Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Leipheim: Nachruf: Leipheimer "Kulturpapst" Erich Broy ist tot

Leipheim

Nachruf: Leipheimer "Kulturpapst" Erich Broy ist tot

    • |
    Als leidenschaftlicher Musiker, insbesondere Kirchenmusiker,­ rief Erich Broy die lange Reihe der "Stunde der Kirchenmusik" und "Stunde der Kammermusik" ins Leben.
    Als leidenschaftlicher Musiker, insbesondere Kirchenmusiker,­ rief Erich Broy die lange Reihe der "Stunde der Kirchenmusik" und "Stunde der Kammermusik" ins Leben. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    Engagiert, umtriebig und heimatverbunden. Diese drei Worte beschrieben Erich Broy wohl am besten. Der ehemalige Lehrer, Kirchenmusiker und langjährige Leipheimer Stadtrat, ist am 1. Oktober im Alter von 88 Jahre gestorben. Seine Leidenschaft war die Musik, sein Markenzeichen der Trenkerhut. Kaum einer prägte die Stadt so sehr wie er.

    Geboren am 2. Mai 1934 in Neu-Ulm besuchte Broy nach dem Abitur die Lehrerbildungsanstalt in Lauingen. Nach Zwischenstationen in Burlafingen, Ludwigsfeld und Riedheim wurde Erich Broy Lehrer, Oberlehrer und schließlich 2. Konrektor an der Mittelschule in Leipheim. 1961 heiratete er seine Frau Elisabeth. Aus dieser Ehe gingen die drei Söhne Christian, Martin und Erich hervor. Als leidenschaftlicher Musiker, insbesondere Kirchenmusiker,­ rief er die lange Reihe der "Stunde der Kirchenmusik" und "Stunde der Kammermusik" ins Leben, gründete den Posaunen- und leitete den Kirchenchor der St. Veitskirche. Zum 70. Geburtstag im Jahr 2004 schmückte ihn unsere Zeitung mit dem Titel „

    Erich Broy war 33 Jahre lang Teil des Leipheimer Stadtrats

    Im Mai 1984 wurde er für die Freien Wähler in den Leipheimer Stadtrat gewählt und war lange als Kulturreferent tätig. Erst 2017, nach 33 Jahren, legte er sein politisches Amt nieder und zog sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Zudem veröffentlichte er Heimatbücher, Kirchenführer und Bildbände über Alt-Leipheim. Außerdem war er als freier Mitarbeiter für die Günzburger Zeitung tätig und berichtete über Kulturveranstaltungen aller Art. Für sein Engagement hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, wie im Jahr 1995 das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für ehrenamtliche Tätigkeiten, die Bürgermedaille der Stadt Leipheim in Gold, die Kommunale Dankurkunde des Landkreises Günzburg sowie im Jahr 2004 das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

    Erich Broy war 33 Jahre lang im Leipheimer Stadtrat. Zeitweise war er Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler.
    Erich Broy war 33 Jahre lang im Leipheimer Stadtrat. Zeitweise war er Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivbild)

    "Nichts tun konnte er nicht", sagt sein jüngster Sohn Erich Broy zur Umtriebigkeit des Vaters. Im Mittelpunkt stand dabei immer die Musik – er hat sich von der Leidenschaft anstecken lassen und ist stellvertretender Leiter der Musikschule Günzburg. Er erinnert sich gern an gemeinsame Südtirol-Urlaube und betont: "Mein Vater hat immer viel mit uns Kindern unternommen, obwohl er so viel zu tun hatte." Neben seinen ganzen Engagements war Broy noch für etwas Anderes bekannt: seinen Trenkerhut. Auch der eigene Sohn kannte ihn nur mit Hut, erzählt er.

    Selbst in der Todesanzeige wird deutlich, wie sehr der Verstorbene Leipheim und die Musik schätzte. Statt Blumen erbittet die Familie eine Spende für die Renovierung der Orgel in der St. Veitskirche Leipheim. Dort findet auch die Trauerfeier am kommenden Samstag, 8. Oktober, statt. Beginn ist um 10.30 Uhr, danach folgt die Beerdigung auf dem Leipheimer Friedhof.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden