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Bezirksliga: Abstiegsregelung trifft auf harte Kritik

Bezirksliga

Abstiegsregelung trifft auf harte Kritik

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    Abstiegsregelung trifft auf harte Kritik
    Abstiegsregelung trifft auf harte Kritik Foto: „Sehr unglücklich“: Manfred Böhme, Spartenchef SV Ettenbeuren.

    Landkreis Übermorgen startet die Fußball-Bezirksliga Nord mit dem offiziellen Eröffnungsspiel zwischen Absteiger SC Bubesheim und Aufsteiger SC Ichenhausen in die Saison. Diese Paarung bildet den Auftakt zu einer ganzen Serie von Derbys in der Spielzeit 2011/2012. In der von Experten und Fans aus der Region immer wieder als „Hammer-Liga“ bezeichneten Spielklasse stehen stolze sieben Mannschaften aus dem Landkreis Günzburg. Neben dem SC Bubesheim und dem SC Ichenhausen mischen auch TSV Burgau, SV Ettenbeuren, VfR Jettingen, TSV Krumbach und SpVgg Wiesenbach mit. Damit treten so viele Mannschaften aus dem Landkreis wie noch nie in der (noch) zweithöchsten schwäbischen Spielklasse an.

    Für viele Diskussionen sorgt im Vorfeld die beschlossene Umstrukturierung der Spielklassen nach der kommenden Saison und die damit verbundene Auf- und Abstiegsregelung in der Bezirksliga. Nach Abschluss der Rückrunde werden neben den drei Letztplatzierten der 16er-Liga in Entscheidungsspielen noch drei weitere Absteiger auf die Kreisebene gesucht. Im Europapokal-Modus spielen dann der Achte gegen den Dreizehnten, der Neunte gegen den Zwölften und der Zehnte gegen den Elften. Die Verlierer dieser Partien müssen den Gang in die Kreisliga antreten, die Sieger bleiben in der Bezirksliga.

    Die Verantwortlichen der Vereine aus dem Kreis Günzburg sind von dieser Regelung ganz und gar nicht begeistert. Der Ichenhauser Abteilungsleiter Rudi Schiller sagt: „Es darf nicht sein, dass die Bezirksliga für die Neueinteilung büßen muss. Bei Vereinen, die Jahre auf den Aufstieg hingearbeitet haben, könnte bei einem eventuellen Abstieg alles zusammenbrechen. Es hätte bestimmt andere Möglichkeiten gegeben.“ Auch Burgaus Trainer Rainer Amann steht dem Modus kritisch gegenüber: „Wenn man eine ordentliche Saison gespielt und am Ende den achten Platz geschafft hat, kann man wegen eines schlechten Spiels noch absteigen.“

    Als „sehr unglückliche“ Regelung bezeichnet der Ettenbeurer Spartenleiter Manfred Böhme den Modus für die neue Spielzeit: „Die Bezirksliga ist von der Reform am härtesten betroffen. Wenn ein Verein am Saisonende verletzte Akteure hat, kann ein einziges Spiel über eine ganze Saison entscheiden.“ Die Lösung für seinen Verein kann nur diese sein: „Wir streben den siebten Platz an, dann gehen wir den Entscheidungsspielen aus dem Weg.“

    Auch der TSV Krumbach möchte mindestens auf diesem siebten Platz landen. „Endlich gibt es eine Bezirksliga mit vielen Derbys und dann müssen voraussichtlich einige Vereine schon wieder absteigen“, mutmaßt Theodor Reichelt. Der TSV-Abteilungsleiter fragt, welchen Stellenwert die Bezirksliga in der Saison 2012/2013 noch hat, wenn tatsächlich Mannschaften aus dem (eigentlich) soliden Mittelfeld der Tabelle absteigen. Immerhin glaubt er: „Auch wenn es nicht ganz glücklich ist, wird es sicher bis zum letzten Spieltag spannend.“

    Dass der Meister der Bezirksliga nicht automatisch in die nächsthöhere Klasse aufsteigt, sondern sich in zwei Spielen mit dem Achten der Bezirksoberliga um diesen Platz streiten muss, ist aus Perspektive des Bubesheimer Co-Trainers Torsten Frank „nicht glücklich“. Der SCB peilt bekanntlich sofort die Rückkehr in höhere Gefilde an. Für Frank ist klar: „Es war bisher immer so, dass der Meister aufgestiegen ist und der Zweite Relegationsspiele ausgetragen hat. Das wäre meiner Meinung nach auch diesmal die beste Lösung gewesen.“

    Der Wiesenbacher Abteilungsleiter Max Jenuwein nimmt es, wie es ist. „Wir konnten nichts daran ändern. Die Entscheidungsspiele sind eine reine Glückslotterie.“ Weiter führt Jenuwein aus: „Ich hoffe natürlich (kann es mir aber nicht vorstellen), dass wir unter die besten sieben Teams kommen, dann gehen wir der Relegation aus dem Weg.“

    Der neue Jettinger Abteilungsleiter Sascha Hoser bezeichnet die Abstiegsregelung als „krass“. Wenn ein Verein nach 30 Spieltagen den achten Platz erreicht, darf es nach seiner Meinung nicht sein, dass er noch absteigt. Auch die Lösung, dass der Meister nicht direkt aufsteigt, trifft bei Hoser auf Unverständnis: „Diese Regelung ist unfair gegenüber allen Bezirksligisten.“

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