer. Das sich dort entwickelnde Durcheinander konnte jedoch nicht genutzt werden. Drei Eckbälle und einige Standards in den ersten zehn Minuten sprechen für das druckvolle Spiel der Gäste.
Nach dieser Anfangsoffensive kam Gundelfingen langsam besser ins Spiel. Vor allem die schnellen Außen des FCG, Ghazi Askar und Bernhard Rembold, stellten die Ziemetshauser Defensive immer wieder vor Probleme. So war die erste große Chance für die Hausherren nur eine Frage der Zeit. Nach 22 Minuten spielte sich Askar über links durch und seine Hereingabe sorgte für einige Verwirrung in der Gästeabwehr. Doch Torhüter Andreas Mayer reagiert grandios. Der FCG legte nun nach und nach einem Freistoß von der Strafraumkante musste Torwart Mayer wiederum sein ganzes Können aufbieten, um einen Rückstand zu verhindern. Ziemetshausen leistete sich nun einige unnötige Unkonzentriertheiten im Aufbau und hielt so den FCG im Spiel. Allerdings scheiterten die Gastgeber auch bei besten Chancen (30./37.) letzten Endes immer an sich selbst.
Aus der Halbzeitpause kamen dann die Ziemetshauser wieder deutlich besser und machten nun jede Menge Betrieb vor dem Tor der Gundelfinger, denen man anmerkte, dass das sehr schnelle Spiel auf dem tiefen und holprigen Boden immens Kraft gekostet hatte. Und der TSV nutzte die Gunst der Stunde. Ein schneller Angriff aus dem Mittelfeld lief über Linksaußen Marco Schneider. Dessen Hereingabe verlängerte Michael Klimm so, dass sich der Ball unhaltbar für Fabian Karg ins rechte Torwart-Eck senkte (53.).
Der FC Gundelfingen II zeigte sich zunächst von diesem Rückstand geschockt. Der TSV Ziemetshausen dagegen agierte nun deutlich dominanter und erarbeitete sich einige gute Möglichkeiten. So nach gut einer Stunde, als nach einer schönen Kombination Norbert Mayer aus bester Position am Gundelfinger Torhüter scheiterte.
Im Anschluss entwickelte sich ein reines Kampfspiel, was allerdings auch den schlechten Bodenverhältnissen geschuldet war. Gundelfingen versuchte, Druck aufzubauen, schaffte dies aber final nicht. Ziemetshausen lauerte auf Konter, der letzte Pass wollte aber einfach nicht gelingen.
Die bis dahin äußerst faire Partie wurde in der Schlussphase zunehmend hektisch. Trauriger Höhepunkt war die Rote Karte für den Ziemetshauser Nikolai Miller, der für ein übermotiviertes Einsteigen mit dem Feldverweis bestraft wurde – eine Entscheidung, die so mancher Augenzeuge als zu hart empfand.
Letztlich zitterte sich der Tabellenführer über die Nachspielzeit und Trainer Christian Jaut sagte unmittelbar nach dem Schlusspfiff: „Es war das erwartet schwere Spiel. Doch ich bin einfach nur stolz auf mein Team.“