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Die bestmögliche Bewerbung für 2012

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Die bestmögliche Bewerbung für 2012

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    Ein kurzer Moment des Glücks: Der Bubesheimer Sascha Wagner bejubelt den Führungstreffer im Viertelfinale. Am Ende setzte sich der Nachbar FC Gundelfingen deutlich mit 6:2 durch, zog dann aber im Halbfinale gegen den späteren Sieger TSV Aindling den Kürzeren. Fotos: Ernst Mayer
    Ein kurzer Moment des Glücks: Der Bubesheimer Sascha Wagner bejubelt den Führungstreffer im Viertelfinale. Am Ende setzte sich der Nachbar FC Gundelfingen deutlich mit 6:2 durch, zog dann aber im Halbfinale gegen den späteren Sieger TSV Aindling den Kürzeren. Fotos: Ernst Mayer

    Eine konkrete Zusage für eine Neuauflage im kommenden Jahr wollte sich allerdings (noch) niemand abringen lassen. Bezirks-Spielleiter Johann Wagner ließ zunächst viele Deutungsmöglichkeiten offen, als er sagte: "Wir haben eine Demokratie im Bezirk. Wir werden uns unterhalten und dann werden wir entscheiden, wo wir 2012 hingehen." Nach kurzer Denkpause wurde er dann doch etwas konkreter und fügte hinzu: "Die Rebayhalle Günzburg ist zur Sporthalle Augsburg sicher eine Alternative." Noch einen kleinen Schritt weiter ging Armin Klughammer, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Fußball-Bezirk, der mit Blick auf die sanierungsbedürftige Traditions-Spielstätte formulierte: "Die Stadt Augsburg ist jetzt am Zug."

    Klar, dass den Verantwortlichen des SC Bubesheim das Lob runter ging wie Öl. Immerhin hatten sie bereits seit Wochen an der Organisation gefeilt. Allein Abteilungsleiter Karl Dirr war am Samstag gefühlte zehn Kilometer in und vor der Rebayhalle unterwegs, sah immer und überall nach dem Rechten, wollte es möglichst perfekt machen. Entsprechend erleichtert blickte er am Abend beim wohlverdienten Weißbier zurück. "Das Paket hat gestimmt, sportlich wie organisatorisch. Und im Endeffekt ist es doch so: Wenn alles gelingt, ist es den Aufwand wert", fasste Dirr den Arbeitstag zusammen.

    Auch sportlich hat sich der SC Bubesheim (in dieser Hinsicht unfreiwillig) als guter Gastgeber präsentiert. Der Viertelfinal-Auftritt gegen den FC Gundelfingen endete ernüchternd, das 2:6 bedeutete das frühe Ende aller Träume. Immerhin: Eine Halbzeit lang bot der heimische Bezirksoberligist dem zu Beginn abwartend taktierenden Nachbarn Paroli, führte durch ein Tor von Sascha Wagner 1:0 und hatte durch Jörg Adam eine hochkarätige Möglichkeit, das vielleicht vorentscheidende 2:0 zu erzielen. Weil Konjunktive im Fußball aber nicht zählen, musste SCB-Trainer Gursel Purovic hinterher festhalten: "Da haben wir ein bisschen Angst vor der eigenen Courage gehabt." Bernd Scheu schaffte kurz vor dem Seitenwechsel das 1:1 (es schmeichelte dem Landesligisten zu diesem Zeitpunkt) und anschließend drehten die Grün-Weißen einige Minuten lang voll auf. René Schröder, Michael Mayerle und Stefan Winkler sorgten für das 4:1 und dieses Zwischenresultat bedeutete das Ende der ernsthaft geführten Auseinandersetzung. Noch einmal Winkler sowie Tiemo Reutter machten das halbe Dutzend für Gundelfingen komplett, für den SCB schönte Neuzugang Antonio Saccotelli das Ergebnis.

    Tote Hose in der Halle

    Der einzige, allerdings Ernst zu nehmende Kritikpunkt an der Gesamtveranstaltung wurde ausgerechnet bei diesem als "Spiel der Spiele" deklarierten Duell deutlich: Überschäumende Begeisterung unter den Zuschauern sieht anders aus. Klughammer sprach die Sache in gewohnt deutlicher Form an: "Da habe ich mir eine Fetzen-Atmosphäre versprochen und dann war tote Hose in der Halle". In der Tat fiel auf, dass sich für mindestens die Hälfte des Teilnehmerfeldes kaum eine Hand auf den Tribünen rührte, während sich die Anhänger von Türkspor Augsburg und vor allem die Fans des TSV Kottern Bestnoten in Sachen Unterstützung der Mannschaft verdienten.

    Dass der gastgebende Dorfverein keinen Fanclub in der Halle hatte, war nachvollziehbar. Immerhin hatte der SCB etwa 80 Mitglieder als ehrenamtliche Helfer mitgebracht. Dirr war entsprechend stolz auf den Zusammenhalt im Verein und sagte: "Die wahren Fans des SCB waren im Einsatz."

    Die mangelnde Stimmung unter dem Dach ist auch nur eine Seite der Wahrheit. In den Spielpausen bildete "Früher war alles schöner" das Hauptthema unter den Zuschauerdiskussionen und viele Beobachter sind davon überzeugt, dass sich der Hallenfußball immer weiter von einstiger Raffinesse entfernt. Diesen Wandel unterstrich zum Beispiel Walter Zachwey (früher unter anderem Trainer bei FC Silheim, SpVgg Wiesenbach und FC Mindeltal), indem er kommentierte: "Ich bin beeindruckt von der Athletik und der Dynamik. Aber wenn man so auftritt, wird's natürlich schwierig mit spielerischen Elementen."

    Bei uns im Internet

    Die schönsten Fotos aus der Rebayhalle finden Sie unter

    guenzburger-zeitung.de/lokales

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