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Schule: Grundschulen im Kreis Günzburg sind ab Montag im Präsenzunterricht

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Grundschulen im Kreis Günzburg sind ab Montag im Präsenzunterricht

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    Unterricht im Klassenzimmer – er kommt wieder. Vom kommenden Montag an soll es allen Erst- bis Viertklässlern im Landkreis Günzburg ermöglicht werden, ihre Schulen zu besuchen. Eine Schlüsselrolle, wie es dann in Zukunft weitergeht, nimmt der Inzidenzwert ein.
    Unterricht im Klassenzimmer – er kommt wieder. Vom kommenden Montag an soll es allen Erst- bis Viertklässlern im Landkreis Günzburg ermöglicht werden, ihre Schulen zu besuchen. Eine Schlüsselrolle, wie es dann in Zukunft weitergeht, nimmt der Inzidenzwert ein. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Endlich wieder Klassenzimmer! 4300 Mädchen und Buben können im Landkreis Günzburg ab Montag wieder ihre Grundschulen besuchen. Darüber dürften sich auch viele Eltern freuen, die sich bislang auf die verschiedenen Unterrichtsformen (Distanz, Wechselmodus, Präsenz) einstellen mussten. Die Öffnung betrifft in den 27 Grundschulen des Landkreises 205 Klassen, die bisher größtenteils im Wechselunterricht gelernt haben. Eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 macht es möglich. Aktuell liegt diese Kennziffer bei 27,6.

    Wie der „Unterrichtsplan“ für die Schulen aussehen wird, entscheidet künftig am Freitagvormittag das Gesundheitsamt für die kommende Woche. Das bedeutet: Unabhängig davon, wie sich der Inzidenzwert verändern sollte, gilt die Beschlusslage stets für eine ganze Woche. Das soll für alle Beteiligten die Planbarkeit erleichtern.

    Prognose am Mittwoch, Entscheidung am Freitag

    Bereits jeweils zwei Tage vor dieser wöchentlichen Entscheidung gibt Schulamtsdirektor Thomas Schulze gegenüber den Schulen nach Rücksprache mit Landratsamt und Gesundheitsamt eine Prognose ab, wie es aussehen könnte für die nächste Schulwoche. „Das soll mittwochs für die Schulleiter eine Art Zwischeninformation sein.“ Schulze ist in seiner Funktion eigentlich nicht für die weiterführenden Schulen zuständig. Um der Pandemie im Schulbereich effizient zu begegnen, hat er sich bereit erklärt, die Koordination zu übernehmen.

    Schulamtsdirektor Thomas Schulze.
    Schulamtsdirektor Thomas Schulze. Foto: Peter Bauer

    Bislang haben die Grundschulen größtenteils Wechselunterricht. An einigen Schulen konnte Präsenzlernen bereits umgesetzt werden, weil es möglich war, erforderliche Mindestabstände einzuhalten. Die Raum- und die Klassengröße sind dafür entscheidend. Mit 20,9 Grundschülern pro Klasse im Durchschnitt haben wir im Landkreis eine relativ niedrige Klassenstärke. Das ist uns jetzt schon in dieser Pandemie entgegengekommen“, sagt Schulze. Andernfalls hätte jetzt schon Präsenzunterricht an mancher Grundschule wohl nicht stattgefunden.

    "Sehr gute Lösungen" für Maskentragepausen

    Bei einem Inzidenzwert von unter 50 ist es nach den gültigen Regelungen von der ersten bis zur vierten Klasse nicht mehr notwendig, die Mindestabstände einzuhalten. Schüler müssen aber eine Mund-Nase-Bedeckung, Lehrer einen Mund-Nase-Schutz tragen. Knapp 41.000 OP- oder Hygienemasken seien an alle Schulen im Kreis verteilt worden, betont Schulze. Den Lehrern werde aber das Tragen einer FFP2-Maske empfohlen. „Das ist noch ein deutlich besserer individueller Schutz“, so der Schulamtsdirektor. Lüftungspausen, eine Tragepause der Maske, die mit Bewegungspausen im Freien einhergehen könnten, seien konzipiert. Die Schulen haben Schulze zufolge „sehr gute Lösungen gefunden“.

    In weiterführenden Schulen sind die Vorgaben andere: Bei einer Inzidenz unter 100 könnten ab Montag alle in den Präsenzunterricht gehen, sofern der Mindestabstand bei Maskenpflicht eingehalten werden kann – sonst sei Wechselunterricht (über dem 100er-Inzidenzwert ist dann Distanzunterricht). Diese Voraussetzung und die Inzidenzschwelle 100 bergen nach Schulzes Einschätzung wenig Risiko, dass die Beschulungsform rasch geändert werden muss.

