„Wer singt, betet doppelt“: Dieses Zitat des heiligen Augustinus steht auf der Einladung zum Gottesdienst zur Orgelrenovierung in Dürrlauingen. Am Samstag, 21. September, segnet Bischof Bertram Meier das restaurierte Instrument und zelebriert dazu um 18 Uhr einen Festgottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus.
Im Jahr 2023 kam es bei der Dürrlauinger Orgel während des Spiels vermehrt zu anhaltenden Heultönen. Also wurde der Orgelsachverständige der Diözese Augsburg, Pater Stefan Kling, um eine Expertise gebeten. Beim Ortstermin stellte dieser fest, dass das Dürrlauinger Exemplar der Königin der Instrumente kunsthistorisch sehr bedeutend ist. Es ist eine pneumatische Orgel aus dem Jahr 1925, hergestellt in der Werkstätte der Gebrüder Hindelang. Und sie steht unter Denkmalschutz.
Pater Stefan Kling stellte fest, dass sie von guter handwerklicher Substanz sei und bisher pfleglich behandelt worden sei. Dennoch sei eine umfängliche Restaurierung dringend notwendig gewesen. Die Heultöne waren darauf zurückzuführen, dass die Orgel deutlich verschmutzt war. Außerdem empfahl Pater Kling eine gründliche Überholung der Spieltechnik. So wurden Dichtungen aus Leder ausgetauscht und der Blasebalg saniert.
Gut ein Jahr dauerte die Renovierung der Kirchenorgel in Dürrlauingen
Die Planungen für die Orgelrenovierung begannen im Juli 2023. Im November 2023 wurden drei Angebote für die Arbeiten eingeholt und schließlich der Auftrag an die Firma Sandtner aus Dillingen vergeben. Erst im April 2024 begannen die Arbeiten, da diese im Winter nicht möglich waren. Die Abnahme durch Pater Kling erfolgte am 29. August.
Die Kosten der Renovierung betrugen 58.000 Euro. Ein Neubau hätte 300.000 Euro gekostet. Die Gemeinde Dürrlauingen gab einen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro. Denselben Betrag gab es jeweils vom Förderverein der Pfarrkirche Dürrlauingen sowie dem Bayerischen Landesamt für Schule. Den Rest musste die Pfarrei aus eigenen Mitteln bestreiten. Dazu gab es auch Spendenaufrufe an die Bevölkerung. Die Finanzierung war schwierig, da die Diözese Augsburg generell keine Zuschüsse für den Orgelunterhalt gibt. Also wurden Spendenkonten bei der VR-Bank und der Sparkasse Günzburg-Krumbach eingerichtet. Während der Renovierung stellte die Firma Sandtner als Ersatzinstrument eine Truhen-Orgel aus zwei Teilen zum Zusammenbauen zur Verfügung.
Der Dürrlauinger Kirchenpfleger Johann Schneider ist zufrieden. „Nach der barrierefreien Umgestaltung der Kirche im Jahr 2022 und der Orgelrenovierung ist unsere Pfarrkirche Sankt Nikolaus jetzt für die Zukunft gut aufgestellt“, sagt er. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes zum Abschluss der Renovierung am 21. September übernehmen die Blasmusik Dürrlauingen, der Kirchenchor Gundelfingen sowie Anne Liebe und Brigitte Schneider an der Orgel.
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