Rund 70 Personen waren es, die am Wochenende zusammengekommen waren, um Erinnerungen von früher zu teilen oder alte Bekanntschaften wieder aufzufrischen: Offingerinnen und Offinger, Schnuttenbacherinnen und Schnuttenbacher sowie auch ehemalige, die eines gemeinsam hatten: Einen runden Geburtstag ab 50 Jahren aufwärts – Jahrgangsjubilare, die damit traditionell zum Kreis der Jubilare des Offinger Jahrgangstreffens 2024 zählten. Dieses wäre, unter anderem hatte auch die Corona Pandemie dazu beigetragen, beinahe eingeschlafen.
„Es hätte die Gefahr bestanden, dass es diese jahrzehntelange Tradition irgendwann nicht mehr gibt“, betont Offingens Kulturreferentin Sabine Nemetz, die federführend und mit Unterstützung von Personen einzelner Jahrgänge wie auch des Marktes Offingen diese sozusagen wiederbelebt hat. Zudem sei sie bei den Treffen in der Vergangenheit mit der Gestaltung der Programme und Flyer schon involviert gewesen. Wie lange gibt es das Offinger Jahrgangstreffen tatsächlich? Offingens früherer Bürgermeister Alois Brunhuber erklärt: 50 Jahre würden vermutlich nicht reichen. Bereits 1984, als seine Amtszeit begonnen habe, habe es in jedem Jahr stattgefunden. Max Imminger, ein Mitarbeiter im Offinger Rathaus, habe sich schon damals regelmäßig aus den einzelnen Jahrgängen „Leute herausgepickt“, die mit ihm dann die Organisation übernommen hätten. Es sei durchaus vorgekommen, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis aus Amerika nach Offingen gekommen seien. Treffen mit um die hundert Personen seien keine Seltenheit gewesen.
Generationen finden an einem Ort zusammen
Traditionell hatten am vergangenen Samstagabend Klassentreffen einzelner Jahrgänge stattgefunden. Am Sonntag folgte ein gemeinsamer Festgottesdienst in der vollgefüllten Pfarrkirche St. Georg, musikalisch gestaltet vom Chor Amicanto aus Schnuttenbach. Offingens Pfarrer Thomas Schmid erinnerte in seiner Predigt an Pater Rupert Mayer und an die Wichtigkeit des Zusammenfindens der Menschen sowie deren Lebensgeschichten, der Nächstenliebe und dem Festhalten am Glauben. Offingens Zweiter Bürgermeister Florian Haupeltshofer betonte anschließend in seinem Grußwort: „Das Offinger Jahrgangstreffen ist generationenübergreifend.“ Das Schöne sei, wenn Generationen an einem Ort zusammenkämen. Bernhard Kempter habe zuletzt über viele Jahre hinweg das Treffen mit viel Engagement organisiert und zu einem besonderen Ereignis im Markt gemacht.
In seiner Festrede brachte Hansjörg Hauser, ehemals Offinger und inzwischen in Regensburg lebend, in der Schnuttenbacher Heubodenbühne humorvoll, aber auch kritisch, Gedanken über Offingen nahe: Offenheit, Freundschaft, Identität, Natur, Gemeinschaft, Erinnerung und nette Begegnungen – das Jahrgangstreffen biete Gelegenheit, darüber nachzudenken. So mancher erinnere sich noch an sein „erstes Zigarettle beim Schwarzen Brückle“. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten einen weiten Weg auf sich genommen: Auch wenn nach wie vor Kontakte bestünden, sei es wichtig, sich persönlich zu treffen und vielleicht neu hergezogene Menschen kennenzulernen, sagten Stephan Schmid aus Fürth und Thomas Majewski aus Hamburg. Unter den ältesten Gästen waren Selma und Michael Essigkrug aus Offingen, beide 90 Jahre alt. Sie seien bereits in den vergangenen vier Jahrzehnten jedes Mal dabei gewesen und hätten dabei die jüngeren Generationen nachkommen sehen.
Das Offinger Jahrgangstreffen müsse wieder an Fahrt aufnehmen. Sie werde weiterhin die Organisation übernehmen und wenn es sein müsse, auch die nächsten hundert Jahre, erklärte Kulturreferentin Sabine Nemetz scherzend.
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