Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Pferdesport: Günzburg erlebt ein glanzvolles Fest des Reitsports

Pferdesport

Günzburg erlebt ein glanzvolles Fest des Reitsports

    • |
    Bronze bei der schwäbischen Dressur-Meisterschaft, Gold als Stütze im Organisationsteam des RuFV Günzburg: Brigitte Schnödt, hier mit ihrem Erfolgspferd Feliciano.
    Bronze bei der schwäbischen Dressur-Meisterschaft, Gold als Stütze im Organisationsteam des RuFV Günzburg: Brigitte Schnödt, hier mit ihrem Erfolgspferd Feliciano. Foto: Ernst Mayer

    Längst hatte sich Brigitte Schnödt bei ihrem braven Feliciano bedankt, als sie aus dem Sattel stieg und für einen Moment innehielt, weil soeben die Wertung für ihre finale Vorstellung bei dieser schwäbischen Dressur-Meisterschaft durchgegeben wurde. 69,76 Prozent gaben die drei Richter der Lokalmatadorin für ihren Vortrag beim St. Georg Special – eine Wertung, die der Günzburgerin einen spontanen Juchzer entlockte: „Persönliche Bestleistung!“ Viel mehr musste sie gar nicht sagen, es war ihre persönliche Krönung einer tollen Saison mit dem elfjährigen Württemberger Wallach. Dass es zu Platz zwei in dieser schweren Dressur reichen würde und zu Bronze in der Gesamtwertung der Bezirksmeisterschaft, für die insgesamt drei S*-Prüfungen zählten, wusste die versierte Reiterin da noch gar nicht. Beide Nachrichten werden ihr den Rückblick auf die herrlichen Günzburger Reitertage zusätzlich versüßen.

    GZ-Bildergalerie RFV Günzburg Tunier Dressur Springen
    Icon Galerie
    44 Bilder
    Drei Tage lang trafen sich in Günzburg Dressur- und Springreiter bei schönstem Kaiserwetter zu zahlreichen Prüfungen. Das sind die besten Bilder.

    Es war ein Herbstturnier zum Zungenschnalzen. Drei Tage Kaiserwetter; selbst langjährige Begleiter der Veranstaltung konnten sich kaum an eine derartige Ballung von Spätsommertagen erinnern. Und die gut 50 ehrenamtlich Helfenden des gastgebenden RuFV Günzburg sowie Vereinschef Thomas Lang hatten sich diese tollen äußeren Umstände auch verdient. Es war so etwas wie der äußere Rahmen zur inneren Aufbruchstimmung, die den ganzen Verein durchzieht, seit in Sachen Pachtvertrag für die Gesamtanlage Planungssicherheit besteht.

    Springplatz erlebt seinen letzten Auftritt als Sportgelände

    Und so machten sie alle, wirklich alle, fröhliche Mienen zu einer Veranstaltung, die so viel mehr ist als sportlicher Wettkampf. „Jeder ist begeistert – was wollen wir mehr?“, fragte Lang launig in die Expertenrunde, die sich an allen drei Tagen am schmucken Dressur-Viereck und am Abschlusstag auch entlang des alt-ehrwürdigen Springplatzes eingefunden hatte. Der erlebte in Form des finalen Stilspringens der Klasse L mit Stechen seinen buchstäblich letzten Auftritt als Sportgelände. Schon in dieser Woche, so hieß es, beginnt die Generalsanierung.

    Die reitsportlichen Höhepunkte des Turniers setzten die Dressur-Asse. Die ersten beiden Prüfungen der schweren Klasse gingen an Denise Zick (RFV Bad Grönenbach), die mit eleganten Vorträgen auf der 15-jährigen Bayerischen Stute Soleil jolie alle Augen auf sich zog. Vor dem Finale sah sie aus Laien-Perspektive schon wie die neue schwäbische Meisterin aus, doch der abschließende St. Georg Special fließt mit einem erhöhten Faktor in die Gesamtwertung ein und hier, ausgerechnet hier, belegte Zick nur den dritten Platz. So musste sie in der Gesamtwertung Frank Freund an sich vorbeireiten lassen. Der Mann vom TRSC Königsbrunn zeigte im Sattel des braven, zwölfjährigen Bayerischen Wallachs Duellant im richtigen Moment seine beste Leistung, entschied die Teilprüfung mit deutlichem Punktevorsprung für sich und durfte sich über den Titelgewinn freuen.

    Brigitte Schnödt: "Das Pferd war toll"

    Wie eine Siegerin fühlte sich freilich auch Schnödt – und das total zu Recht. Die Günzburgerin hatte im Vorfeld nicht hundertprozentig einschätzen können, wie ihr Feliciano auf die ungewöhnlich vielen Zuschauer reagieren würde. Im Rückblick lobte die 61-Jährige dann: „Das Pferd war wirklich toll. Es hat sich konzentriert und war bei mir. Und der eine Fehler, den ich fast am Ende der Dressur hatte, war meiner.“

    Auch wenn sie nicht im Sattel saß, war Schnödt während der Turniertage stets präsent und reihte sich damit ein in all jene Vereinsmitglieder, die mit einem Lächeln im Gesicht am Gelingen dieses wunderbaren Fests des Reitsports mitwirkten.

    Barbara Kreuzer schaut, "dass alles passt" - mit 85 Jahren

    So wie Barbara Kreuzer, eine seit Jahrzehnten glänzende Perle des Reitvereins. Auch diesmal war die inzwischen 85-Jährige Chefin der Siegerehrungen und Hüterin der Geldpreise. Kreuzer war schon dabei, als der RuFV seine Heimat noch auf der Hagenweide hatte. Die Frage, warum sie sich das immer noch antut, quittierte sie mit einem Lächeln und sagte: „Bis jetzt hat der Verein ja noch niemanden gefunden, der das macht. Also schau’ ich halt, dass alles passt.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden