Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Krumbach-Mindelheim lud zu seiner jährlichen Sicherheitsunterweisung in den Gemeindewald Pfaffenhausen und den Nutzungsrechtewald Burtenbach. 170 kommunale und private Waldbesitzer sowie – in diesem Jahr erstmals – Bürgerinnen und Bürger informierten sich über die Themen „Sicheres Arbeiten im Wald“ und „Pflege junger Wälder mit Maschinen“.
Im Jahr 2023 starben in Deutschland 36 Menschen bei Unfällen im Wald. Damit ist die Waldarbeit weiterhin eine der unfallträchtigen Tätigkeiten, wie Michael Miller und Mario Renz von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) betonen. Besonders beim Arbeiten mit der Motorsäge kommen Menschen zu Schaden. Renz und Miller legten daher den Schwerpunkt ihrer Unterweisung auf das richtige Verhalten bei der Holzernte und die korrekte Absperrung von Waldstraßen. Teilnehmer der Veranstaltung berichteten allerdings, dass Waldbesucher die Absperrungen trotz Gefahr für Leib und Leben immer wieder umgehen.
Harvester als Alternative zur Motorsäge
Die praktische Arbeit mit der Motorsäge demonstrierte Tobias Schanz. Der Forstunternehmer zeigte korrekte Fällschnitte an Laubbäumen und geltende Sicherheitsregeln. Viel sicherer sei es aber, die Waldpflege mit einer Maschine durchzuführen. Gleichzeitig sparen moderne Forstmaschinen Zeit und Geld. Eine Alternative ist der Harvester. Drei Forstunternehmer demonstrierten, wie sie mit kleinen Harvestern junge Fichtenbestände pflegen. Ziel ist es, die Bestände besser auf den Klimawandel vorzubereiten. Die Fichten brauchen mehr Platz, um eine große Baumkrone für Standsicherheit zu bilden. Gleichzeitig sorgen Laubbäume für mehr Artenvielfalt.
Trotz ihrer 14 Tonnen Gewicht sind Harvester in der Lage, gezielt einzelne Bäume zu entnehmen und damit die besten Bäume zu fördern. Dabei arbeiten sie aufgrund eines geringen Reifendrucks und breiter Reifen sehr bodenschonend. Die Äste der gefällten Bäume dienen den Maschinen zusätzlich als Unterlage zum Fahren, damit der Waldboden möglichst geschont und nicht verdichtet wird. Das entnommene Holz wird überwiegend in Hackschnitzel-Heizanlagen für die Fernwärmeversorgung eingesetzt. Erst in älteren Beständen gehen die stärkeren Stämme ins Sägewerk. (AZ)
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