    Wer in den Mittelschulen in den Fokus rückt

    Die Abschlussklassen sind ja bereits vor Ort. In den zehn Mittelschulen des Landkreises werden auch die Vorabschlussklassen in den Fokus gerückt. Wo es geht, soll ein Präsenzunterricht ermöglicht werden. „Jede Schule muss selbst entscheiden, ob das mit den Gegebenheiten vereinbar ist“, sagt der Chef des Schulamts (Krumbach).

    Ein weiterer Baustein, der der Ausbreitung des Coronavirus in den Schulen möglichst keinen Platz lassen soll, sind die vom Gesundheits- und Kultusministerium angekündigten Schnelltests (Selbsttests) für Lehrer und Schüler. Das Schulamt hat seine Hausaufgaben gemacht und die Impfbereitschaft an allen 71 Schulen im Landkreis Günzburg erfragt. Für die Lehrer habe er „sehr valide Zahlen“, wie Schulze sagt. Über alle Schularten hinweg haben mehr als 80 Prozent der Lehrerkräfte ihre „Selbsttestwilligkeit“ erklärt. Bei den Schülern, die über 15 Jahre alt sind, seien es „um die 70 Prozent“.

    Kultusministerium: Schnelltests für alle Schüler in Bayern

    Bislang war auch von älteren Schülern die Rede. Aber am Donnerstagnachmittag hat das Kultusministerium nach Informationen dieser Redaktion bekannt gegeben, dass die Schnelltests auf alle Schüler in Bayern ausgedehnt werden sollen. Die klassische Variante dieses Verfahrens ist es, sich – bevor es in die Schule geht – zu Hause zu testen und bei einem positiven Ergebnis sich in Selbstisolation zu begeben, dann den Hausarzt, das Testzentrum oder das Gesundheitsamt anzurufen und sich einen Termin für einen aussagekräftigeren PCR-Test geben zu lassen; und das zu tun, was nach dem Vorliegen des Ergebnisses vom Gesundheitsamt vorgegeben wird.

    Es ist vorgesehen, dass sich Lehrer zweimal in der Woche freiwillig testen, „am besten montags und mittwochs“, rät Schulze. Pro Schüler soll es ein Testkit in der Woche geben.

    An den Schulen soll getestet werden

    Einigen Schulen ist es lieber, dass ihre Schüler sich in einer „kontrollierten Situation“ testen – etwa vor Schulbeginn in der Turnhalle und nicht zu Hause. Das freilich ist ein größerer Aufwand, bedeutet aber womöglich eine größere Ergebnis-Sicherheit. Positivgetestete müssten dann isoliert und abgeholt werden. Und so will es auch das Kultusministerium. Am Donnerstag lautete der Wunsch aus München, dass die freiwilligen Schülertests allesamt an den Schulen durchzuführen sind. Nur auf diese Weise ist klar, dass sich die Schülerinnen und Schüler überhaupt getestet haben.

    Momentan sind diese Konzepte noch theoretischer Natur. Von den Ministerien wurde zwar angekündigt, dass die Testkits ab 4. März ausgeliefert werden. Aber in den Landkreis Günzburg hat bis Donnerstag noch kein Test den Weg gefunden. Regionen in Bayern mit höheren Inzidenzwerten (etwa in der Oberpfalz) werden bevorzugt behandelt. Logisch ist das für Thomas Schulze nicht unbedingt. Denn „wo die höchsten Inzidenzen sind, findet die wenigste Schule statt“.

    Schulamtsdirektor ist nicht glücklich mit der Situation

    Er kann sich vorstellen, dass sich alles für den Kreis Günzburg „in die nächste Woche hineinziehen wird“. Glücklich ist er mit dieser Situation nicht. Die Verfügbarkeit der Schnelltests sollte seiner Meinung nach parallel laufen zu den Schulöffnungen am Montag. „Das wäre im Sinne der Lehrkräfte und im Sinne des Dienstherren, was die Sorgfalts- und Fürsorgepflicht anbelangt.“ Es diene der Sicherheit und der Beruhigung. Schulze verspricht: „Wenn wir Testmaterial haben, kommt es über die Logistik des Landkreises umgehend zu denjenigen, die es eigentlich schon haben sollten.“

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