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Die Tischtenniswelt wird durcheinandergewirbelt

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Die Tischtenniswelt wird durcheinandergewirbelt

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    An Ball und Netz ändert sich nichts beim Tischtennis. Doch mit der neuen Rangliste müssen sich Spieler und Funktionäre erst zurechtfinden. Archivfoto: Ernst Mayer
    An Ball und Netz ändert sich nichts beim Tischtennis. Doch mit der neuen Rangliste müssen sich Spieler und Funktionäre erst zurechtfinden. Archivfoto: Ernst Mayer

    Berechnung Aus den Ergebnissen ergibt sich für jeden Spieler ein "TTR"-Wert (Tischtennis-Rating). Die Bewertung eines einzelnen Matches hängt vom Wert der Kontrahenten ab, woraus sich eine Gewinnwahrscheinlichkeit berechnen lässt. Gewinnt der Favorit, erhält er nur wenige Punkte dazu und der Außenseiter verliert gleichzeitig kaum Punkte. Im Falle eines Außenseitersieges ist es genau anders herum.

    Ziel Die Spielstärke aller Spieler soll auf diese Weise bayernweit vergleichbar sein. Auch in anderen Bundesländern sei die Rangliste schon eingeführt, berichtet Franz Schuster, Sportwart des Tischtenniskreises Günzburg/Donau. Langfristiges Ziel sei eine deutschlandweite Rangliste.

    Nachteile Die große Spanne von fünf Jahren hält Schuster allerdings für problematisch: "Das geht zu weit zurück, ich halte das für ungerecht." Wenn ein Spieler beispielsweise vor fünf Jahren noch richtig gut war, in jüngerer Vergangenheit aber stark nachgelassen hat, spiegelt sich das nach Schusters Ansicht in der Rangliste nicht richtig wider. Derzeit hält er das alte Quotientensystem zur Einstufung der Spieler für gerechter. Allerdings ist die Einteilung nach Rangliste so neu, dass er eine endgültige Einschätzung noch nicht abgeben will. Schuster stört momentan vor allem die "Ad-hoc-Einführung" zur Winterpause, wie er sagt: "Das System ist noch mit einigen Fehlern behaftet. Ich hätte mir gewünscht, dass es im Vorfeld getestet wird."

    Turniere Die Klasseneinteilung und die Setzlisten bei Einzelturnieren werden künftig anhand der Rangliste vorgenommen. Je nach Punktezahl werden die Spieler in A-, B-, C- oder D-Klassen eingeteilt. Schuster hat aktuell noch keine Turniererfahrung, weil die jüngsten Kreismeisterschaften noch nach alter Klassifikation stattfanden. Er kann sich aber vorstellen, dass die neue Einteilung zu einer großen Verschiebung führt: "Ich selbst war bislang in der B-Klasse, nach neuer Rangliste spiele ich nur noch D-Klasse", verdeutlicht er und rechnet damit, dass es anderen Sportlern ähnlich ergehen wird. Demzufolge könnte es sein, dass zu den höheren Klassen kaum noch Spieler zählen, während die unteren überfüllt sind. Andererseits hält es Schuster auch für wahrscheinlich, dass so mancher künftig dort spielen wird, wo er leistungsmäßig auch hingehört: "Bislang haben einige in der A- oder B-Klasse gespielt, die dort nichts verloren hatten", sagt er.

    Mannschaftswettkämpfe Die Rangliste ist seit Beginn der Rückrunde 2010/11 auch Grundlage für die Mannschaftsaufstellungen der Vereine in Bayern. In der Praxis bedeutet dies, "dass viele Vereine ihre Mannschaften völlig umschmeißen müssen", berichtet Schuster. Einige Spieler müssen aus der ersten in die zweite Mannschaft wechseln, andere aus der Dritten in die Zweite. "Das ist ein großes Durcheinander", beklagt Schuster. Die erforderlichen neuen Mannschaftsmeldungen hätten den ehrenamtlichen Vereinsfunktionären viel zusätzliche Arbeit bereitet.

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