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Bayernliga Frauen: Reisen bildet, Handball auch

Bayernliga Frauen

Reisen bildet, Handball auch

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    Erzielte zehn Tore von Rechtsaußen: Nina Porkert.
    Erzielte zehn Tore von Rechtsaußen: Nina Porkert. Foto: Ernst Mayer

    Reisen bildet: Dieser im Wortlaut auf den deutschen Philosophen Immanuel Kant zurückgehende, in anderen Formulierungen aber schon seit dem Altertum bekannte Spruch hat die Bayernliga-Handballerinnen des VfL Günzburg auf den weiten Weg nach Marktredwitz begleitet. Er sollte eine zusätzliche Aufmunterung sein für den Fall, dass man aus der Partie bei der HSG Fichtelgebirge nur Erfahrungswerte würde mitnehmen können. Einen starken Auftritt und einen tollen 29:26-Auswärtssieg später können die Weinroten den Spruch um eine wichtige Nuance erweitern: Handball bildet auch.

    Da die HSG Fichtelgebirge in ihren ersten beiden Spielen nur 15 beziehungsweise 16 Treffer erzielen konnte, war der Matchplan einfach. Höchstens 20 Treffer einfangen und irgendwie trotz des Harzverbots ein paar mehr werfen – so sollte es laufen. Nina Porkert erzielte die ersten beiden Tore. Dann schlug Lena Götz zweimal zu. Überhaupt erwischte die rechte Angriffsseite einen Sahnetag, 22 Tore gingen auf das Konto der Linkshänderinnen.

    Der gegnerische Trainer hatte im Vorfeld angekündigt, im Angriff den Hebel anzusetzen. Das beherzigten seine Handballerinnen dann. Mit Verzögerung startete die Angriffsmaschine aus dem Fichtelgebirge langsam und ungewohnt treffsicher. Beim 4:5 stellte Nicole Sammet den Anschluss her. Beim 6:6 durch Sabrina Materne, die insgesamt neun Treffer erzielen sollte, war der Ausgleich geschafft. Die Halle tobte. Das Spiel kippte. Die Vorteile lagen nun bei den Fränkinnen. Von Angriffsflaute war nichts zu spüren. Beim 11:8 und 16:13 leuchteten Drei-Tore-Vorsprünge von der Anzeigentafel. Gut für Günzburg, dass Lena Götz gewohnt eiskalt blieb und noch einen Siebenmeter zum 14:16-Halbzeitstand verwandelte. Damit blieb ihr Team auf Tuchfühlung.

    Die Fränkinnen schienen nach Wiederanpfiff weiter von Flügeln getragen. Beim 20:15 durch Katrin Reif hatten sie ihren höchsten Tore-Abstand erzielt. Die Trainer-Brüder Kees nahmen ihre Auszeit. Jürgen Kees wurde arg unzufrieden und bekam mal wieder eine Gelbe Karte. Das trieb die Mannschaft an. Bevor ihr mitleidender Coach auch noch Rot bekäme, legten die Spielerinnen lieber einen Zahn zu. Die Räder des Angriffs griffen nun besser ineinander. Nach dem 18:22 begann der Günzburger Lauf. Ruckzuck ging alles. Urplötzlich stand es 24:22 – ein Sechserpack, nicht alltäglich im Damenhandball, brachte den VfL auf die Siegerstraße. Den HSG-Spielerinnen waren die Flügel gestutzt. Großen Anteil an der Wende hatte VfL-Torhüterin Elena Hoffmann, die in dieser Phase ein paar schwierige Bälle entschärfte, nachdem die Günzburger Torhüterinnen zuvor nur langsam in Fahrt gekommen waren.

    Um war die Begegnung noch lange nicht. Die Fränkinnen wollten die Rote Laterne auf keinen Fall mehr in ihrer Halle haben. Der erneute Anschluss zeugt von diesem aufopferungsvollen Kampf für die eigenen Farben. Doch die Schwäbinnen blieben kühl und clever. In der 56. Minute war die Vorentscheidung beim 29:24 gefallen. Die VfL-Deckung war mittlerweile aus Donau-Beton. (zg)

    VfL Günzburg Gremmelspacher, Hoffmann; Götz (12/3), Harder (2), Kubasta, Stoll (1), Engelmann (1), Schütte (1), Sperandio (1), Christel (1), Jahn, Porkert (10)

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