Ichenhausen Zwei Tore, ein nicht gegebener Treffer und jede Menge Emotionen: Auf diesen Nenner lässt sich das Spitzenspiel der Bezirksliga Nord zwischen dem SC Ichenhausen und dem SC Bubesheim bringen. 1:1 endete die spannende, aber nicht immer hochklassige Fußball-Partie nach 90 Minuten. Das Remis war gerecht. Dieser Meinung waren sowohl die 350 Zuschauer als auch die Verantwortlichen beider Teams.
Dass bei diesem Lokalderby große Emotionen im Spiel waren, wurde nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Alexander Mayer überdeutlich. Trainer und Betreuer beider Teams hatte alle Mühe, die Spieler auseinanderzuhalten. SCB-Keeper Simon Zeiser behielt einen kühlen Kopf und führte seinen Mannschaftskameraden Michael Wende im Schwitzkasten vom Spielfeld.
Vor der Partie gab es eine Hiobsbotschaft für die Ichenhauser. Beim Aufwärmen hatte sich Benjamin Kräutter verletzt und konnte nicht von Anfang an mitmachen. Dadurch war die sonst so gut stehende Abwehrkette der Königsblauen gesprengt. Für Kräutter rückte Alkan Kayahan in die Startelf.
Das Spiel nahm schnell Fahrt auf. In der zehnten Minute hatten die Königsblauen ihre erste Gelegenheit. Ein Freistoß von Kayahan wurde abgeblockt, der Nachschuss von Bernd Günther ging drüber. Nach einem Foul vor der Auswechselbank des SC Bubesheim wurde es erstmals hektisch. Schiri Mayer zeigte Safak Cetinkaya (SCI) und Ömer Koc (SCB) die Gelbe Karte. In der 23. Minute gab es den ersten durchdachten Angriff der Gäste. Doch der Abschluss von Andreas Nerdinger war zu schwach und wurde sichere Beute von SCI-Keeper Wiesmüller.
Einen Höhepunkt der Partie erlebten die Augenzeugen im Hindenburgpark eine Minute später. Christoph Schiller fasste sich ein Herz und jagte den Ball aus 25 Metern unhaltbar für Zeiser in den Winkel. „Das war ein Pfund, den hätte kein Torwart der Welt gehalten“, glaubte ein SCI-Fan nach dem Führungstreffer.
„Nie und nimmer Abseits“
In der 40. Minute gab es dann eine vielleicht spielentscheidende Fehlentscheidung. Nach einem schönen Angriff schoss Günther den Ball zum vermeintlichen 2:0 ins Tor, doch Schiedsrichterassistent Siegfried Schaudt hatte den SCI-Mittelfeldmann im Abseits gesehen. Diese Meinung hatte der Mann an der Linie allerdings exklusiv. „Das war nie und nimmer Abseits. Ich komme von hinten, also kann ich nicht im Abseits stehen“, ärgerte sich der Torschütze, der keiner sein durfte, nach der Partie.
Was passiert wäre, wenn dieser Treffer gegolten hätte, ist Spekulation. So ging die Partie mit einer 1:0-Führung für die Gastgeber in die zweite Halbzeit – vollauf verdient, denn der SCB kam im ersten Abschnitt nur noch zu einer Gelegenheit. Der Schuss von Arton Berisha wurde aber von Wiesmüller entschärft.
Joker-Tor von
Wie schon im ersten Abschnitt standen die Königsblauen auch nach dem Seitenwechsel sehr gut und ließen die Bubesheimer nicht zur Entfaltung kommen. Allerdings kamen die Gastgeber selbst auch zu keinen guten Gelegenheiten. Etwa 20 Minuten vor Ende der Begegnung kamen die Gäste deutlich besser ins Spiel. Einen Freistoß von Michael Wende konnte Wiesmüller noch entschärfen (75.). Zehn Minuten später war der SCI-Torwart aber chancenlos. Nach einem Eckball köpfte der eingewechselte Angreifer Dennis Mehic den Ball zum dann auch verdienten Ausgleich ins Tor.
SC Ichenhausen: Wiesmüller, Pop, Deffner, Cetinkaya, Schiller, Bademli, Theer, Günther, Yalap (82. Sailer), Weiller, Kayahan (72. Kräutter).
SC Bubesheim: Zeiser, Krez, Streit (67. Mehic), M. Wende, Berisha, Nerdinger (45. R. Wende), Zajic, Frank, Wasner (84. Wagner), Huber, Koc.