Ist das die Trendwende? Jedenfalls hat Aufsteiger FC Günzburg den ersten Sieg in der Fußball-Bezirksliga Nord geschafft. Beim TSV Gersthofen gewann das Team um Spielertrainer Christoph Bronnhuber 2:0. Während Beobachter aufseiten der Gastgeber von einer „Demontage“ sprachen, sagte der FC-Coach nach dem moralischen Befreiungsschlag schlicht: „So ein Sieg fühlt sich wirklich sehr gut an.“
Tiefpunkt der schwachen Vorstellung der Einheimischen war das 0:2, als Steffen Benke die gesamte Gersthofer Hintermannschaft düpierte und mit einem satten Schuss ins lange Eck abschloss (82.). Dies alles in Unterzahl, denn kurz zuvor hatte Barbaro Casamayor-Bell gelb-rot gesehen (76.). Diese Karte war bezeichnend für die körperbetonte und rustikale Spielweise der Günzburger, die mit kompromisslosen Aktionen jeglichen Spielfluss des TSV Gersthofen bereits im Keim erstickten. Die technisch versierten Hausherren fanden gegen die stabil stehende Fünferkette kein Rezept, konnten diesen Abwehrriegel nicht knacken. Aus Bronnhubers Sicht war das der Schlüssel. „Unser Matchplan ist aufgegangen. Wir haben sehr mutig agiert und Gersthofen nicht ins Spiel kommen lassen“, kommentierte er das Geschehen.
Die Gäste begannen ziemlich forsch. Julian Chessa scheiterte an Torhüter Niklas Gordy (8.), Christoph Bronnhuber jagte das Leder über den Kasten (12.). Einen Stellungsfehler in der Gersthofer Abwehr nutzte schließlich Bronnhuber eiskalt zum 0:1 (33.). Die Chancen des TSV waren leicht zu zählen. Selbst als Nico Hepp und FC-Torwart Fabian Kuchenbaur in Koproduktion den Ball versemmelten, konnten die Schwarz-Gelben kein Kapital daraus schlagen, sodass es bei der verdienten Pausenführung der Gäste blieb.
Erst nach einer Stunde übernahm der TSV wieder das Kommando. Die größte Chance zum Ausgleich vergab Rudi Kine. Nach dem schönsten Angriff der Partie über Okan Yavuz und Sebastian Lux schaffte er das Kunststück, den Ball aus zwei Metern über den Kasten in den Nachthimmel zu zimmern. Mehr ließen die Gäste nicht zu.
Bronnhuber durfte zufrieden zusammenfassen: „Wir haben Anschluss gefunden, und jetzt wissen wir auch, dass wir mithalten können.“ (oli/ulan)
TSV Gersthofen Gordy – Durner, Gai, Wagemann, Wilde – Oktay Yavuz (60. Schmidt), Okan Yavuz – Lux, Neziri (56. Atay), Anzano (46. Kine)– Secgin
FC Günzburg Kuchenbaur – Casamayor-Bell, Nolde, Bader, Chessa – Megyes (82. Benke) – Hepp, Wachs, Bandlow (64. Bandlow), Wahl (72. Kelmendi) – Bronnhuber
Schiedsrichter Faab (Oberostendorf)
Tore 0:1 Bronnhuber (33.), 0:2 Benke (85.)
Gelb-rot Casamayor-Bell (76./Günzburg) Zuschauer 157