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Bezirksliga Nord: Kaltschnäuzigkeit schlägt Dummheit

Bezirksliga Nord

Kaltschnäuzigkeit schlägt Dummheit

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    Groß war die Freude und auch die Erleichterung nach dem Derbysieg in Bubesheim. Die Fußballer des FC Günzburg holten drei ganz wichtige Punkte. Dass der Sieg sehr schmeichelhaft war, interessierte im Jubel verständlicherweise keinen.
    Groß war die Freude und auch die Erleichterung nach dem Derbysieg in Bubesheim. Die Fußballer des FC Günzburg holten drei ganz wichtige Punkte. Dass der Sieg sehr schmeichelhaft war, interessierte im Jubel verständlicherweise keinen. Foto: Ernst Mayer

    Während die Günzburger Fußballer völlig losgelöst vor ihrer Trainerbank herumhüpften und „Derbysieger, Derbysieger“ riefen, kauerten versprengte Häuflein des geschlagenen Bubesheimer Teams auf dem strapazierten Rasen ihres Sportgeländes. Die Spieler fassten sich ungläubig an die Köpfe. Sie waren ja auch auf ziemlich merkwürdige Art in die Heimpleite gerauscht an diesem sonnigen Staatsfeiertag. Oder, um es in den Worten von Trainer Marco Chessa zu sagen: „Wir schlugen uns selber. Das war eigene Dummheit.“

    Tatsächlich genügten den Gästen ein Glückstreffer sowie ein Moment der Kaltschnäuzigkeit, um die drei Punkte einzufahren. Der Glücksfall ereignete sich, als Enes Güzel aus großer Distanz mangels Anspielstationen einen Verzweiflungsschuss losließ und Bubesheims Torwart Markus Bader den Ball durch seine aufgespannten Hände ins Netz gleiten ließ (73.). Konsequenz zeigten die Gäste dann, als die urplötzlich unsortierte Hintermannschaft des SCB das taktische Foul im Mittelfeld zum verkehrten Zeitpunkt unterließ und Patrick Buchta den flüssig vorgetragenen Konter cool zum Auswärtssieg abschloss (76.).

    Außerhalb dieser Szenen sowie von ein, zwei Schüssen aus großer Distanz waren die Schützlinge von Trainer Robert Nan vor 300 Zuschauern allein darauf aus, die Sache irgendwie gegentorlos zu überstehen. Sie änderten ihre Spielweise auch nicht, als dieser Plan nach dem in dieser Phase total verdienten SCB-Führungstreffer durch Tanay Demir (63.) durchkreuzt war. Und so war der Sieg des Aufsteigers nach einer spielerisch nicht berauschenden Begegnung schon reichlich glücklich.

    Aber wer fragt ernsthaft danach? Günzburg hat sich wieder ein bisschen Rückenwind fürs Unternehmen Klassenerhalt verschafft – das allein zählt für den nach wie vor ersatzgeschwächten Aufsteiger. Zu ausgelassen dürfte die Feier allerdings nicht werden: Nan möchte gerne noch vier weitere Siege bis zur Winterpause (den ersten davon am liebsten gleich am Sonntag in Wemding). Und gleichzeitig muss allen FCG-Freunden klar sein, dass die zuletzt gezeigten Leistungen eher selten zu Punktgewinnen in der Bezirksliga reichen.

    Wenn eine Mannschaft etwas in den Unterhaltungswert der Partie investierte, so war es die des Gastgebers. Die Bubesheimer müssen sich allerdings schon fragen lassen, warum sie es trotz überlegener Spielgestaltung und einiger guter Tormöglichkeiten immer wieder in dieser Runde schaffen, ihrem Gegner die Punkte auf dem Silbertablett zu servieren. „Es fehlt an Selbstvertrauen“, stellte Coach Chessa gestern fest. An ihm wird es liegen, das bis Sonntag zu ändern – da steht die Begegnung bei Cosmos Aystetten auf dem Spielplan. Dem Trainer ist vor dem Trip nicht bange. „Ich bin überzeugt, dass wir dort einen Dreier holen“, kündigte er an.

    SC Bubesheim Bader – Demir, Chessa, Berscheit, Kayhan – Koc, Wende (63. Eppler), Hain (87. Eggle), Schnell – Braun, Pireci (67. Galis)

    FC Günzburg Krumpholz - Kelmendi, Hepp (27. Struck), Bader, Müller (8. Ries) – Paust, Riehr (71. Sahlmen) – Ortlieb, Güzel, Buchta – Lamatsch

    Der TSV Ziemetshausen zählt weiterhin zu den positiven Überraschungen dieser Saison in der Fußball-Bezirksliga Nord. Einem Fehlstart ließ die Elf von Trainer Rainer Amann am Freitag eine tolle Leistungssteigerung folgen; am Ende der Bemühungen stand ein verdienter 3:2-Heimerfolg gegen den SV Holzkirchen. Damit war auch das große Fest am Abend gesichert: Abteilungsleiter Georg Stötter feiert am heutigen Samstag Geburtstag und lud die Mannschaft zur Vesper ein.

    Nach der ersten Viertelstunde auf dem Rasen sprach noch nicht viel dafür, als sollte der Tag in eine gelungene Feier münden. „Da waren wir neben der Kappe“, urteilte Stötter. Prompt gelang den Gästen verdientermaßen durch Julian Rau das Führungstor (15.). Bis zum Seitenwechsel bemühten sich die Ziemetshauser vergeblich, konstruktive Aktionen bleiben selten.

    Nach einer dem Spielgeschehen entsprechenden Ansprache von Amann kamen die Gastgeber wie verwandelt aus der Kabine. Ziemetshausen ging fortan hohes Tempo und schaffte schnell das 1:1 durch Michael Klimm (47.). Weitere Tore von Andreas Endres (69.) und noch einmal Klimm (84.) stellten die Weichen auf Sieg. Nur Stefan Endres wollte Spannung erzeugen: Ihm unterlief vor 150 Zuschauern ein Eigentor (87.) und der TSV musste noch ein wenig zittern.

    Stötter blieb trotz des Sprungs auf Platz fünf gelassen. „Das sind wieder drei Punkte für den Klassenerhalt“, sagte er und fügte hinzu, die derzeitige Lage nehme seinem Team den Druck vor dem Sonntag-Derby gegen Zusmarshausen.

    TSV Ziemetshausen A. Mayer – A. Endres, F. Klimm, Hillenbrand, S. Endres, Yildiz, M. Klimm (86. Schubert), Pietsch, Akyel, Bobitiu (64. S. Mayer), Rottmeir (67. Asik)

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