"Heute ist ein guter Tag für den nördlichen Landkreis", sagt Leipheims Bürgermeister Christian Konrad (CSU) beim Spatenstich für die Sanierung des Gartenhallenbads. Lange war die Zukunft des Bads ungewiss. Nach Diskussionen, die vor mehr als zehn Jahren begannen, ist es nun endlich so weit. Bei bestem Wetter verkündeten Konrad und Landrat Hans Reichhart den Start der Umbaumaßnahmen.
Gartenhallenbad Leipheim soll Bad für die ganze Region werden
Lange habe er auf den Moment des Spatenstichs warten müssen, sagt Konrad. Gut erinnert er sich noch an die schwierigen Verhandlungen und endlosen Gespräche: "Der Weg war weit und teilweise auch steinig." Er sei erleichtert, dass die Sanierung nun beginnt. Eine "ganz tolle Geschichte" seien die geplanten Baumaßnahmen. Dem kann Reichhart nur zustimmen, für ihn ist das Ganze ein "einmaliges Projekt". Nur die Zusammenarbeit aller Kommunen ermögliche, dass so etwas heutzutage noch möglich sei. Ursprünglich habe auch er Zweifel gehabt, ob solch ein Gemeinschaftsprojekt klappen könne. Doch die "Teamleistung aller Beteiligten" habe es möglich gemacht, dass nun ein "tolles Hallenbad für die ganze Region" entsteht.
Schon vor zehn Jahren gab es Diskussionen im Kreistag, wie es mit dem Gartenhallenbad weitergehen soll. Schließen, sanieren, neu bauen oder sogar eine Verlegung nach Günzburg? Letztendlich entschied man sich für eine Generalsanierung. Um die Kosten stemmen zu können, wurde im Juli 2017 der Zweckverband Hallenbad Nord gegründet. Geschäftsführer des Zweckverbandes Hallenbad Nord ist der ehemalige Kammeltaler Bürgermeister Matthias Kiermasz. "Die beste Lösung", sagt Konrad heute. Es sei notwendig und "eine super Sache" gewesen, dass so viele Kommunen mitmachen.
13 Städte und Gemeinden haben gemeinsam mit dem Landkreis die Finanzierung gestemmt. Ursprünglich wurde 2020 eine gesamte Investitionssumme von 18,6 Millionen veranschlagt. Diese ist inzwischen auf 26,2 Millionen Euro angewachsen, wie Konrad unserer Redaktion mitteilt. Davon entfallen ungefähr 18,3 Millionen auf die Sanierung und den Ausbau des Badebereichs. Die restlichen circa 7,9 Millionen Euro werden für den Sauna- und Wellnessbereich benötigt. Der Zweckverband geht von einem Zuschuss des Landes in Millionenhöhe aus, zudem wird auf Fördermittel des Bundes gehofft.
Was die Besucherinnen und Besucher dafür erwarten dürfen? "Ein modernes, schönes Bad", sagt Konrad. Ende 2023 soll es eröffnet werden und deutlich größer sein als zuvor. Von technischer Seite wird nicht viel erhalten bleiben, alles soll modernisiert werden. Das bestehende wettkampftaugliche Schwimmbecken wird um ein Multifunktionsbecken ergänzt. Für Familien mit Kindern wird es außerdem ein eigenes Kinderplanschbecken geben. Zudem soll der Saunabereich erweitert werden. Dieser soll optisch und akustisch stärker vom restlichen Badebetrieb getrennt werden. Neben einem größeren Innenbereich soll auch ein Saunagarten mit Solebecken, Tauchbecken, Außensauna und einem Teich entstehen.
Das bisherige Außenbecken wird es nicht mehr geben, um die Energiekosten zu senken. Dafür wird die Halle deutlich nach Süden erweitert. Im Garten soll es als Ersatz ein kleines, unbeheiztes Außenbecken geben. Der Rutschenturm bleibt erhalten. Ein Gastronomiebereich ist auch wieder vorgesehen, er wird zwischen Schwimmhalle und Sauna platziert. Dieser soll attraktiver und in Zukunft vom Bad selbst betrieben werden. Eine Verpachtung ist nicht mehr vorgesehen.
Konrad ist guter Dinge, dass die Sanierung rechtzeitig abgeschlossen werden kann. Die Aufträge seien bereits vergeben und der Umbau "noch im Zeitrahmen". Das Projekt werde von einem guten Planerteam betreut, dem er voll und ganz vertraut. Zuständiger Architekt ist Hagen Pohl, dessen Büro in Ötztal (Österreich) beauftragt worden ist.